Ich will hier nicht sein

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Kapitel 3 : Ich will hier nicht sein

Als ich wieder aufwachte, lag ich in einem Bett in einem fremden Zimmer. Wo war ich denn jetzt schon wieder? Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Daryl erzählte was von einem Arzt auf einer Farm. Dort hatte er mich wohl hingebracht. Verdammt! Und ich konnte mich nicht mal dagegen wehren! Nun musste ich mir überlegen, wie ich hier so schnell wie möglich wieder weg kam. Aber meine Gedanken wurden schneller unterbrochen, als mir lieb war. Ein alter Mann mit weißem Bart und ein weiterer in Polizeiuniform kamen ins Zimmer. „Ah, wie ich sehe sind Sie wach. Mein Name ist Hershel Greene. Sie sind hier auf meiner Farm. Können Sie mir sagen, was passiert ist?" 

„Äh... Ja.... Also ich bin Samantha Davis. Ich war im Wald unterwegs und bin in eine Bärenfalle getreten." 

„Ja sowas in der Art hat Daryl schon erzählt." kam nun von dem Polizisten. „Und Sie sind?" fragte ich recht unfreundlich, was ihn jedoch nicht beeindruckte. „Mein Name ist Rick Grimes. Sie werden erstmal hier bleiben, bis es Ihrem Fuß wieder besser geht. Daryl erzählte außerdem, dass Sie zur Familie gehören." 

„Nein, tue ich nicht. Wir kannten uns mal. Nicht mehr und nicht weniger." Beide sahen mich fragend an. „Was ist denn nun mit meinem Fuß?" Richtete ich mein Wort an Hershel. „Ihr Knöchel ist gebrochen und Sie haben eine große Fleischwunde, die ich nähen musste. Es wird einige Wochen in anspruch nehmen, bis Sie wieder voll Einsatzfähig sind." Antwortete er sachlich aber dennoch sehr höflich. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Und das alles wegen dieser scheiß Falle von diesem Idioten. „Ich werde mal Daryl holen. Er macht sich sorgen um Sie." Kam es von Rick. Er wollte gerade zur Tür raus, als ich ihm fast entgegenschrie. „Nein! Stopp! Sie werden ihn nicht holen. Und ich werde auch nicht bleiben.." Nun setzte er einen strengeren Ton an. „Doch das werden Sie. Sie wurden hierher gebracht, weil Sie Hilfe brauchten und ich werde niemanden allein daraus schicken, damit er in seinen sicheren Tod laufen kann." 

„Das lassen Sie mal meine Entscheidung sein. Ich bin alt genug um zu wissen, was ich tue." Anscheinend war Rick da anderer Meinung. Ehe ich mich versah, hatte er meine linke Hand mit Handschellen als Bett gekettet. „Sie bleiben. Und ich werde jetzt Daryl holen." sagte er ziemlich genervt und verließ anschließend den Raum. Nun begann wieder Hershel auf mich einzureden. „Es ist nur zu Ihrem besten. Rick hat recht mit dem, was er sagte. Bleiben Sie und kurieren sich erstmal in Ruhe aus. Sie sollten etwas Essen und trinken." „Ich will aber nichts essen oder trinken! Ich will einfach nur hier weg. Wieso will das hier keiner verstehen?" Mittlerweile war ich nur noch verzweifelt. Entweder konnten oder wollten diese Leute mich nicht verstehen oder es war ihnen einfach scheiß egal. Da ich dank des Bullen eh nichts mehr weiter machen konnte, lehnte ich mich zurück und schloss die Augen. Vereinzelte Tränen liefen über meine Wangen, Tränen der Wut und Verzweiflung. 

Ich hörte Schritte, zwang mich aber, die Augen geschlossen zu halten. Ich wollte ihn einfach nicht mehr sehen. Direkt neben dem Bett verstummten die Schritte. Daryl wechselte ein paar Worte mit Hershel. Ich wusste nicht worum es ging, ehrlich gesagt interessierte es mich auch nicht sonderlich. Nachdem Hershel den Raum verlassen hatte, setzte sich Daryl auf den Stuhl, der direkt gegenüber vom Bett stand. Ich spürte seine Blicke auf mir. „Hör auf mich anzustarren." Und wieder war ich nur von seiner reinen Anwesenheit genervt. „Hershel sagt, du weigerst dich zu essen und zu trinken." 

„Und?" 

„Hör auf mit dem Kinderkram. Auf diese Weise bringst du dich noch selber um!" 

„Rede ich so undeutlich, oder wieder checkt ihr es alle nicht? Ich will nichts essen, ich will nichts trinken und ich will hier verdammt noch mal nicht sein!" Wie automatisch wurde ich mit jedem Wort lauter, was ihn aber nicht sonderlich beeindruckte. Nur meine Worte schienen sich gerade in sein Hirn gebrannt zu haben.
„Aber jetzt bist du verdammt noch mal hier! Und solange du verletzt bist wird sich daran auch nichts ändern. Also lass den Scheiß." Nun wurde auch er lauter, fing sich aber genauso schnell wieder. „Pass auf Mädchen. Du wirst hier bleiben, ob du willst oder nicht. Wir werden abwechselnd Wache halten, damit du nicht abhaust oder irgend ne andere Dummheit machst." Ich lachte kurz auf und hob die Hand, mit den Handschellen dran. „Soll das ein Witz sein? Dank des Bullen kann ich doch eh nicht weglaufen. Kannst dir deine Scheiß Wache also sparen." 

„Die werden dir wieder abgenommen, sobald du endlich zur Vernunft gekommen bist. Und jetzt Iss!" Der scharfe Unterton von ihm war nicht zu überhören. „Iss es selbst. Ich habe dir doch eben schon gesagt, das ich nichts essen werde, solange ihr mich hier einsperrt." Und ich war fest entschlossen, mich daran zu halten.

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