Kapitel 2 : Ungewolltes Wiedersehen
Ich war schon einen halben Tag unterwegs und noch immer hatte ich keinerlei Waldtiere gesehen. Entweder sind die Viecher hier alle ausgestorben oder jemand war mir zuvor gekommen. Aber ich hatte die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben und ging noch weiter in den Wald hinein. Wieder verfiel ich meinen Gedanken, als ich auf meine Armbrust sah. Dieses Scheiß Teil war wohl das einzig gute, was ich aus dieser Familie mitgenommen hatte. Kurz nach dem Ausbruch dieser Seuche konnte ich endlich fliehen und machte mich noch ein letztes mal auf den Weg zum Haus der Dixon Familie. Allerdings waren dort nicht mehr allzu viele Sachen von mir. Will musste die Sachen wohl relativ schnell aussortiert haben. Aber zumindest meine Armbrust war noch da. Die hatte mir Daryl damals geschenkt und mir beigebracht, wie man damit umging. Und so nahm ich nur diese und ein Jagdmesser mit.Ich konnte auch nie verstehen wie meine Mutter sich in einen Typen wie den verknallen konnte. Aber ihr Männergeschmack ließ schon immer zu wünschen übrig. Ich passte in diese Familie einfach nicht rein, denn im Gegensatz zu ihnen legte ich viel Wert auf mein Äußeres, ging gern zur Schule und konnte sogar mehrere Musikinstrumente spielen. Ich hatte bereits ein Stipendium für Yale, aber Mum und Will hatten mir verboten auf's College zu gehen. Warum verstand ich allerdings noch immer nicht.
Ich war so in meinen Gedanken vertieft das ich den Beißer hinter mir nicht bemerkte. Erst als er mich an der Schulter packte fand ich mich in der Realität wieder. Sofort zog ich mein Jagdmesser und rammte es ihm in den Kopf. Beim rausziehen verlor ich allerdings das Gleichgewicht, stolperte nach hinten und trat in eine Bärenfalle. Ich hielt mir selbst den Mund zu, um nicht vor Schmerzen los zu schreien, denn noch mehr Beißer konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen. Ich brauchte eine Weile um mich wieder zu beruhigen und sprach mir selbst Mut zu. Dann versuchte ich mit eigener Kraft die Falle zu öffnen. Aber bei jeder Bewegung schienen sich die Zinken nur noch mehr in mein Fleisch zu bohren. Langsam schwand meine Hoffnung und mit ihr auch die Kräfte. Da ich selbst nicht viel ausrichten konnte, ausser es noch schlimmer zu machen, entschied ich mich dafür, mich einfach hinzulegen, die Augen zu schließen und mein Schicksal in die Hände des mächtigen Mannes über mir zu legen. Auch die Geräusche um mich herum versuchte ich weitesgehend zu ignorieren. Nur die Schritte, die langsam auf mich zu kamen, nahm ich wahr, öffnete meine Augen jedoch nicht. Vorsichtig bohrte sich ein Fuß in meine Seite. Erst jetzt entschied ich mich zu reagieren. „Ich bin noch nicht tot, also verzieh dich." Zischte ich unfreundlich. Ich wollte einfach nur noch hier liegen und in ruhe sterben, aber dieses Glück blieb mir leider verwehrt. „Das mag ja sein, kleines. Aber das ist meine Falle, die da an deinem Fuß hängt. Und die will ich wieder haben." bekam ich genauso unfreundlich als Antwort. Diese Stimme kam mir gefährlich bekannt vor. Erst jetzt öffnete ich meine Augen und auch er schien mich erst jetzt zu erkennen. „Oh mein Gott! So ein großes Land und ich muss ausgerechnet einen von euch treffen." Nun war ich richtig angepisst. Ich wollte schon von keinem Fremden Hilfe und von einem Dixon erst recht nicht. „Verzieh dich einfach wieder und lass mich in Ruhe dahin wegetieren." Besorgt und gleich etwas belustigt sah er mich an. „Sam? Alles okay?" Was das jetzt sein beschissener ernst? „Sieht es so aus? Sag was du willst und dann verpiss dich bevor ich meine Drohung wahr mache." „Also wie schon gesagt, das ist meine Falle an deinem Fuß." „Und jetzt? Soll ich ihn mir abhacken, oder was?" Ich war nun sichtlich genervt und den Fuß abhacken, schien mir gerade äußerst verführerisch um endlich hier weg zu kommen. „Sieht echt böse aus. Wie lange hängst du schon hier fest?" Fragte er mich besorgt. „Keine Ahnung. 3 vielleicht auch 4 Stunden, schwer einzuschätzen." Er begutachtete meinen Fuß und überlegte sichtlich, wie er mich am besten da nun raus bekam. „Du hast viel Blut verloren. Das muss sich ein Arzt angucken, mit Pech ist der Knöchel gebrochen. Weit wirst du damit auf jeden Fall nicht kommen." „Haha, war das jetzt ein Witz oder was? Erzähl mir mal bitte, wo ich in Zeiten wie diesen einen Arzt hernehmen soll." Ich fühlte ich nun richtig verarscht von ihm. „Wir leben auf einer Farm, die einem Arzt gehört. Ich nehme dich mit und er soll sich deinen Fuß angucken. Und dort kannst du dich ausruhen bis sich dein Fuß wieder regeneriert hat."
„Ich gehe nirgendwo mit dir hin." „Hör auf mit dem Scheiß. Wenn du nicht mitkommst, kannst du dir gleich ne Kugel geben."
„Gute Idee. Hast mal eben ne Waffe für mich?"
„Echt jetzt? Ich hoffe, das hast du gerade nicht ernst gemeint."
„Sieh mich an. Was glaubst du ob ich es ernst meinte oder nicht?" Sein Blick blieb an meinem zerkratzten Gesicht hängen. „Hilfst du mir jetzt, oder nicht?" Vorsichtig begann er die Falle zu öffnen, was deutlich schmerzhafter war, als meine Selbstversuche. Diese kaum auszuhaltenden Schmerzen und der Blutverlust ließen mich in eine tiefe schwärze abtauchen.
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Sound of Death
FanfictionAuszug: „Oh mein Gott! So ein großes Land und ich muss ausgerechnet einen von euch treffen." Nun war ich richtig angepisst. Ich wollte schon von keinem Fremden Hilfe und von einem Dixon erst recht nicht. „Verzieh dich einfach wieder und lass mich in...