Kapitel 6

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Zarah's POV

Ich versuchte total genervt zu gucken, als wir bei den Jungs ankamen, doch ich hatte das Gefühl, dass genau das Gegenteil passierte und ich grinste wie ein Honigkuchenpferd.
Um mein wahrscheinlich viel zu dämliches Grinsen zu kaschieren, drehte ich mich in Lukes Richtung. So würde zumindest nur er es sehen, war mein Gedanke, doch als ich meinen sehr ausgefeilten Plan in die Tat umsetzte, hatte ich glatt vergessen, dass er ja ein Junge war und meine Aktion ziemlich schnell falsch verstehen konnte.
Gedacht, getan und so drehte ich mich mit einem Grinsen auf den Lippen zu ihm um, sodass er mich extrem verstört ansah.
Doch dadurch wurde mein Gesichtsausdruck nur noch schlimmer und sogar meine Gesichtsfarbe wechselte in den mir nur allzu bekannten Rot Ton.
Ich hatte das Gefühl, dass mein Kopf platzen würde und so wie Lukes mich ansah, war er anscheinend auch kurz davor.
Ich war nur heil froh, dass er mich nicht gerade jetzt fragte, ob es mir gut ging oder ähnliches, denn das hätte ich jetzt überhaupt nicht gebrauchen können.
Er stand einfach nur wie versteinert neben mir und blickte mich verstört an. Ich hätte im Boden versinken können. Warum wollte dieses blöde Grinsen auch einfach nicht mehr weggehen ?
Resigniert schüttelte ich leicht den Kopf. Plötzlich stupste mich Lukes an. Ich hob fragende meinen Blick von seinem muskulösen Oberkörper über seine breiten Schultern an, bis ich an seinem markanten Kinn ankam und mit den Augen die seinen suchte.
Als ich in dem tiefen Blau zu ertrinken drohte, bemerkte ich erst seinen stechenden Blick und ließ von ihnen ab.
Plötzlich winkte er mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum, woraufhin ich ihm einen vorwurfsvollen und irritierten Blick zu warf. "Alles schön?", fragte er leicht amüsiert, aber mit einem besorgten Unterton.
Geschockt sah ich ihn an und versuchte die Situation zu realisieren. Shit, was hatte er denn davor nur gesagt ?
Ich hatte es einfach nicht mitbekommen.
"Ähhh klar ,wieso?", stotterte ich und hätte mich dafür mal wieder selbst ohrfeigen können.
"Weil du heute irgendwie nicht ganz bei uns bist, Süße", erwiederte Lukes nur ruhig.
Ich entgegnete nichts, da ich ganz genau wusste was er meinte und wusste, dass er damit nicht einmal so falsch lag.
Verwirrt strich ich meine Strähnen nach hinten und lenkte meine Aufmerksamkeit auf die Jungsgespräche, die vor mir wieder ihren Lauf genommen hatten. Nur Jacen schien mich mit seinen Blicken geradezu durchbohren.
Ich starrte zurück und fixierte ihn mit meinen Augen. Er selbst stach mit seiner gut gebräunten Haut, den dunklen Haaren und den kontrastreichen grünen Augen aus der Masse der Jungen hervor.
Die meisten von ihnen waren zwar ebenfalls gut durchtrainiert und es waren auch ein paar regelrechte Schränke dabei, aber keiner außer Jacen hatte dieses interessante eurasische Aussehen.
Er hatte einfach etwas, was die Blicke der Leute auf sich zog und das einen den Atem anhalten ließ, wenn man in sah.
Faszinierend war ein sehr treffendes Wort für ihn, entschied ich mich. Seine skurrile Erscheinung und seine markanten Gesichtszüge ließen ihn dämonisch wirken und komplettierten sein Auftreten.
Auch er schien mich schamlos abzuchecken, denn ich sah seinen berechnenden Blick über meinen Körper gleiten. Fast schon akribisch genau betrachtete er mich. Sofort fühlte ich mich bloßgestellt, da er mir das Gefühl gab, nach Makeln und winzigen Fehlern zu suchen. Nach Schwachstellen und seien sie auch noch so klein, so genau musterte er mich.
Ich versuchte meinen Körper auf irgendeine Weise zu bedecken, denn plötzlich fühlte ich mich so nackt unter seinen Blicken.
Es war ein überaus komisches Gefühl.
Als ich eine Hand um meine Hüfte spürte, zuckte ich zusammen und mein Körper spannte sich bis auf das Maximale an.
Ich hasste es erschreckt zu werden und leider war ich aber nur zu leicht zu erschrecken, weshalb alle Leute jede nur erdenkliche Situation nutzten, um auch genau das zu tun.
Ich wollte mich gerade umdrehen, um Lukes mit Blicken zu erdolchen, als mir auffiel, dass Lukes vor mir stand und somit nicht seine Hand um meine Hüfte gelegt haben konnte.
Ich riss die Augen auf und drehte mich blitzschnell zu der Person.
Es war ein riesiger Junge mit dunkelbraunen fast schwarzen Augen. Ich schluckte. Er überragte mich um mindestens zwei Köpfe, obwohl ich mit meinen guten zwei Meter zweiundsiebzig auch nicht unbedingt klein war. Trotz seiner Größe wirkte er auf keinen Fall schlaksig, sondern eher im Gegenteil. Seine Gestallt glich der eines Türstehers und seine Arme waren so muskelbepackt, dass ich Angst hatte, dass er mich augenblicklich zerquetschen könnte wenn er wollte.
Ich schluckte, als ich nach den richtigen Worten suchte, um dem Riesen klar zu machen, dass er mich doch bitte loslassen solle.
Doch er kam mir zuvor und hob mich unter den Achseln einfach wie ein kleines Kind hoch.
Ich protestierte lautstark, sodass auch die anderen aufmerksam wurden.
"Lass mich sofort los oder du kannst was erleben", fauchte ich ihn an. "Hey Kätzchen, fahr die Krallen ein", gluckste Jacen von der Seite."Ich zeig dir gleich mal, wie ich meine Krallen überhaupt erstmal ausfahre", gab ich mit vor Hysterie krietschender Stimme von mir. Ok, ich geb zu, dass ich vielleicht nicht ganz so überzeugend war, wie ich es vorgehabt hatte, aber die Nachricht war angekommen. "Lass sie los Kiele", sagte jetzt auch Lukes bestimmt, doch dem Riese, der anscheinend Kiele hieß, interessierte das nicht im Geringsten. "Wieso?", fragte er gehässig."Weil du das sagst ,Boss?", fragte er, während er das "Boss" abfällig betonte. "Halt ihn da gefälligst raus", zischte da plötzlich Jacen. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie er näher getreten war. Er fixierte Kiele mit seinen Augen, die er zu Schlitzen zusammengekniffenen hatte. "Wird's bald ?", fügte er entnervt hinzu, als er noch immer keine Anstalten machte sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
Der Riese kniff ebenfalls die Augen zusammen, aber befolgte seine Anweisung, wenn auch wiederwillig und provozierend langsam.
Als er mich losgelassen hatte, wurde ich sofort von einem fluchenden Lukes zur Seite gezogen.
Er zog mich fest an seine Brust und strich mir beruhigend über den Rücken. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich angefangen hatte zu zittern.
Meine Knie waren weich und ich hatte keine Ahnung, was das gerade sollte, doch mir war klar, dass zwischen Jacen und Kiele eine Art Rivalität herrschen musste und aus irgendeinem Grund hatte der größere und stämmiger Kiele großen Respekt vor Jacen.
Jetzt lag es an mir herauszufinden wieso, doch zuvor würde ich mich von Lukes lösen müssen, der gerade anscheinend auf Kuschelkurs war.
Als ich mich etwas wieder gefangen hatte, drückte ich ihn leicht von mir weg. Er verstand und löste sich soweit von mir, dass ich wieder ein wenig Platz hatte.
"Was war das denn?", fragte ich ihn leise. "Also, wenn ein Junge und ein Mädchen sich mögen kommt es mal vor, dass die beiden sich umarmen und ...",begann er bevor ich ihn durch einen schrillen Schrei unterbrach und auf seine vor Lachen bebende Brust eintrommelte."Idiot", lachte ich."Du weißt ganz genau was ich meine."
"Kann schon sein", schmunzelte er. "Aber du wirst es mir nicht sagen, oder ?", hackte ich nach. Für einen Moment sah ich in seinen Augen etwas Nachdenkliches aufblitzen, bevor der mittlerweile schon all zu bekannte Schalk wieder Besitz von ihnen ergriff. "Korrekt", grinste er. Als ich einen Schmollmund zog, legte er einen Finger unter mein Kinn und drückte es hoch, sodass ich in seine klaren Augen sehen musste.
"Hey, Kopf hoch", flüsterte er. "Du hast doch mich. Ach und ...", er kam wieder näher an meinen Körper, sodass sein Atem mein Ohrläppchen streifte und mir eine Gänsehaut über den Rücken laufen ließ.
"Du hast hast ja nichts gegen meinen Einwand vorhin gesagt, deshalb geh ich mal davon aus, dass du nichts dagegen hättest." Er streifte mit seinen Lippen meine Halsbeuge. Mein Atem beschleunigte sich und mein Puls raste wegen der sachten, aber gleichzeitig intensiven Berührung.
Mein Körper versteifte sich, während er vorsichtig, seine Lippen auf eine meiner empfindlichen Stellen meines Halses niederließ und leicht daran saugte.
Mir stockte der Atem.
Ich spürte ein angenehmes Prickeln auf meiner Haut, gefolgt von einem leichten Ziehen, dass, je länger er meinen Hals beanspruchte, an Intensität zunahm.
Es raubte mir die Sinne und ich nahm nur am Rande wahr, wie ich mich verzweifelt in seine Schultern krallte.
Daraufhin entfuhr ihm ein raues Lachen.
Als er sich wieder von mir löste, sah er mir direkt in die Augen.
Seine Augen sprühten nur so vor Energie, Erregung und jede Menge Schalk.

Guten Morgen ihr Lieben,
wer ist auch schon wieder wochendsreif ?^^
Was haltet ihr von Kiele und Jacen?
Und wie steht ihr zu Lukes ?
Schreibt's in die Kommis \(^-^)/
Und vergesst nicht ein Sternchen dazulassen ,wenn es euch gefällt ☆
Liebe Grüße
Eure Askja♡

Do Not beat Me BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt