Der abschied

468 8 0
                                    

Ein Abschied

Meine Augen sahen wie sie mit ihren neuen Pflegeeltern vor deren Auto stieg, sie sahen wie sie alle Koffer in den Kofferraum packten, sie sahen die beiden Erwachsenen Strahlen endlich das Glück zu besitzen, dass sie sich so lange gewünscht hatten: ein eigenes Kind. Doch was sie nicht sahen, was niemand zu sehen vermochte, waren ihre Tränen. Die kleinen, salzigen Tränen, die ihr Gesicht benetzten. Sie stand vor dem Auto und schaute auf den Boden. Ich saß oben vor meinem Fenster und dich erkannte ich das sie weinte. Ich musste nicht ihr Gesicht sehen, mein Herz lieferte mir die Antwort. Ic spürte ihren Schmerz, ihre verlustängste obwohl Sie das hatte, was jeder hier wollte, eine Zukunft außerhalb des Heimes. Doch sie nicht, nicht wir. Wir hatten uns geschworen für immer zusammen zu bleiben, das alles hier zusammen durch zu stehen, doch dann kamen sie und alles änderte sich. Ich schaute nach unten und sie drehte sich um, ein letztes mal schaute ich in ihr wunderschönen blauen Augen. Sie zeigten mir die Welt und waren doch mein zu Hause. Sie hatte mir in vielen Situationen Halt, Trost und Schutz gespendet. Sie war da als es mir dreckig ging, als ich einsam, allein und ohne jemanden zum reden hatte. Sie beruhigte mich als ich wütend, zornig und aggressiv war. Sie war mein lebensanker. Wir sahen uns tief in die Augen, und wussten das dies kein Abschied für immer war, auch wenn es so aussah. Wir waren seelenverwandte, sie war mein Gegenstück, meine Wächterin. Wir wussten, dass unser Versprechen von unserer letzten, gemeinsamen Nacht nicht nur ein paar leere Worte waren, sonder ein lebenslang halten würden. Sie stieg schliessendlich ins Auto und drückte ihre Hand gegen die Scheibe, immernoch Flossen Tränen. Dann war sie weg, meine Sophia! Meine erste große liebe. Sie würde nicht mehr hier bei mir sein, ihre neuen Eltern hatten den Kontakt zu mir strengstens verboten. Doch egal was kommen sollte, unser Versprechen, besiegelt durch unsere liebe, eingraviert in unsere Weide würde überdauern.

"Zwei Seelen, verbunden durch Vergangenheit, leben und liebe! Das hatten wir uns in Ketten eingravieren lassen, jeder von uns trug es am Herzen bei sich. Ich hielt es in meinen Händen und schwor bei Gott, diesen Menschen nie zu vergessen und ihre liebe auf ewig im Herzen zu tragen.

Ein hauch von schicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt