Kapitel 1.7

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Vor mir stand eine hochgewachsene Frau. Sie steckte in einem wundervollen blauen Kleid, das zart um sie wehte und ihrer Figur schmeichelte. Ihre Augen waren nicht braun oder blau, sie waren weiß, mit blauen Splittern, die an Eiskristalle erinnerten. Ihre Hände steckten in blau weißen Handschuhen und ihr lächeln war weich, während sie sich eine blonde Sträne hinters Ohr steckte. Ich konnte nicht anders und wich ein paar Schritte zurück, bis ich verwirrt mit dem Rücken gegen die Haustür krachte. „Wer… Wer bist du?“, flüsterte ich leise, spürte wie ich zitterte. „Ich?“, das Lächeln verschwand und die Frau kam näher. „Kea?“, sie wollte nach meiner Hand greifen, doch ich zog sie weg. Ich kannte diese Frau nicht, sie war plötzlich aufgetaucht, dass einzige was mir bekannt vorkam war ihre Stimme. Sie klang wie… wie die meiner Mutter. Erschrocken starrte ich sie an. „Mom?“, presste ich hervor und tastete heimlich nach dem Türgriff, ohne sie aus den Augen zu lassen. Das Lächeln tauchte wieder auf und sie nickte. „Ich dachte, jetzt, wo du das mit deinem Vater weißt musst du auch das hier wissen!“, sie zeigte an sich runter und drehte sich demonstrativ einmal um sich selbst. Der Stoff des Kleides glitzerte und schäumte um ihre Beine wie Wellen. „Was… Wer bist du?“, ich drückte die Klinke runter und die Tür schwang mit einem schnellen Ruck auf. Hinter mir erstreckte sich die Straße. „Kea! Schließ die Tür! Sofort!“, meine Mutter war schneller neben mir, als ich etwas tun hätte können und zog die Tür zu. Ich schaute panisch mit zu, wie der einzige Fluchtweg, den ich hatte verschwand. „Komm! Ich denke wir sollten dir etwas erzählen!“, sie hielt mir die Hand hin und lächelte mir aufmunternd zu. „Wir?“, ich machte keine Anstalt ihre Hand zu ergreifen. „Ja wir!“, sie griff selbst nach meiner Hand und zog mich ins Wohnzimmer. „Du redest von mehreren?“ „Ja tue ich! Jetzt setz dich hin und hör zu.“ Wiederwillig setzte ich mich auf das Sofa, das einsam im Wohnzimmer stand und lehnte mich zurück, die Arme vor der Brust verschränkt. Meine Mutter nahm auf der Lehne eines Sessels Platz. „Kea. Was weißt du über Magie?“, begann sie. Ich zuckte mit den Schultern und schwieg. Meine Mutter seufzte und strich sie leicht überfordert über ihr Kleid. „Du denkst wahrscheinlich, dass Magie eine Erfindung der Menschen ist. Etwas was in deren Erinnerungen hervorgerufen wird. Mit ihren Träumen meinen sie Magie, denken sie wissen alles, denken sie kennen sich aus. Doch das tun sie nicht. Kennen sie reale Magie? Werwölfe, Feen? Gnome oder Kobolde? Sicher nicht.“, sie lächelte und schaute mich auffordernd an. „Ja und?“, grummelte ich und suchte mit den Augen nach einem anderen Weg raus. „Mom, ich kann mir auch ein Karnevalskostüm anziehen okay? Jetzt lass mich zu Dad!“, ich rappelte mich demonstrativ auf, doch meine Mutter drückte mich wieder runter. „Du kannst jetzt nicht gehen“ Ich lachte bloß nervös und wollte aufstehen, aber es ging nicht. Eine unsichtbare Kraft hielt mich fest. „Mom? Was soll das?“, panisch versuchte ich mich zu befreien. „Dir wird nichts passieren. Ich muss dich nur aufklären, bevor wir zu ihr gehen“, meine Mutter ließ sich wieder auf die Sessellehne sinken und erzählte weiter: „Aber eine Spezies kennen nicht mal sie. Feuerfeen existieren seit es das Feuer gibt und sie waren es, die den Menschen gezeigt haben wie man damit umgeht. Ich gehöre zu den Feuerfeen“ „Mom hör damit auf und lass mich gehen“, ich hatte ihr kaum zugehört. Die einzigen Gedanken die in meinem Kopf rumspuckten waren, dass sie mich hier festhielt. Meine eigene Mutter. „Schatz… Wir müssen zu ihnen, dass weißt du, nicht?“ Als sie das sagte klappte mir der Mund auf. Sie wollte  mich zu dieses Irren bringen, mit denen sie etwas am Hut hatte.

Heyy :) Vielen vielen Dank für 1k reads! Das bedeutet mir echt super super viel <3

Feuerjägerin (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt