6. Angst

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Kapitel 6: Angst


Schreie. Ohrenbetäubende Schreie und ein schreckliches Bild vor meinen Augen. Magere Menschen die schienen als hätten sie keine Kraft mehr, liefen um ihr Leben. In gewisser Weise kämpften sie, denn sie wollten leben. Sie rannten aber sie waren nicht schnell genug. Die große, schattenartige Gestalt schien sich langsam zu bewegen war aber um einiges schneller als die Menschen. Es kam auf uns zu.


Ich zitterte. Ich konnte meine Augen von dem Leid nicht abwenden. Ich hörte Rupert neben mir fluchen. Es war mehr ein zischendes Fluchen aber trotzdem deutlich. „Verdammte Scheiße." Mein Blick legte sich widerwillig auf ihn. Er zögerte kurz doch dann lief er los.Aber er lief nicht weg. Jeder normale Mensch mit gesunden Menschenverstand würde das Weite suchen und entkommen wollen. Rupert aber nicht. Er lief genau auf das Monster, den Dämon zu. Er zog blitzschnell sein Schwert aus der Scheide und attackierte ihn. Doch der Schatten bemerkte seinen Angreifer schnell und reagierte. Die Klaue bewegte sich auf Rup zu aber er schaffte es gerade noch auszuweichen.

Ich sah wie der junge Mann mit seinem Schwert in den Boden stach um es hinter sich her zu schleifen, während er den Dämon umrundete. Als ich genauer hinsah konnte ich erkennen, dass Rupert seinen Mund bewegte. Der Dämon griff willkürlich in die Menschengruppen und verschlang einige der Menschen, während andere einfach nur von ihm verletzt oder getötet wurden. Rupert versuchte nicht in das Sichtfeld des Dämons zu geraten.


Ich hatte schreckliche Angst. Obwohl dies nicht der erste Dämon war den ich sah, war es immer wieder ein grausamer und schrecklicher Anblick.Ich sah von Rupert zum Dämon und von dem Dämon zu Tyler,  der genauso fassungslos wie ich auf das Geschehen schaute. Verdammt. Wir sollten heilige Ritter werden und schaffen es nicht einmal, das sichere Gelände zu verlassen. Kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht verzog Tyler sein Gesicht und schluckte beinahe hörbar. Er sah dann kurz zu mir, griff nach seiner Waffe und rannte, genauso wie Rupert, einfach auf den Dämon zu. Ich wollte auch helfen aber ich hatte Angst. Ich hatte Angst und ich wusste, dass ich keine Chance gegen das Monster hatte. Ich war zu langsam und ich bin nicht stark genug. Was sollte ich denn machen? Ich würde niemals an den Dämon heran kommen, geschweige denn ihn verletzen.


Tyler blieb mit ein wenig Abstand stehen und zielte mit seiner Armbrust auf die schwarze Gestalt. Er schoss daneben. Ich konnte erkennen wie erzitterte. Ich sah von Tyler wieder zum Monster und vom Monster wiederzu Tyler, dieser lud nach. Rupert schien Tyler nun auch bemerkt zuhaben und seine Augen weiteten sich erschrocken als er den Jungen sah, der nicht mehr in der sicheren Zone hinter den Kreuzen war.


Ich selbst war noch hier. Ich stand feige auf dem Feld und konnte nur beobachten. Aus Angst mir könnte etwas passieren, wenn ich auch nur einen Schritt weiter ging. Selbst falls ich es wollen würde, schrie alles in meinem Körper danach mich in Sicherheit zu bringen. Zu viele dieser Dämonen habe ich schon gesehen und zu viele schreckliche Tode mit erleben müssen. Ich wollte das nicht. Ich wollte zurück in die Burg, hinter die Mauern. Dort wo die Sonne hin schien und man atmen konnte.


Alles passierte so schnell. Kaum lag mein Blick auf Tyler der versuchte den Dämon zu treffen, sah ich den Dämon, der einen seiner Arme auf ihn zu bewegte. Eine Berührung würde Verbrennungen und Verätzungen hinterlassen. Unaussprechliche Qualen. Außerdem würde Tyler krank werden. Aber Rupert kam noch rechtzeitig und stieß den Jungen zur Seite. Der Dämon griff in die Erde und schrie. Seine Schreie schmerzten in den Ohren. Tyler landete wenige Meter daneben im Sand und seine Augen zeigten pures Entsetzen. Vermutlich hat er noch nie einen Dämon aus einer solchen Nähe gesehen.

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⏰ Last updated: Jan 12, 2019 ⏰

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