Die Fahrt verlief recht unspektakulär, doch als sie der Londoner Innenstadt immer näher kamen, spürte Sherlock die Aufregung in sich hochsteigen. Er freute sich so sehr. Nachdem sie endlich den Taxifahrer bezahlt hatten und vor ihrer Haustür standen, drückte er Johns Hand ganz fest, er konnte es gar nicht abwarten, wieder in seinem geliebten Sessel zu sitzen, oder mit John in seinem Bett zu schlafen. Als er die Haustür aufsperrte, wartete schon Mrs Hudson auf sie, die die beiden breit anstrahlte.
„Da sind ja meine Jungs!“, rief sie freudig und zog beide in eine Umarmung. „Ich habe mir schon solche Sorgen um euch gemacht! Wie konntet ihr mich einfach ohne eine Nachricht zurücklassen? Ich habe zwar mit diesem Lestrade gesprochen, aber der hat mir nur gesagt, dass ihr in Sicherheit wärt! Wo ihr seid und was passiert ist, hat mir niemand erzählt!“
Sherlock und John grinsten sich an, während ihre Vermieterin ohne Punkt und Komma weiterredete.
„Der kam mir sowieso ein bisschen komisch vor, dieser Detective Inspector, der hat sich die ganze Zeit am Kopf gekratzt und mir nicht –“
„Mrs Hudson“, unterbrach John ihren Redeschwall mit einem sanften Lächeln. „Wir haben eine lange Fahrt hinter uns, aber wenn Sie uns ein halbes Stündchen zum Ankommen und Auspacken geben, versprechen wir, Ihnen alles zu erzählen“
„Selbstverständlich“, pflichtete die alte Dame bei. „Ich bin einfach nur so froh, dass ihr beiden wohlbehalten da seid! Das Haus war so leer und still ohne euch“
Als Sherlock und John es endlich in ihre Wohnung geschafft hatten, stellten sie die Koffer provisorisch in Sherlocks Schlafzimmer ab. Dieser ließ sich danach seufzend in seinen Sessel fallen, während John in der Küche Tee kochte.
„Schön, wieder im eigenen Heim zu sein“, sagte er, nachdem er Sherlock eine Tasse gereicht hatte und sich mit seiner eigenen auf die Couch setzte. Sie lächelten sich an und genossen für einen Moment die Stille.
Draußen begann es bereits wieder zu dämmern und die ersten Straßenlaternen schalteten sich ein.
„So sehr ich die Ruhe des Landlebens zu schätzen weiß, so würde ich es doch niemals gegen unsere kleine 221B eintauschten“, meinte Sherlock.
„Hier in London gibt es auch deutlich mehr Morde“, zwinkerte John. „Apropos, das Yard hat wahrscheinlich einen Haufen neuer Fälle für uns“
„Klingt doch verlockend“, erwiderte Sherlock und nahm den letzten Schluck Tee aus seiner Tasse. Sie redeten eine Weile weiter, ehe sich John erhob und seine Hand nach seinem Verlobten ausstreckte.
„Komm, lass uns Mrs Hudson die frohen Neuigkeiten verkünden und ihr alles erzählen“
„Nichts lieber als das“
Sherlock ergriff die Hand seines Freundes und küsste ihn sanft. Dann gingen sie gemeinsam die Treppe hinunter und klopften, immer noch Hand in Hand, an der Tür ihrer Vermieterin.
Die beiden mussten nicht einmal fünf Sekunden warten, ehe diese die Tür regelrecht aufriss und die beiden in ihr Wohnzimmer lotste. Sie stellte sicher, dass jeder genügend Tee und Kekse hatte, um sich ihnen dann gespannt gegenüberzusetzen und sie erwartungsvoll anzuschauen.
„Also, erzählt mir alles! Was meinte dieser Lestrade mit ihr seid in Sicherheit? Wo wart ihr und was habt ihr getrieben? Wieso habt ihr euch weder verabschiedet noch gemeldet?“
John musste beschwichtigend eine Hand auf den Unterarm der älteren Dame legen, um sie zum Schweigen zu bringen.
„Mrs Hudson, lassen Sie es mich doch erklären“, lachte er. Und damit begannen John und sein Freund, abwechselnd alles zu erzählen. Die Dame machte hin und wieder 'Oh' und 'Ah' und fasste sich geschockt ans Herz. Als die beiden fertig mit dem erzählen waren, war Mrs Hudson sprachlos.
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I Owe You So Much (Johnlock Fanfiction)
FanficSherlock Holmes, Consulting Detective aus London, versteht die Welt nicht mehr. Seitdem er sich darauf eingelassen hat, seine kleine 221B Baker Street mit dem ehemaligen Militärarzt John Watson zu teilen, ist nichts mehr wie es einmal war. Plötzlich...