27

3.2K 157 16
                                    

Mitten unterm Essen fiel mir etwas auf. "Simon? Warst du nicht im Krankenhaus?", fragte ich mit vollem Mund. "Ich wurde nach ner viertel Stunde wieder entlassen, weil ich nur ein paar Schürfwunden und blaue Flecken hatte", erklärte er mir.
Nach dem Essen gingen wir auf unsere Zimmer. Die anderen laberten noch lange, aber mir fielen nach ein paar Minuten schon die Augen zu.

2.Dezember, 2017

"Tiiiim! Aufwachen!", schrie mir Ju ins Ohr. Ich schreckte hoch. "Autsch! Weißt du wie scheiße laut du geschrien hast?", fuhr ich ihn an und rieb mir ein Ohr. "Du hast das Frühstück verpennt, Tim", lachte Vik. "Oh man! Ich hab voll Hunger", jammerte ich. Stegi beugte sich von dem oberen Bett herunter und hielt mir ein Tunfisch-Sanwich hin. Zuerst schaute ich ihn verwirrt an, doch dann verstand ich das ich das essen sollte, nahm es dankbar an und verputzte es genüsslich. Stegi schaute noch immer neugierig vom oberen Bett herunter. "Ist es wirklich so interessant mir beim essen zuzuschaun?", fragte ich belustigt. Sofort nahmen seine Wangen ein rote Farbe an und er zuckte zurück auf sein Bett. Ich schmunzelte. In dem Moment kam Ardy reingestürmt. "Heute fahren wir in die Stadt!", teilte er uns aufgeregt mit. "Machen wir das nicht schon jeden Tag im Internat?", murmelte Felix, welcher hinter Ardy aus der Tür kommt. "Ja, aber Australische Städte sind größer und cooler", gab Ardy trotzig zurück. "In 15 Minuten müssen wir unten sein. Naja eigentlich in 20. Aber Kathi sagte unser Zimmer soll schon in 15 Minuten unten sein", meinte Simon. Ich beschloss mich noch zu duschen bevor wir in die Stadt gehen.
Als das warme Wasser auf meinen Körper prasselte, vergaß ich alles. Ich vergaß meine Probleme. Ich vergaß meine Familie. Ich vergaß das ich mich eigentlich beeilen wollte. Ich vergaß sogar für einen kurzen Augenblick Stegi. Dann holte mich ein Klopfen an die Tür in die Realität zurück. "Tim! Wir müssen uns beeilen!", schrie Taddl durch die Tür. Ich schaltete das Wasser aus und trocknete mich ab. Mir fiel auf dass ich garkein T-Shirt mitgenommen habe. Also ging ich nur mit einer Hose und noch nassen Haaren aus dem Bad. Sofort lagen alle Blicke auf mir, die sich aber schnell wieder abwanden. Nur Stegi beobachtete mich noch immer. Auch als ich in meinem Koffer nach einem T-Shirt suchte, schaute er mich noch immer an. Ich kramte schließlich ein schwarzes Tanktop mit roten Rändern raus. Ich drehte mich zu Stegi welcher sofort wegschaute. Er setzte sich auf das untere, also mein, Bett und vergrub seinen Kopf in seine Hände. Ich setzte mich neben ihn und nahm seine Hände von seinem Gesicht. Seine Wangen waren dunkelrot. Ich grinste und stand auf. "Wir müssen gehen", beschloss Izzi. Wir nickten und gingen runter.

"Ich will was essen", jammerte Izzi, als wir schon ein bischen in der Stadt herumliefen. Felix seufzte. "Felix? Wie überlebst du es eigentlich mit so einer Fressmaschine, wie Izzi?", lachte ich. "Naja. Sagen wir Izzi ist wie eine Droge", lachte Felix. "Heißt das du bist süchtig nach mir?", grinste Izzi. "Eigentlich wollte ich sagen, dass du teuer bist und mein Leben zerstörst, aber süchtig bin ich auch", grinste Felix. Izzi boxte ihm in die Schulter. "Du bist gemein", schmollte er. Felix zog ihn an sich ran und umarmte ihn. "Du zerstörtst mein Leben nicht, kleiner. Du machst mein Leben schöner", lächelte Felix und küsste Izzi. "Awwwww Dizzi is back", quitschte Simon. Felix zeigte, ohne sich von Izzi zu lösen, den Mittelfinger. "Wie siehts eigentlich bei dir so mit Mädchen aus? Oder wirst du auch noch gay", fragte Taddl grinsend. "Also im Krankenhaus hab ich so n Mädchen kennengelernt. Ich glaub sie hieß Sabine. Ich hab ihre Nummer" Simon hob grinsend sein Handy. Wir lachten. "Dann mal viel Glück. Obwohl ich Mädchen noch nie verstanden hab. Zum Glück steh ich auf Jungs", lachte Ardy. Felix und Izzi waren noch immer nicht von einander los gekommen. "Leute! Hört auf euch eure Zungen in den Hals zu stecken. Ich hab Hunger!", jammerte Ju. Schmunzelnt lösten sich die zwei von einander. Wir beschlossen in irgend so ne Burgerbude zu gehen. Ich bestellte mir eine Cola und einen Cheeseburger. Stegi schaute mich bittend an als ich in meinen Burger biss. Ich lächelte und sagte, ohne darüber nachzudenken:"Sag doch wenn du was willst." Ich schlug mir meine Hand vor den Mund. Stegi schaute traurig zu Boden. "Sorry", nuschelte ich. Ich schob den Burgerteller zu Stegi rüber. "Hier", fügte ich hinzu. Er nahm den Burger dankbar an.

Schweigen // Stexpert ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt