Kapitel 14

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 „Was willst du?“, fragte John mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht. Seine Brust hob und senkte sich unregelmäßig und ruckartig und er war kurz davor, erneut das Bewusstsein zu verlieren.

„Kannst du dir das nicht denken? Schau mich an“, befahl die Frau, die John, nachdem er nicht reagierte, kräftig in die Rippen trat. Er jaulte regelrecht auf und kauerte sich noch mehr zusammen. Nachdem das Pochen in seinem Brustkorb allerdings langsam wieder abebbte, setzte er sich, so gut es ging auf und öffnete widerwillig seine Augen. Als er die Frau sah, dir vor ihm kniete, wurde ihm schlecht. Das alles konnte nur ein makaberer Scherz sein! John hatte alles erwartet, nur das nicht.

„Na, überrascht?“, fragte sie, mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen.

„Was willst du?“, wiederholte er seine Frage. „Warst du es? Warst du es, die uns wochenlang terrorisiert hat? Wirklich?“

„Tu nicht so, als wäre das so abwegig. Natürlich war ich es. Ganz schön raffiniert, nicht? Keiner hat während all dem, was zwischen dir und Sherlock passiert ist, bloß einen Gedanken an mich verschwendet, also hatte ich die beste Gelegenheit, alles in Ruhe zu planen“

„Sag mir nur eins: was erhoffst du dir durch all das?“

Ihre Augen blitzten kurz auf, bevor sie sich zu John beugte und in sein Ohr flüsterte: „Ich werde dich aus dem Weg schaffen und dann wird Sherlock mich lieben“

„Das ist lächerlich!“, entgegnete John, bekam allerdings eine starke Gänsehaut. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen werde, aber du bist sehr, sehr dumm“, ihn überkam eine plötzliche Müdigkeit, doch er hatte Angst, seine Augen erneut zu schließen, also starrte er sie einfach nur an und schüttelte kaum merklich den Kopf.

„Mach es dir für deine letzten Stunden gemütlich, John“, die Frau stand langsam auf und begab sich erneut zur Tür. „Du wirst schon sehen, es wird alles so enden, wie ich es geplant habe. Wir sehen uns später“

„Damit wirst du nicht durchkommen, Molly“, flüsterte John, doch sie ignorierte ihn und verschwand lachend in der Dunkelheit.

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„Sherlock, Herrgott, beruhige dich!“, Greg hatte es mittlerweile aufgegeben, dem Consulting Detective aufmunternd zuzusprechen und war mit den Nerven nun selbst komplett am Ende. Sherlock lief seit einigen Stunden im Raum hin und her, die Hände in einer Dachform unter dem Kinn zusammengelegt, dachte nach und machte jeden verrückt, der länger als fünf Minuten in dem Zimmer war.

„Es muss irgendeine Verbindung zwischen dem Täter und mir geben. Wer würde John als meinen Druckpunkt ausnutzen? Und wieso?“

„Vielleicht ist jemand ja in dich verliebt und ist neidisch!“, Greg, der diese These eher halbherzig aufstellte erschrak, als Sherlock plötzlich aufsprang und rief.

„Das ist es!“

„Was ist was?“

„Greg, verstehst du nicht? Denk nach! Welche Person in unserem Bekanntenkreis hegt seit mehreren Jahren romantische Gefühle für mich?“

„Nun ja, da wäre dieser Typ aus dem IT, der sich als psychopathischer Killer entpuppt hat“

„Nein, ich meine nicht Jim“

„Dann wäre da nur noch Mo-“

„Genau!“

„Du denkst doch nicht ernsthaft, dass Molly Hooper jemanden entführen würde! Sie kann ja nicht mal einer Fliege etwas zu leide tun“

I Owe You So Much (Johnlock Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt