12) Der Junge mit dem aschblondem Haar

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Der König erhob sich mit müh und Not. Man spürte nun förmlich wie das Gute in die Hallen zurückkehrte. Theodens Antlitz war auch wieder um einiges besser geworden. Gamling brachte des Königs rechtmässigen Schwertes, welches Theoden nur zu gerne annahm.

Grima, der Verräter und treuster Diener Sarumans, wurde von den Wachen aus den Hallen transportiert, unsanft landete er auf kargem Stein und rollte die Treppe hinunter.

„Ich habe stets immer nur euch gedient mein Herr.", versuchte Grima sich heraus zu reden. Doch wer sollte ihm noch trauen? Alle hier wussten welch gespaltene Zunge er hinter den vergilbten Zähnen verbarg. Niemand aus Rohan würde ihm je wieder trauen. Er war zum Tode verurteilt. Saruman scheiterte ein weiteres Mal.

Theoden schwang sein Schwert und setzte zum Todesstoss an, jedoch hinderte ihn Aragorn daran in dem er dazwischen ging. „Genug Blut ist in den letzten Tagen vergossen worden. Lasst ihn zurück zu Saruman kriechen wie wildes Getier und lasst ihm Saruman Grüsse bestellen, der nächste seiner Leute der mir über den Weg läuft wird gnadenlos abgeschlachtet.", mischte ich mich ein. Ich ging mit eisiger Miene elegant die Stufen nach unten. Grima lachte verbittert auf: „Ich an eurer stelle würde mich hüten oder euer Vater wird es bereuen."

Ich rannte förmlich die letzten Stufen zu ihm packte ihn am Kragen und zog ihn näher zu mir heran. „Lasst die Finger von meinem Vater oder ihr und Saruman und der Rest eures Packes kann sich auf den Zorn der Wächterin gefasst machen. Krümmt meinem Vater ein Haar und ihr werdet bei lebendigem Leibe gehäutet und werdet zusehen müssen wie ich euch langsam jedes eurer Organe heraus reisse bis ihr qualvoll den schmerzen erliegen werdet. Haben wir uns verstanden Schlange?", ich sprach die Worte mit solch einem Hass, das Grima sich nur noch von mir löste und davon rannte. Er rannte als wäre der Teufel hinter ihm her. Aus Angst. Als ich mich erhob sah ich in die Erschrockenen, jedoch zugleich freudigen Gesichter der Bewohner Rohans.

„Heil Theoden König!", rief Gamling in die Menge nachdem ich ihn passiert habe. „Ich wusste gar nicht, dass ihr zu solchen Taten, geschweige den Worten fähig seid meine liebste.", schmunzelte Legolas. „Ich bin sogar dazu fähig meine Worte in Taten umzusetzen wenn es sein muss. Wenn mir diese Schlange noch einmal in die Quere kommt hat ihr letztes Stündchen geschlagen.", erwiederte ich zornig.

Gandalf verschwand mit Theoden. Wie mir Eowyn erzählte womöglich ans Grab des Königs Sohnes Theodred. Theoden und Gandalf kehrten im Geleit zweier Kinder zu uns zurück. Man sah den Beiden den Schrecken ins Gesicht geschrieben welchen sie erlebt haben müssen. Ihnen wurde etwas zu essen gegeben und Eowyn erläuterte was geschehen sein musste. Wilde Menschen welche alles nieder brennen würden. Familien welche geschlachtet würden. Welch Wahnsinn sich zur Zeit in den Ländern Rohans abspielt. Mit jedem Worte welches Eowyns Mund verliess wurde mein Hass auf Saruman und Sauron grösser und grösser.

Gandalf versuchte den König beizubringen welche Gefahren auf sein Reich zukommen würde. Ich jedoch kümmerte mich mit Eowyn um die kleinen welche sich wieder ein Wenig beruhigt hatten. Auf die Frage des Mädchens wo ihre Mutter denn sei wusste Eowyn keine vernünftige Antwort. Doch genau diesen Satz warf mich zurück. Mama. Meine Mama. Wie konnte ich sie nur wieder vergessen es war als ob Mittelerde mich alles auf Erden vergessen liesse als ob es wollte dass ich für immer hier verweile. Ich erinnerte mich an die Momente in denen ich Angst hatte und meine Mutter mir Lieder vorsang von einem Wolf oder welche von der Natur. Früher wusste ich es nicht aber heutzutage ist mir klar geworden sie Sang elbische Lieder. Ich musste bei dem Gedanken schmunzeln ich lag in ihren Armen auf meinem Bett. Sie strich mir beruhigend durchs Haar und Sang diese wunderschönen Melodien. Wie ich sie doch vermisste.

Aus meinen Gedanken erwacht erfuhr ich dass der König beschlossen hatte nach Helms Klamm aufzubrechen.

„Meint er das ernst?", flüsterte ich Legolas zu nach dem ich mich zu ihm gesellte. „Anscheinend.", erwiderte dieser. Ich konnte nur innerlich die Augen verdrehen. Wie konnte man nur so dickköpfig sein?

Gandalf war mit Schattenfell losgeritten um nach Eomer zu suchen wir sind derweilen mit Theodens Gefolge auf dem Weg nach Helms Klamm. Legolas übernahm die spitze als Späher ich ritt an der rechten Seite ziemlich Mittig. Aragorn ritt nahe Eowyns und Gimli genoss scheinbar den Ritt sehr da er mit Eowyn über die Zwergenfrauen sprach. Einige lustige Dinge waren da schon dabei, doch lange konnte ich nicht zuhören, da mich jemand ansprach. „Seid ihr wirklich die Wächterin?", fragte ein Junge mit aschblondem Haar. „Ja die bin ich.", sagte ich während ich von Diablo stieg. Der Junge machte grosse Augen und strahlte über beide Ohren. „Wirklich? Ich wusste es! Ich wusste es! Mama! Mama sie ist es! Sie ist es!", rief der Junge aufgebracht. „Wie heisst du mein Junge?" „Mein Name ist Horan und wie heisst du?", wollte der Kleine strahlend wissen. „Ich bin Aria. Und das hier ist mein treuer Freund und stetiger Begleiter Diablo. ", erwiderte ich. „Woah der ist aber gross.", strahlte Horan. „Möchtest du mal auf ihm Reiten?" „Wirklich? Ja bitte bitte!", flehte er beinahe. Ich hiefte ihn auf Diablo und Horan kam aus dem Staunen kam heraus. Ein Lächeln stahl sich in mein Gesicht. „Horan!", lachte eine Frau freudig . „Mama! Schau ich sitze auf dem Pferd der Wächterin!", Horan war wirklich bezaubernd. Seine leuchtenden Äuglein und das breite Grinsen. „Entschuldigen Sie meinen Jungen. Er hat nur so viel über sie gehört meine Herrin ich hoffe es belästigt sie nicht.", meinte die Mutter des Jungens. „Keines Falls sie haben einen bezaubernden Sohn.", beruhigte ich sie.

„Komm Horan wir wollen doch nicht das die Wächterin nun den ganzen Weg laufen muss.", lächelte die Mutter. „Ja Mama!", erwiderte der Junge und sprang gekonnt vom Pferd. „Vielen Dank dass sie meinem Sohn eine solch grosse Freude bereiteten.", bedankte Sie sich. „Das ist doch kein Ding. Auf wieder sehen Horan und gib gut auf deine Mama Acht.", verabschiedete ich mich von dem Jungen mit dem aschblondem Haar. „Auf Wiedersehen Aria und danke.", winkte mir der Kleine zu.

Ich stieg wieder auf Diablo und ritt mit einem breiten Grinsen im Gesicht ganz nach vorne. „Da hast du wohl einen kleinen Fan.", freute sich Diablo. „Es war toll wie er sich gefreut hatte auf deinem Rücken zu sitzen.", gab ich zurück.

Vorne angekommen ritt ich langsam neben Legolas her. „Hast du mich schon vermisst Prinzessin?", fragte Dieser. „Na und wie.", lächelte ich. Eine ganze Weile ritten wir still neben einander her bis Legolas auf einmal sprach: „Kannst du es auch spüren? Orks sind auf dem Weg hierher." „Ja man kann sie sogar bis hier her riechen.", gab ich mit verzogener mine zurück. Als wäre dies ein Stichwort gewesen tauchten von allen Seiten Warge mit Reitern auf. Ich sprang von Diablos Rücken während Legolas Hamma und Gamling zu Hilfe eilt. „Diablo! Begleite das Volk und passe auf sie auf besonders auf Horan!"

Diablo pirschte sofort los. Ich zog mein Schwert und machte mich Kampfbereit. Die ersten kamen schon auf uns zu gestürmt. Ich erschlug einen nach dem anderen. Doch die Warge waren echt harte Biester. Einer reiterloser Warg griff mich von hinten an und begrub mich unter sich. „Dein letztes Stündlein hat geschlagen!", knurrte er. „So schnell bringt man mich nicht um Bestie."

Ich konzentrierte mich auf den Wind. Meine Haare flatterten bereits wie Wild. Die Kraft welche sich in mir verbarg stärkte sich. Mit einem kräftigem Windschub stiess ich diese ekelhafte Kreatur einige Meter weg von mir. Bevor der Warg den Boden berühren konnte liess ich mit der Kraft der Erde einen spitzen Felsen aus der Erde ragen welcher den Warg aufspiesste.

Ich sah wie mehr und mehr Männer Rohans starben. Ich wusste das war erst der Anfang in Helms Klamm würde die Schlacht erst beginnen. Ich musste so viele Leben retten wie ich nur konnte. Ich konnte und durfte nicht zulassen dass den Bewohnern Rohans etwas geschah.

Mit sehr viel Mühe und Anstrengung schaffte ich es eine riesige Welle aus Feuer über die karge Felslandschaft zu jagen welche niemanden unsererseits verletzte, die Feinde Jedoch schamlos verbrannte.

Ausgelaugt liess ich mich auf die Knie fallen. Dies war wohl etwas zu viel. „Aria!" Legolas kam angerannt und kniete sich neben mich. „Bist du verletzt? Geht es dir gut?", wollte er wissen. „Nein, mir geht's gut. Ich glaube das war ein wenig zu viel des guten.", ich brachte ein erschöpftes Lächeln zustande. Legolas half mir auf und stützte mich. „Aria? Ich weiss du bist ermüdet ich bitte dich nur um diesen Gefallen. Könntest du einen Blick nach Aragorn werfen? Ist er tot?", stiess gimli dazu. „Das kannst du nicht von ihr verlangen Gimli!", polterte Legolas. Ich legte eine Hand auf die Wange des blonden Elben um ihm zu deuten das es in Ordnung war. Nur leider hatte ich dies bis jetzt noch nie versucht. Gewollt eine Vision erzeugen. Ob ich es überhaupt noch konnte?

Die Frage hatte sich schnell geklärt. Denn nach einigen Versuchen hatte es tatsächlich geklappt doch ich sah nicht Aragorn. Oh nein. Ich sah etwas viel viel schlimmeres...

Die Wächterin Des Amuletts 2: ReturnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt