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"Duschen!" rief einer der Wärter ubd riss Oliver damit aus dem Schlaf. Draußen klopften sie an die Zelle und warteten darauf, dass die Beiden ihr Hände nach draußen hielten. Oliver fing an, seine Wunde abzutasten und konnte kein flüssiges Blut ertasten. Gut so, die Wunde hatte sich wieder geschlossen. So vorsichtig wie möglich begab er sich zu den Duschen und empfing dort sein Paket aus Shirt, Overall, Seife und Handtuch. Mit seinem Zellengenossen und noch vier anderen Männern zog er sich aus und wurde unter die Dusche gescheucht. Das Wasser war zwar kalt, doch Oliver war froh, sich das Blut vom Körper waschen zu können. So gut wie es ging, reinigte er die Wunde und entfernte die Blutkruste um sich die Sache genauer ansehen zu können.
"Da hat's dich ganz schön erwischt wa'?" brummte einer der Riesen.
"Es gab schon Schlimmeres." sagte Oliver und grinste leicht. "Der Klippensturz daraufhin war nur nicht so förderlich. Ich glaub da ist viel gerissen."
"Klippensturz? Ich will gar nicht wissen was du erlebt hast wenn ich mir deinen Körper mal so ansehe. Aber hey, wenigstens bist du gut ausgestattet."
"Danke oder so?" verwirrt begann Oliver sich die Haare und den Rest seines Körpers zu waschen und natürlich entgingen ihm die Blicke der anderen auf seinem narbenversehrten Körper nicht. "Macht n Foto wenn ihr wollt." brummte er und ging aus der Dusche. Er fühlte sich unwohl, plötzlich, aber nicht zum ersten Mal, fühlte er sich abgrundtief hässlich und die Narben waren Zeugen von dem hässlichen Monster in ihm. Der Wärter reichte ihm kommentarlos großflächige Pflaster.
"Der Doc hat gesagt, Sie wüssten wie. Das Blut geht nur schwer wieder raus."
"Ja, danke." Dankbar nahm Oliver die Pflaster entgegen und brachte sie nach sorgsamem Abtrocknen der Wunde an. Die Anderen kamen jetzt auch aus der Dusche und Oliver zog schnell das Top drüber.
"Wenigstens geben sie dir jetzt ein Pflaster." meinte sein Zellennachbar.
"Ja, das ist echt ein Vorteil. Ich hoffe nur, sie haben das Laken gewechselt."
"Queen?" fragte einer der Wärter und steckte den Kopf zur Tür hinein.
"Ja?"
"Mitkommen. Der Psychiater ist da."
"Aber ich hab keinen-"
"Nicht mein Problem. Mitkommen."
Widerspruchslos zog Oliver sich noch fertig an und begab sich daraufhin mit dem Wärter zu einer Art Verhörraum. Darin wartete schon ein älterer Mann, vielleicht 50, der Oliver interessiert musterte. Die tropfnassen Haare fielen ihm in die Stirn und sein Gesicht war blass vom Blutverlust. Außerdem hatte er tiefe Augenringe von den letzten Monaten als Al Sah-him, Warith al Ghul, Ibn al Ghul, Ra's al Ghul, Arrow, Oliver und Gefangener. Er musste echt erledigt aussehen.
"Oliver Jonas Queen?"
"Ja?"
"Setzen Sie sich."
"Gerne Mr. ?"
"Meach. Aber nennen sie mich Gerrit."
"Also, Gerrit, ich habe keinen Psychologen erwartet oder gar engagiert..."
"Ich weiß, ich bin auf Anraten Ihres Anwalts hier."
"Laurel?"
"Nein, Mr Slax. Miss Lance wird Sie nicht vertreten."
"Dennoch möchte ich nicht, dass ein psychologisches Gutachten erstellt wird."
"Wissen Sie Oliver, auch wenn Ihr Anwalt mich hierher beordert hat, ist dies eine Voraussetzung für den Prozess. Also beantworten Sie mir ein paar Fragen und wir können beide wieder unserer Wege gehen. Ich wollte diesen Fall nicht, zu viel Trubel, und wenn Sie wirklich Arrow sind stecke ich bis zum Hals im Papierkram. Außerdem muss ich mich dann vor Gericht und öffentlich rechtfertigen und ich muss sehr stark aufpassen, meine Schweigepflicht nicht zu brechen. Wenn es in Ihrem Fall eine gibt."
"Wenn nicht, werden Sie nichts mehr von mir hören."
"Das ist mir klar. Wenn Sie darüber reden wollten, was passiert ist, hätten Sie ein Buch geschrieben. Machen wir einen Deal: Sie erzählen mir die Wahrheit, ich mache mir kaum Notizen und gebe am Ende nur mein Urteil von mir, keine Details. Außerdem werde ich die Sitzungen nicht aufzeichnen. Deal?"
Oliver rang mit sich. Einerseits war da der Drang zu reden, zu erklären, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Andererseits wollte er nicht für unzurechnungsfähig erklärt oder für Straftaten während der Inselzeit belangt werden. Doch er musste es versuchen. Er musste dem Arzt begreiflich machen, dass er klar denken konnte, Abwägen und Handeln. Auf die typische Oliver-Weise schnaufte er, wiegte den Kopf hin und her und nickte dann.
"Deal. Aber lassen Sie mich ausreden und immer die Umstände erklären. Und wenn ich Ihnen etwas erzählen sollte, was Sie nicht begreifen können oder wollen, denken Sie an die Mirakurusoldaten oder die Metawesen aus Central City. In Ordnung?"
"Deal."

"Oliver?"
"Ja?"
"Haben Sie Menschen getötet?"
"Ja."
"Wieviele?"
"Ich weiß es nicht. Auf der Insel habe ich aufgehört zu zählen. Es wäre unnötig gewesen."
"Wer war der erste Mensch, den sie aktiv getötet haben?"
"Sein Name war Edward Fyers. Er war Söldner und auf der Insel stationiert."
"Weshalb?"
"Unterschiedlichem."
"Unter Anderem?"
"Am Ende sollte er Passagierflugzeuge vom Himmel bomben."
"Und das haben Sie verhindert?"
"Ja."
"Wissen Sie, Sie müssen mir auch etwas erzählen wenn wir das hier machen."
"Was wollen Sie wissen?"
"Fangen wir vorne an. Wie war das genau? Sie waren mit Sara in einer Kabine und es war stürmisch..."
"Genau."
"Und dann ist das Boot gekentert und sie haben es alleine auf das Floß geschafft, ist das so richtig?"
"Nein. Ich habe gelogen."
"Warum?"
"Weil ich meiner Familie die Wahrheit ersparen wollte."
"Die wäre..?"
"Mein Vater und ein Crewmitglied haben mich aufs Boot gezerrt, Sara hatten wir aus den Augen verloren. Es war kalt und es hat geregnet. Ich wollte nochmal zurück zum Boot, doch... Robert hielt es für zu gefährlich. Wir waren tagelang auf dem Floß und wir sahen nur Meer. Irgendwann-"
"Was Oliver?"
"Irgendwann hatten wir kaum noch Nahrung und Wasser und da- da hat mein Vater den Angestellten erschossen und sich danach in den Kopf geschossen."
"Hat er etwas zu Ihnen gesagt?"
"Ja."
"Darf ich fragen was?"
"Nein."
"In Ordnung."

"Wie war's beim Psychodoc?"
"Wie wohl? Wir haben uns angeschwiegen bis die Zeit vorbei war."
"Weißt du wieso dich hier noch niemand ernsthaft angefallen hat?"
"Warum?"
"Die, mit denen du duschen warst oder unsere unmittelbaren Zellennachbarn... Wir sind Wirtschaftsverbrecher."
"Nicht so, dass Arrow nicht auch genug von denen hinter Gittern gebracht hätte."
"Ja, aber die sind es nicht gewohnt, die Drecksarbeit zu machen."
"Verstehe."
"Morgen werden wir gemischt, getrennt wurden wir nur wegen dir. Also sei auf der Hut Oliver."
"Noch habe ich nichts gestanden."
"Glaubst du echt, dass spielt für die eine Rolle? Vor allem nachdem du Blight das Handgelenk gebrochen hast?"

Arrow - Wenn... Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt