Kapitel 61

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Nachdem das Flugzeug gelandet ist und ich eine kleine Fahrt hinter mir hatte, stehen wir nun vor einem Gebäude am Rande von New York.

Keine Menschenseele weit und breit. Nur ich, die Mafia und die schwarz gefleckte Streunerkatze, die zwischen den abgebrannten Mülltonnen eine Maus jagt.

Das Wetter ist auch nicht gerade wirklich prickelnd. Graue Schleierwolken hängen über der Stadt und die stickige Luft zeigt mir, dass es vor nicht all zu langer Zeit geregnet hat.

Deven tritt auf Befehl aus der Gruppe nach vorne und klopft an der massiven Holztür, jedoch tut sich nach einigen verstrichenen Minuten nichts.

"Trete die Tür ein!", kommt es gebieterisch von Derek.

Deven dreht sich unsicher zu uns um und blickt wieder zum Eingang. Jeder Mensch konnte erkennen, dass das Eichenholz der guten Sorte war. Mit einer Kettensäge hätte man schon Mühe und Not leisten müssen, damit ein Kratzer entsteht, welcher nur Millimeter tief wäre.

Er geht ein paar Schritte zurück, nimmt Anlauf, springt gegen die Tür und heult jämmerlich auf.

"Seamus! Wegrichten!"

Ein blonder, breiter Mann aus der letzten Reihe kommt zum Vorschein und richtet seine P1 auf Deven.

"Sir, das können Sie doch nicht machen!"

In Devens Augen spiegelt sich Angst und Entsetzung. Er fällt zu Boden und kriecht auf allen Vieren zu Derek. Er packt schluchzend den Saum des Ledermantels und blickt flehend in die Augen des Mafiabosses.

"Bitte! Meine Freundin wartet auf mich in London! Sir, ich flehe Sie an!", kommt es schreiend von Deven.

"Warum sollte ich einen Nichtsnutz wie dich in meiner Truppe gebrauchen? Du bist wertlos."

Dereks kalten Worte laufen mir schaurig über den Rücken und hinterlassen einen frostigen Nachgeschmack.

"Derek. Lass die Spielchen. Wir sind wegen etwas anderem hier."

Timo ergreift das Wort und erkennt den hilfesuchenden Blick Devens.

"Brüderchen, ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich nach deiner Meinung gefragt habe. Ich habe über die Leben dieser Leute zu entscheiden."

Ein Teufel auf Erden also. Wie kann er sich einfach die Befugnis nehmen, so unbarmherzig über Leben und Tod zu bestimmen? Er grinst wie ein kranker Psychopath und nicht zum ersten Mal kommt mir der Gedanke auf, wie oft er in seiner Kindheit auf seinen Kopf gefallen sein muss, um so einen Mist von sich zu geben.

"Aber ja Timo, mein Herzblatt, wir sind in der Tat wegen etwas anderem hier. Und du Abschaum, verschwinde aus meinem Sichtfeld."

Der Mafiaboss reißt seinen Mantel aus den Händen des Mannes und verpasst ihm einen heftigen Tritt in die Magengrube. Deven stützt sich mit seinen Armen am Bordstein ab und spuckt allmählich Blut auf das Pflaster.

Egal, wie unhöflich und ekelhaft sich Deven vorhin gegenüber mir verhalten hat, er hat es nicht verdient so behandelt zu werden. Bei ihm habe ich das Gefühl, dass noch etwas Gutes in ihm lodert. Ein Herz, dass noch für Gerechtigkeit schlägt, wie verrückt es auch klingen mag.

Ich werde immer noch von zwei großen Barbaren festgehalten und hänge schlapp in ihren Armen, da mich meine Beine kaum tragen können.

Die Temperaturen sind ziemlich frostig und ich spüre sämtliche Partien meines Körpers schon lange nicht mehr. Manchmal stelle ich es mir einfach vor, schon tot zu sein. Ich würde all die Schmerzen und das Leid nicht mehr vernehmen, was eine sehr angenehme Vorstellung für mich ist.

Aber ich weiß, dass Matthew mich nicht umsonst ausgewählt hat, sein Nachfolger zu sein.

Meine Haare waren nach dem Training oft verwuschelt und standen in alle Richtungen ab, die es nur geben kann und da hat er lächelnd zu mir gesagt: "Jeder Löwenzahn findet seinen Weg, auch durch den dicksten Beton."

Bei dieser Erinnerung an ihn muss ich schmunzeln.

▪️▪️▪️

Meine lieben Leser, ja ich lebe noch. Und ich finde es einfach nur unvorstellbar, dass ich seit fast einem Jahr nichts hochgeladen habe. Ich habe mir dieses Buch noch einmal komplett von vorne durchgelesen und ich muss echt sagen, dass ich so einen Anfall bekommen habe, weil ich es so weird finde, was ich mir da alles so zusammengereimt habe. Alles in allem, aber noch ganz oke.

Zu diesem Buch, werden nicht mehr viele Kapitel folgen, weil wir uns in der Schlussphase befinden und ich dieses Buch gerne zu Ende bringen möchte. Ich habe meinen Schreibstil angepasst und hoffentlich auch verbessert. Ich bin mit diesem Kapitel relativ zufrieden und ich hoffe, ihr seid es auch. Ich bedanke mich auch für die über 80K reads. Das ist wirklich toll! Danke!

Wir lesen uns im nächsten Kapitel! :)

Badgirl? - Na klar!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt