Kapitel 50

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So fühlt es sich also an in der Hölle zu sein. Meine Oberschenkel zieren nun jeweils vier Messer, manche tiefer als die anderen. Tränen bannen sich den Weg über meine Wangen und tropfen auf meine Beine, wo sie sich mit dem Blut vermischen und schließlich entlang meiner Füße auf die Seite kullern. Ich fühle nichts außer Schmerz. So wie sich die Charaktere in Harry Potter fühlen, wenn ein Dementor ihnen die Seele aussagt oder sie anschließend küsst.

Jegliches Glück und Freude existiert nicht mehr. Nur noch die Schattenseiten deines inneren Ichs.

"Ich frage dich ein letztes Mal! Wer ist der Boss der Shadows?!!", kreischt er schon fast.

Ich blicke hoch in seine leeren Augen und eine weitere Träne rollt mein Gesicht entlang. Blut fließt meine Mundwinkel herab, da es nicht bei zwei Ohrfeigen geblieben ist und meine Arme und Beine sind taub.

Ich sitze hier nun seit
fünf Stunden und Madocc hat mir nur diese eine Frage gestellt und ich habe acht Mal geantwortet, dass ich es nicht weiß.

Und auf die selbe Frage bekommt er die selbe Antwort: "Ich weiß es nicht."

Die Worte verlassen leise meine Lippen und kommen bei Madocc an.

Seine Augen weiten sich und er greift zum neunten und auch letzten Messer. Er schaut es sich kurz an und fährt mit der Spitze um die anderen Messer herum.

Doch er nimmt es wieder von meinen Beinen. Ich beobachte jede einzelne Bewegung von ihm.

Auf seinem Gesicht zeichnet sich ein starkes Grinsen ab. Wie bei einem Verrückten.

Plötzlich dreht er die Klinge in seine Richtung und flüstert "Ich habe versagt." Der Dolch fährt in seinen Brustkorb, genau an der Stelle, wo sein Herz liegt und Madoccs Körper klappt nach hinten.

In seinem Gesicht immer noch das Grinsen eines Teufels.

Meine Augen weiten sich vor Schreck und ich blicke panisch umher.

Die Tür öffnet sich und Peter und Timo betreten den Raum.

Timo blickt geschockt zwischen mir und dem toten Madocc umher.

"Also hat er es nicht geschafft, der Spast", gibt Peter abfällig von sich.

"Zieh ihr die Messer raus. Verstanden? Ich kümmer mich um diesen Nichtsnutz."

Peter fährt eine Ablage hinein, hievt die Leiche darauf und verlässt den muffigen Raum mit einem lauten Knallen der Tür.

"Es tut mir leid", murmelt Timo.

"Weshalb?", frage ich verwundert.

"Dass du das vorhin erleben musstest."

"Er hat eh keine Antwort bekommen."

"Hat er nicht?"

"Nein. Deshalb hat er sich doch umgebracht oder?"

"Du hast ihm alle Antworten verweigert?", fragt Timo verwirrt.

"Ja. Ich habe auf jede Frage 'Ich weiß es nicht' geantwortet. Wieso?"

"Das hat bis jetzt keiner geschafft. Aber du hast sogar das Ende überlebt", strahlt Timo.

"Das Ende?"

"Ja! Keiner, außer der Chef natürlich und eventuell Peter, wusste was passiert, wenn das neunte Messer erreicht ist."

"Aber warum ausgerechnet neun Stück?"

"Ich schätze mal, weil unser Vater, also Dereks und meiner am 09.September verstorben ist. Deshalb."

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Kapitel 50

Votes und Kommis sind Liebe! ❤️

Bis zum nächsten Kapitel! :)

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