18.Kapitel | Ich vertraue dir.. |

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...Währenddessen beobachteten Yoongi und Tae bedrückt die Situation.

Der Wind wehte mir mit einer angenehmen frischen Briese durch die Haare.
Da es mittlerweile schon September war, hatten sich einige Bäume schon in den schönsten Farben getunkt.
Der Herbst ist ein wunderschöner Anblick für Naturliebhaber.
Die normalerweisen grünen Bäume färben sich für zwei bis drei Monaten in die buntesten Farben und ich persönlich fande dies schon immer sehr ansehnlich.

Auch die Jungs standen verteilt mal da oder da und starrten hinunter zu den Bäumen oder zu der kleinen Stadt die wir hier hatten.
Dazu war die Stadt, sowohl als auch die Schule mit unglaublich viel Wald umringt.
Um in Ruhe zu reden, hatten wir uns entschieden auf's Dach zu gehen und alle für einen Moment die frische Luft einzuatmen.
Ich saß auf der Bank, neben mir saß Hobi und die Anderen standen verteilt auf dem Dach umher.
Yoongi saß auf dem Boden und lehnte sich an die Hauswand, dabei schloss er die Augen.
Jungkook und Jimin waren natürlich nicht mit anwesend.

Jeder von uns schwieg.
Das Einzige, das man hören konnte, war wie der Wind leicht wehte und die Vögel fröhlich zwitschernten.
,,Was ist nur mit ihm los? Ich verstehe ihn nicht. Er verhält sich plötzlich so...so schrecklich..", brach ich verzweifelt die Stille und Namjoon drehte sich zu mir um, als müsste er mir schonend beibringen, dass ein Verwandter gestorben sei.
Also lief er auf mich zu und Hobi und er tauschten die Plätze.

Als er neben mir saß, drehte ich meinen Körper leicht zu ihm hin, damit ich besser mit ihm reden konnte.
Namjoon starrte mich an, als wüsste er nicht wirklich so ganz wo er anfangen sollte.
Also kam ich ihm entgegen und fing als Erste an: ,,Kann es sein, das das mit Jungkook nicht das erste mal war? Ihr wusstet eben sofort alle, was zu tun war."

Zögerlich nickte Namjoon, beugte sich nach vorne und schaute etwas emotional in die Weite.
Mit seinen Unterarmen stützte er sich auf seinen Oberschenkeln ab und verschränkte seine Finger ineinander.
,,Er hatte keine einfache Vergangenheit.", fing er nun an, ,,Wie du bereits weißt, ist Jungkook unser Jüngster. Das bedeut, er ist noch nicht wirklich in der Lage sich zu kontrollieren. Erst recht nicht seine Gefühle."
Ein kleines Lächeln formte sich auf seine Lippen: ,,Er ist erst 41."
Meine Augen wurden groß.
Erst?

Okay, wow...
Mit einem etwas ungläubigen und schockierten Blick schaute ich ebenfalls gerade aus und starrte in die Weite, um diese Information erstmal richtig Verdauen zu können.
Wenn Jungkook der Jüngste mit 41 ist, will ich mir gar nicht vorstellen, wie alt die Anderen alle sind.
,,Aber nicht alle sind so wie er in seinem Alter. Er hatte schon immer einen Hang zum Aggressiven.", erklärte er weiter und nickte dann in Tae's Richtung, ,,Jungkook, Taehyung und Jimin haben wir damals auf ihrer Reißerzeit kennen gelernt und ihnen alle geholfen mit ihren Aggressionen zurecht zukommen. Für Taehyung und Jimin war es zwar auch schwer, doch sie kamen damit besser klar, als Jungkook."
Mein Blick fällt auf Tae, der schuldbewusst zur Seite schaute, man sah im an, das er es sehr bereute, was er einst mal getan hatte.

,,Reißerzeit? Was genau...ist das?", harkte ich zögerlich nach, auch wenn ich es mir irgendwie schon grob vorstellen konnte, was es bedeuten würde.
Mit einem ernsten Blick schaute er mich an.
,,Man kann es wie das Massaker am Ball vergleichen. Nur das man dies jeden Abend und jederzeit tut. Menschen reißen, sie töten und austrinken. Es macht ihnen Spaß Leute zu quälen und sie haben keine Hemmungen.", erklärte mir Namjoon ohne Emotionen im Gesicht.
Ich schluckte.
So waren mal Jungkook, Tae und Jimin?

Das hätte ich vielleicht von Jimin erwartet, aber niemals von Tae oder Jungkook.
,,Für Jungkook war es wie eine Geburt aus der Reißerzeit heraus zu kommen. Doch heute hasst er sich selbst dafür und das alles hier, erinnert ihn an diese Zeit und ab und zu kommt sein altes 'Ich' wieder hindurch. Wie eben.", Namjoon schaute herunter zu meiner Hand und nahm sie vorsichtig, ,,Das ist der Grund weshalb er dir aus dem Weg geht und dich so behandelt. Er will nicht, das du weißt, wie er eigentlichmal war. Er hat selber Angst vor sich selbst und das du Angst vor ihm hast, zerstört ihn. Er liebt dich, das wissen wir alle."
Mein Blick bleibt starr auf unsere Hände, während ich meine Hand zu einer Faust balle.

Seit dem SIE da sind | FF BTS |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt