13) Wir können die Zukunft ändern, in dem was wie heute tun

274 18 2
                                    

Ich sah die Schlacht um Helms Klamm. Ich sah Blut. Ich sah Tod.

Kinder kämpften voller Angst um ihr Leben. Greise Starben, Mann um Mann. Berge von Leichen türmten sich. Ich sah Angst und Verzweiflung. Trauer und Wut. Wut auf jene die Leben nahmen. Den bitteren Geschmack des Todes.

Laut keuchend gelang ich in das hier und jetzt zurück. Meine Gesicht vom Schock gezeichnet. „Was hast du gesehen Mädchen.", wollte Gimli sofort wissen.

„Den Tod.", antwortete ich. „Aragorn.", flüsterte Legolas. „Nein. Nicht Aragorns Tod. Den Tod, welcher uns in Helms Klamm erwarten wird.", klärte ich die beiden auf. Legolas und Gimli warfen sich bedrückende Blicke zu bis Gimli fragte: „Hast du auch Aragorn gesehen?" „Nein tut mir leid mein Freund. Aber Aragorn ist stark und schlau. Macht euch nicht zu viele Sorgen. Wenn ihr wollt kann ich es später noch einmal versuchen. Doch jetzt bin ich zu erschöpft um noch mehr Kraft zu verbrauchen."

„Aria, Gimli, Legolas! Lasst uns weiter gehen. Es hat keinen Zweck nach ihm zu suchen. Wer weiss wo ihn der Fluss hin spülte.", rief Theoden nach uns. Und somit setzten wir unseren Weg nach Helms Klamm fort.

Wir kamen nur kurze Zeit nach dem Eintreffen der Bewohner Edoras an. Eowyn rannte sogleich auf mich zu. „Aria wo ist Herr Aragorn." Die Besorgnis konnte man leicht ihrer Stimme entnehmen.

„Er ist gefallen.", erwiderte Gimli an meiner Stelle.

Ich unterhielt mich gerade mit Legolas als ein Rohirrim zu uns stiess. „Frauen und Kinder werden in die Höhlen gebracht auf Befehl des Königs.", begann er. „Wieso steht ihr denn hier herum? Führt eure Befehle aus.", entgegnete ich. „Meine Herrin. Sie sind eine Frau wenn sie mich nun begleiten würden." „Wenn ihr mich in den Höhlen sehen wollt müsst ihr mich zuerst töten. Aber davon kann ich gleich abraten das werdet ihr nicht schaffen. Nicht einmal Azog der Schänder schaffte dies. Auf Wiedersehen.", wimmelt ich ihn ab.

Anscheinend hatte es geklappt. Mit einem Gemurmelten ‚Verzeiht' zog er davon.

„Eine Wort gewandte Frau wie dich habe ich noch nie gesehen.", schmunzelte der Düsterwald Prinz.

„Mein Prinz dann habt ihr wirklich etwas verpasst. Da wo ich herkomme lässt sich eine Frau nichts vorschreiben. Schon gar nicht von einem Mann.", zwinkerte ich. „Ach ist das so?", fragte er und kam einige Schritte näher bis er ganz nah bei mir stand. Ich biss mir auf die Unterlippe blieb seinem Blick gegenüber jedoch Standhaft und wagte mich einen Schritt näher heran, um zu demonstrieren, dass ich keine leichte Beute bin.

„Ariana ihr erstaunt mich immer wieder.", flüsterte er und strich mit seiner Hand durch mein Haar. Sein Blick wanderte von meinen Augen zu meinen Lippen. Dies widerholte sich einige Male bis seine Hand an meinem Hinterkopf verweilte und ihn mit leichtem Druck näher an sich schob. Sein Gesicht bewegte sich ebenfalls und zwar in meine Richtung bis sich unsere Lippen berührten. Legolas legte seine noch freie Hand auf meine Hüfte. Meine Hände bewegten sich automatisch zu seinem Hals um ihn noch näher an mich zu ziehen. Da Legolas um einiges grösser war als ich stand ich auf den Zehenspitzen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Voller Liebe und Leidenschaft, bis zu dem Moment an dem uns Jemand unterbrach.

„Wie ich sehe habt ihr mich nicht sonderlich vermisst."

Ruckartig drehte ich mich zu der Stimme um. Auch Legolas schien für einen kurzen Moment die Fassung zu verlieren, was aber nur von kurzer Dauer war. „Du kommst spät.", sagte der Prinz.

„Aragorn.", brachte ich nur heraus.

Doch lange hielt die Freude des Wiedersehens nicht. Denn was wir erfuhren war furchtbarer und Jenseits unserer Vorstellungs kraft.

„Moment einmal. Orks und Uruks? Zehntausende? Saruman muss sich wirklich in die Windeln machen aus Angst vor Saurons Zorn.", brach es aus mir heraus. „Das werden wir nicht überleben. Es sind einfach zu viele.", sprach Theoden der Verzweiflung nahe. „Mein König. Die Schlacht ist noch nicht verloren. Es gibt immer Hoffnung.", erwiderte ich. „Nein nicht hier. Vielleicht da wo ihr her kommt, doch hier ist die Hoffnung längst verloren. Seht euch die Männer doch an. Sie haben Angst.", polterte Theoden. „Das ist noch lange kein Grund zum Aufgeben Herr. Ein Volk mit einem König mit dieser Einstellung ist verloren. Theoden! Die Leute brauchen euch. Sie brauchen einen Anführer. Einen mit Hoffnung und den Glauben an den Sieg! Seid ein Mann Theoden und führt euer Volk!", brüllte ich den König beinahe an.

Aragorn, Gimli und Legolas beobachteten das Gespräch der Wächterin und Theoden eindringlich. „Nicht schlecht die Kleine. Mein Vater hatte schon erzählt sie hätte Thorin damals auch so ein Arschtritt verpasst.", brummte Gimli seinen beiden Gefährten zu.

„Ja das ist meine Aria.", schwärmte Legolas. Aragorn und Gimli grinsten sich verschwörerisch an, während der Elb nicht einmal die Augen von seiner Angebeteten nahm. „Da ist wohl einer schwer verliebt.", raunte Gimli Aragorn zu. „Ich bin nicht Taub und kann euch hören.", grinste Legolas.

„Und jetzt verdammt geht da raus und überbringt eurem Volk Hoffnung! Bevor ich euch, bei allem Respekt, einen Arschtritt verpasse!", brüllte ich den König an. Als ob ihn das aus seiner Trance holte schritt er aus der Tür und Motivierte sein Volk dazu zu kämpfen und zu siegen.

„Wie schaffst du das nur immer Mädchen?", fragte Gimli an mich gerichtet. „Jahre lange Übung und eine Reise mit einem bestimmten Zwerg der den Namen Thorin trägt.", erwiderte ich Lachend.

Als das Vorgehen geklärt wurde machten sich alle auf die bevorstehende Nacht bereit. Ich bekam vom König eine Wunderschöne braune Lederrüstung. Bei weitem war sie nicht so stabil wie die Eisernen Rüstungen der Männer, jedoch musste ich mir keine grossen Sorgen machen verletzt zu werden, da ich sowieso meine Kräfte Hatte. Nachdem ich die Rüstung über meinem Hemd und der Stoffhose trug machte ich mich auf den Weg zu den Stallungen um Diablo einen Besuch abzustatten.

„Hey mein Freund.", begrüsste ich ihn. „Aria! Gott sei Dank du bist wohl auf.", sprach Mein Freund erleichtert. „Ja, noch. Heut Nacht steht Krieg bevor. Eine Zehntausend Kopf starke Armee.", erklärte ich ihm. „Aria du musst auf dich aufpassen. Saruman wird schon ein Auge auf dich geworfen haben. Er will dich bestimmt aus dem Weg räumen. Du bist seine stärkste Konkurrenz.", warnte er mich.

„Ich weiss Diablo. Mir wird schon nichts passieren. Ich passe auf mich auf versprochen.", beruhigte ich ihn. Ich verabschiedete mich noch von ihm und kehrte zu meinen Gefährten zurück.

Nun standen wir alle hier auf dem Wall. Haldir ist vor einigen Stunden noch Eingetroffen und so begann auch wieder mehr Hoffnung in den Menschen zu blühen. Doch jetzt, hier auf dem Wall schwand sie allmählich wieder. Die Verfeindete Armee zu unseren Füssen und der Prasselnde Regen machte die Stimmung auch nicht besser. Ich war angespannt. Legolas zog Gimli mit seiner Grösse auf. Ich hatte jedoch nicht wirklich gross Lust darauf zuzuhören. Die Erinnerung an meine Vision schwirrte in meinem Kopf herum. Ich war Wort wörtlich am Verzweifeln.

Als die Kreaturen dann zu stampfen begannen setzten alle die Pfeile an und warteten auf den Befehl sie loszulassen. Aragorn verbreitete Worte der Hoffnung doch dem anscheinen nach glaubte sie niemand.

«Hört auf an euch zu Zweifeln! Glauben und Hoffnung sind starke Verbündete an Tagen wie diesen! Ich Glaube an den Sieg! Ich glaube dass das Gute siegen wird! Wir können die Zukunft ändern in dem was wir heute tun, und ich sage euch WIR WERDEN SIEGEN!», waren meine letzten Worte bevor es begann.

Doch etwas liess mich nicht los. Es war dieses Gefühl, welches ich schon bei Boromirs ableben hatte. Es würde definitiv nichts Gutes passieren.

Vor meinem inneren Auge blitzte etwas auf ein Gesicht und eine Stimme die flüstert, dass nur ich ihn Beschützen kann...

Die Wächterin Des Amuletts 2: ReturnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt