NACHTS

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manchmal
nachts
stellt sich ein mädchen vor mich hin,
stellt abwechselnd scharf und verschwommen
schaut mir tief in die augen
(sind es meine oder ihre? deine oder seine?)
untersucht mein gesicht ganz genau
streicht mir die haare aus dem gesicht
mag sie mich oder ist sie dicht?
pur und natur
schaut
mich an.

es ist seltsam
das mädchen
die situation
ich mag es nicht
so angestarrt zu werden
ich mag es nicht
beachtet, betrachtet zu werden.
hab mich immer gefragt
was sie wohl in mir sieht
in einer klaren mittwochnacht
hat sie's mir verraten
(leise geflüstertes wispern
über kaltes glas)
"ich bin auf der suche. ständig.
barfuß auf asphalt, klein unter'm firmament, verstehst du?"
ich verstand.
"ich hab alles was ich brauche
und such trotzdem
rastlos auf autobahnraststätten...
ich suche antworten."
auf was?
"auf die frage, was ich suche."

du suchst vieles.
"mich selbst -"

ihr atem beschlägt den spiegel.

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