Freiheit

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Kapitel 5 : Freiheit

Erst am Abend kam Hershel, um nach mir zu sehen. Zumindest war mein Fuß wieder soweit geheilt, dass ich wieder laufen könnte. Noch während er einen neuen Verband drum wickelte, betraten Rick und Maggie den Raum. Maggie stellte, wie jeden Abend, ein Tablett mit Essen und Wasser auf den Nachttisch und verließ danach ohne ein weiteres Wort das Zimmer. Zu meinem eigenen Erstaunen begann ich zu essen. Auch Hershel ging nun und Rick setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett.
„Wie ich hörte, geht es dir besser?" Ich nickte und schluckte gleichzeitig mein Brot herunter. „Und vernünftig bist du anscheinend auch geworden. Freut mich zu sehen." Ich musste kurz auflachen. „Ja, ich hatte ja viel Zeit zum nachdenken und die Dinge aus einigen anderen Perspektiven zu sehen." Er nickte und ein leichtes Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht ab. Er stand auf und schloss zu meinem Erstaunen die Handschellen auf und steckte sie in seine Tasche. Dann ging er in Richtung Tür, öffnete sie und drehte sich wieder zu mir. „Vielleicht solltest du das auch Daryl sagen." dann war er weg.
Total perplex saß ich nun auf dem Bett und überlegte, wie ich mir am besten die Schmach gab und Daryl erklärte, wie festgefahren ich doch war. Gab es dafür überhaupt einen schönen, angenehmen Weg? Also mir viel keiner ein. Also musste ich wohl doch nach dem Motto Augen zu und durch gehen. Langsam stand ich auf und belastete den Fuß zuerst nur leicht, bis ich mir sicher war, dass ich standfest war und schließlich verließ ich endlich nach 2 Wochen dieses Haus.
Es tat gut die frische Luft im Gesicht zu spüren und so bleib ich auf der Veranda stehen und hielt meine Nase in die Luft.
„Hat er dich endlich raus gelassen, hm?" Ich öffnete meine Augen und schaute Daryl an, der plötzlich neben mir stand. „Gott sei dank. Die frische Luft hat mir echt gefehlt." Ich ließ meinen Blick über die Landschaft gleiten. „Es ist schön hier." Er ging nicht weiter darauf ein, sagte einfach nichts und sein Blick folgte meinem. Irgendwann konnte er sich seinen Kommentar doch nicht mehr verkneifen. „Du bist selbst schuld, dass du so lange da drin warst." Brummte er plötzlich vor sich hin, als wenn seine Laune sich innerhalb von Sekunden geändert hätte. „Denkst du, dass wüsste ich nicht?" kommentierte ich im selben zickigen Ton zurück und setzte mich auf die Holztreppe der Veranda. Doch anstatt zu verschwinden, blieb Daryl weiter wie angewurzelt stehen. „Was hast du jetzt vor?" Tatsächlich musste ich über diese Frage einen Augenblick nachdenken. Der Plan war ja eigentlich, dass ich so schnell wie möglich wieder verschwinden wollte. Letztendlich musste ich die Wahrheit aussprechen. „Ich weiß es nicht." gestand ich mit leicht zittriger Stimme und schaute zu ihm herauf. Kurz trafen sich unsere Blicke, doch bevor ich seinen deuten konnte, drehte er sich wieder weg. „Dann bleib doch einfach." Mit diesem Satz verschwand er in Richtung der aufgebauten Zelte. Mein Blick folgte ihm, bis er in einem dieser Zelte verschwand.
Dann bleib doch einfach... das war leichter gesagt als getan. Wenn man an unsere Vergangenheit und mein Benehmen in letzter Zeit dachte, würde das wohl kaum lange gut gehen. Und außerdem hatte ich ehrlich keine Lust, mich bei jedem einzeln für mein Benehmen zu rechtfertigen und schlimmstenfalls zu entschuldigen. Mir viel die Entscheidung über meine Zukunft noch nie so schwer wie jetzt. Und konnte bei weitem nicht ahnen, was meine Entscheidung noch für Konsequenzen haben würde...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 13, 2020 ⏰

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