S E C H S

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Meeras Sicht

Völlig außer Atem halte ich vor Amans Haustür an und versuche meine Haare und Kleidung gerade zu richten.

Als Aman mich anrief und mir schnell mitteilte, dass seine Mutter bei ihm war und ich dort hin kommen soll, bin ich in Panik geraten. Ich weiß nicht was mich gleich dort erwartet.

Ich drücke auf die Klingel und warte ein paar Sekunden, bis mir diese Amans Mutter öffnet. Sie beginnt breit zu Lächeln, als sie mir in die Augen sah.

»Da ist ja die schöne Meera!«, sagt sie und umarmt mich fest. »Und sie hat Blumen mitgebracht. Das wäre doch nicht nötig gewesen, mein Kind«. Auf dem Weg hierher fand ich einen Stand mit Blumensträußen und ich dachte mir, wenn seine Mutter schon meine Schwiegermutter sein wird kann ich mir damit gute Noten bei ihr machen. Doch wie sie vorhin sagte waren der Blumenstrauß gar nicht nötig. Die Frau sieht mich gerade zum zweiten Mal und ist schon hin und her gerissen.

»Schön auch Sie zu sehen, Frau Malhotra«, lächele ich freundlich und ziehe meine Jeansjacke aus.

»Oh nein, duze mich bitte. Immerhin werde ich in kürzester Zeit deine Schwiegermutter. Du kannst mich ja Mom nennen, wenn du magst?«.

Bitte nicht!

»Okay, Mom?«.

»Schon viel besser!«,lacht sie. »Komm mit in die Küche, er wartet sicher ungeduldig auf dich«.

Auch wenn ich mir keine Gedanken über mein zukünftiges Leben mit Aman gemacht habe, einfach weil ich viel zu sehr Angst davor habe, fühle ich eine kleine Erleichterung in mir. Ich dachte immer die Schwiegermüttern wären wie in Filmen sehr gemein. Aber bei Amans Mutter sehe ich kein bisschen Hass. Sie ist sehr freundlich.

In der Küche angekommen sehe ich Aman vor dem Ofen stehen. Er öffnet sie gerade und holt einen Auflauf raus. Als er uns bemerkt kommt er auf mich zu und gibt mir einen Kuss knapp an meiner Lippe vorbei. Ich hebe aus Reflex meine rechte Hand hoch und will ihm eine fette Ohrfeige verpassen, doch mir fällt wieder ein, dass wir nicht alleine sind. Amans Mutter ist hier. Die denkt, wir lieben uns wirklich.

»Hallo, mein Herz«, begrüßt Aman mich und legt seinen Arm um meine Schulter. »Ist sie nicht wunderschön, Mama?«.

»Sie gefällt mir sehr!«. Sie holt drei Teller aus dem oberen Schrank und dreht sich von uns weg. In der Zwischenzeit gucke ich zu Aman rüber. Er gerät sofort in Panik und formt mit seinen Lippen ein: »Es war ausversehen, ich schwöre es!«.

»Ich werde dich später umbringen!«, flüstere ich ihm leise zu und gehe zu Amans Mutter, um ihr beim Tischdecken zu helfen.

Sie hatte vieles zubereitet. Einen Käsekuchen, verschiedene indische Gerichte und eine Tomatensuppe.

Ich liebe Tomatensuppen.

»Uff, dass alles riecht so lecker!«, freut sich Aman und setzt sich zu uns am Tisch.

»Es tut so gut nach langer Zeit wieder zu kochen«.

»Wurde auch mal Zeit«, lacht Aman frech und seine Mutter gleich mit.

Sie nimmt alle unsere Teller und gießt zuerst die Tomatensuppe ein. Mein ganze Wut auf Aman ist wie weggeblasen, als ich den Geruch der Tomatensuppe rieche und Amans Mutter auch endlich mein Teller rüberreicht. Ich nehme sofort einen Löffel und muss ein Stöhnen zurückhalten, als ich es runterschlucke.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 13, 2020 ⏰

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