Kapitel 1.6

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Langsam schloss sie mich auch in die Arme und strich mir über die blonden Haare. „Kea?“, flüsterte sie lächelnd: „Du bist was ganz besonderes!“ Ich drückte mich an sie und roch ihr Parfum, so ein altes das sie mal von meiner Oma bekommen hatte. „Komm wir gehen was unten trinken!“, Mom drückte mich leicht weg und stakste die Treppe runter. Ich selbst starrte ihr nach, dann verschwand ich im Bad und duschte mich schnell ab. Nach zehn Minuten kam ich frisch fertig unten an, wo meine Mutter schon am Tisch saß, einen heißen Tee vor sich. Sie trug einen dicken Wollpulli, den sie immer trug, wenn es ihr nicht besonders gut ging. Vor meinem Platz stand eine Tasse heiße Schokolade mit Sahne, die ich erfreut entgegen nahm. Stumm saßen wir am Tisch, hangen unseren Gedanken nach und schaute ab und zu zum jeweils anderen.

„Willst du… Mit mir reden? Darüber?“, flüsterte ich nach einer Weile und lehnte mich mit der Schokolade in der Hand nach hinten in den Stuhl. Für eine Sekunde erstarrte meine Mutter, doch dann nickte sie. Erst langsam, dann heftiger. Ihre hellbraunen Haare wippten auf und ab und ich sah den Mut plötzlich in den Augen aufscheinen. „Hör zu Kea… Erinnerst du dich noch an deinen Dad?“, lächelte sie traurig und ich nickte stumm. „Also… Vor fünfzehn Jahren habe ich ihn geheiratet, einen normalen… Etwas was nicht richtig war…“, ich merkte das es ihr schwer fiel alles zu erzählen. „In meinem Stamm ist es verboten normale zu heiraten, wir sind anders, besonders und wenn ein Mensch von uns erfährt, dann sind wir in Gefahr, in großer Gefahr!“ Ich stockte. „Mom was für ein Stamm?“, flüsterte ich verwirrt und meine Mutter biss sich auf die Lippen. „Sag es mir einfach, ich weiß das Dad weg ist!“, murmelte ich und meine Mutter stand auf. „Dein Dad ist nicht weg, er lebt noch… Nur mit einer anderen…“, flüsterte sie und mein Herz blieb für eine Sekunde stehen. Mein Vater hatte meine Mutter verlassen?

„Aber… Das kann nicht sein, du meintest doch, dass er… Er tot wäre…“, stotterte ich und rückte mit meinem Stuhl nach hinten. „Nein. Das habe ich nur gesagt um dich zu schützen! Du hättest es nicht verkraftet!“, meinte sie und ich schob den Stuhl zurück. „Ach aber das sollte ich verkraften? Mein Vater tot? Mom ich habe jedes Jahr seinen Geburtstag gefeiert, jeden Abend mit ihm geredet, ich habe wegen ihm geweint… Und dann kommst du und sagst mir er würde noch leben?“, wütend sprang ich vom Stuhl auf und funkelte sie an. Ich verstand einfach nicht, was sie sich dabei dachte. „Kea, ich weiß das doch, es war auch für mich nicht einfach, aber…“ „Aber du hast es immer geschafft…“, vorwurfsvoll starrte ich sie an und drehte mich weg. Mit großen Schritten stolperte ich auf die Tür zu, blieb im Rahmen jedoch nochmal stehen. „Er ist also nicht tot? Ich komme in zehn Minuten wieder und dann möchte ich seine Adresse haben!“ Mit den Worten lief ich die Treppe hoch in mein Zimmer, nahm mir ein paar Wechselklamotten, da es angefangen hatte zu regnen und schaute für einen Moment in den Spiegel. Ich war ein hochgewachsenes Mädchen, hellblaue Augen und lange blonde Haare, die mein Markenzeichen waren. Seufzend drehte ich mich weg und rannte die Treppe runter in die Küche, wo ich stehen blieb und auf den Tisch starrte, wo tatsächlich eine Adresse lag. Ich schaute kurz nach rechts und links, dann schnappte ich mir die Adresse und flüchtete durch den Flur zur Haustür. Grade als ich durchschlüpfen wollte, hörte ich die zitternde Stimme meiner Mutter. „Kea? Ich denke nun ist es an der Zeit!“ Genervt drehte ich mich um und erstarrtte.

Entschuldigt, dass der Teil nicht soo lang ist, aber ich hatte heute nicht so viel Zeit ;/

Feuerjägerin (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt