5. Verfluchtes Land

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Der Schweiß stand in meinem Gesicht. Nur noch ein wenig mehr.. Ich schlug mit meinem Übungsstock gegen die Holzfigur vor mir. Diese bewegte sich nicht. Ich war schwach. Sehr schwach und das Training war nötig. Noch ein Hieb und wieder bewegte sie sich nicht. Nocheiner und noch einer. Nichts. Einfach nichts. Ich war außer Atem und mein Körper war so viel Anstrengung nicht gewohnt.


Ich wollte besser werden. Nein ich musste besser werden. Mein Einzeltraining wurde beendet als jemand den Raum betrat. Ich hörte die Schritte auf dem hellen Holzboden und sah mich zu dieser Person um. Da stand Rupert. Seine dunklen Haare waren wie immer nach hinten gestrichen und sein Blick war streng und gelangweilt zugleich. „Hab ich wieder was falsch gemacht?", fragte ich als ich ihn sah. Das war schließlich immer der Grund, wenn er das Gespräch mit mir suchte. Er schüttelte den Kopf. „Nein. Rose hat mich darum gebeten, dir die Felder zu zeigen. Sie unterrichtet dich ja normalerweise, oder? Jedenfalls muss sie etwas wichtiges mit dem Rat besprechen. Jetzt hat sie diese lästige Aufgabe an mir abgewälzt."

„Wieso verschiebt sie den Unterricht nicht einfach?", fragte ich und verzog mein Gesicht. Immer noch außer Atem und von Schweiß benetzt,strich ich meine schwarze Strähne aus dem Gesicht. „Rose wird sicher ihre Gründe dafür haben. Sie hätte mich nicht darum gebeten, wenn es nicht wichtig wäre. Und jetzt mach dich fertig, ich werde hier warten."


Ich ging aus der Halle und murmelte vor mich hin. Wieso musste ich auch ausgerechnet jetzt den Tag mit Rupert verbringen? Ich habe nichts gegen den Unterricht von Rose. Nein ganz im Gegenteil. Ihr Unterricht machte sogar Spaß. Ich kann nur hoffen, dass er mir die Felder der heiligen Burg zeigt und mich dann in Ruhe lässt.

Auf den Weg zu meinem Zimmer, das in einer Art Wohnheim liegt, schmollte ich noch vor mich hin. In meinem Zuhause angekommen, beeilte ich mich zu duschen und mir etwas frisches anzuziehen. Meine Kleidung bestand nun auch aus dem hellen Gewand mit dem Kreuz darauf. Darunter trug ich sowohl eine schwarze Hose als auch ein schwarzes Shirt. In diesen Sachen konnte ich mich gut bewegen. Dies gehörte zu der typischen Kleidung hier auf der Burg und über der Schwarzen Kleidung wird die Rüstung angelegt. Die Rüstung bestand aus einem leichten, sehr seltenen Metall. Es ist trotz des wenigen Gewichts, sehr stabil. Um gegen die Dämonen stand halten zu können werden hier alle Rüstungen und Waffen gesegnet. Denn nur das Heilige hat bestand vor dem Untergang und der Zerstörung. Das hat Rose mir bereits beigebracht.


Ich stand vor dem Spiegel und bürstete mir noch schnell meine nassen Haare glatt. Meine grünen Augen fixierten das Mädchen im Spiegel. Kaum zu glauben was aus mir geworden ist. Ich lebe noch nicht lange hier und schon, habe ich so viel neues kennengelernt und Menschen gefunden, mit denen ich gut auskomme. Frisch geduscht ging ich wieder zur Halle. Nun stand Rupert nicht mehr alleine da. Auch Tyler hatte seinen Weg zur Trainingshalle gefunden. Ich sah ihn an: „Was machst du denn hier?", Tyler lächelte und seine weißen Zähne kamen zum Vorschein. „Rupert hat mich gefragt ob ich die Felder auch mal sehen möchte.", ich nickte.

Rupert lag wahrscheinlich wirklich etwas daran, dass wir etwas lernten. Wir machten uns auf den Weg.

Um zu den Feldern zu gelangen gingen wir durch die gesamte Stadt. Die Stadt war gefüllt mit Menschen. Überall konnte man Stände sehen und auch Ritter die darauf achteten, dass alles nach seiner Ordnung verlief.

Es war heute ausgesprochen warm und innerhalb der heiligen Burg habe ich auch noch keinen Dämonen-Nebel gesehen. Die Luft war warum und die Sonne brannte in meinem Gesicht. Es wunderte mich, dass meine blasse Haut keinen Sonnenbrand bekam.

BefallenWhere stories live. Discover now