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Ein niedergeschlagener Felix kam rein. Ich schaute auf. "I-izzi...er...h-hat", weiter kam er nicht, denn er brach in Tränen aus. Ich ging zu ihm und nahm ihn in den Arm. "Was ist los, Felix?", fragte ich sanft. "Er hat Schluss gemacht", hauchte er. Ich sah ihn erschrocken an. Taddl klappte die Kinnlade runter. Auch Ardy sah verwirrt aus. Felix brach wieder in Tränen aus.
Das konnte Izzi ihm doch nicht an tun.
"Ich rede nochmal mit Izzi", meinte ich entschlossen und stand auf. "Ich komme mit", meinte Ardy und stand ebenfalls auf.

Zusammen suchten wir Izzi. Felix hatte uns gesagt, dass er an dem Hügel, wo ich und Felix letztens saßen, sei. Nach ein paar Minuten fanden wir Izzi weinend an dem Baumstamm, auf welchen ich und Felix saßen. Ich näherte mich ihm vorsichtig und nahm ihn in die Arme. Er weinte sich weiter an meiner Schulter aus. "Warum hast du mit Felix Schluss gemacht?", fragte ich leise nach einer Weile. "Er hat mich geschlagen. Und du fragst warum ich Schluss mache?", schluchzte Izzi.
Eins null für Izzi.
"Es war nur ein Versehen. Er wollte dich nicht schlagen", versuchte ich ihn zu beruhigen. "Ihr wart so glücklich", meinte Ardy leise und setzte sich zu uns auf den Baumstamm. Izzi weinte sich noch eine Stunde auf meiner Schulter aus. Mein T-Shirt konnte ich heute noch trocknen. Izzi hatte sich wieder ein wenig beruhigt, aber er weigerte sich mit Felix zu reden. Als wir also im Zimmer ankamen würdigte Izzi Felix keinen Blickes. Nach einigen Versuchen mit Izzi zu reden setzte sich Felix niedergeschlagen auf sein Bett. Wir beschlossen alle recht früh für unsere Verhältnisse schlafen zu gehen. Wir alle hatte etwas zu verarbeiten. Jeder von uns. Außer Ju und Vik. Die beiden hatten fast den ganzen Tag im Bett gelegen. Erstaunlicher Weise hatte ich heute Kathi den ganzen Tag nicht gesehen. Ob sie die angespannte Stimmung zwischen uns spürte?

7. Dezember, 2017

PoV Tim
Heute wachte ich auf und alles war so wie immer. Jeder versuchte so gut wie möglich drauf zu sein, so oft zu lachen wie es nur geht und alle negativen Sachen zur Seite zu schieben. Heute wollten wir wieder zum Strand gehen.
"Juhuu ich freu mich auf den Strand", quitschte Izzi. Dafür bekam er ein leises Lachen von Felix. Sofort hörte Izzi auf zu quitschen. "Was? Fühlst dich jetzt mega cool oder was?", zischte Izzi. Felix wich zurück. "Sorry", nuschelte er. "Nur weil du Schluss gemacht hast, musst du ja nicht die ober Bitch werden, oder? Ich meine du warst ja früher auch nicht so. Oder? Obwohl. Wenn ichs mir so überlege. Ja, das warst du früher auch", fügte er noch genervt hinzu. Izzis so kalte Seite wurde verletzlich. "War ich so scheiße als Freund", fragte er traurig. "Jetzt frag nicht ob du scheiße warst. Du hast Schluss gemacht. Ich hab dir doch gesagt das ich das nicht wollte. Aber nein. Alex muss ja gleich Schluss machen", meinte er genervt. Izzi zuckte bei seinem Namen zusammen. Er hasste seinen richtigen Namen. Deshalb nannten ihn alle statt Alex Izzi. "Sorry", nuschelte jetzt Izzi.

Ich spürte eine Meerbrise in meinen Haaren. Der Sand knirschte unter meinen Füßen. Ich legte mein Handtuch neben mich und setzte mich drauf. Stegi ließ sein Handtuch rechts von mir fallen. Ich beobachtete ihn. Ich beobachtete seine Arme, welche unter einem weißen Hoodie verborgen waren. Ich wunderte mich wie er in dieser Hitze mit einem Hoodie rumrennen kann. Aber ich wusste warum. "Alter Stegi. Warum rennst du in dieser Hitze mit einem Hoodie herum?", fragte Ju lachend.
Zwei Dumme, ein Gedanke.
Stegi zuckte mit den Schultern. Ich beschloss ein bischen swimmen zu gehen. Das Wasser war schon wieder extrem warm. Ich lachte als Vik mit dem Kopf ins Wasser fiel. Er rappelte sich auf und schaute mich wütend an.
Nach drei Stunden kamen wir auf die glorreiche Idee Wahrheit oder Pflicht zu spielen. Stegi, Vik und Ju wollten nicht mitspielen. Vik und Ju hatten vor noch ein bischen in die Stadt zu gehen und stegi schrieb daweil in seinem Notizbuch. Mik und Kostas waren auch da, weil ich ihnen unsere Koordinaten geschickt hatte, damit sie zu uns kommen. Man merkte, dass keiner richtig Lust hatte zu spielen. Wir spielten eher deshalb, um uns von allen anderen Gedanken zu befreien.

Schweigen // Stexpert ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt