Isolde
Ruf mich doch!
Nachdem ich trocken und etwas müde aus dem Bad kam, trug ich bereits eine Unterhose, sowie Jogginghose und Shirt von Tristan welche er mir netterweise gegeben hatte. Das mir das ganze viel zu groß war, bemerkte ich erst als ich alles trug.
"Nuna?" Murmelte ich, sofort bemerkte ich ihr Geschirr und ergriff es, denn ich kannte mich hier ja kaum aus.
"Du hättest mich auch ruhig rufen können." Hörte ich Tristan als ich in sein Zimmer trat.
"Nuna ist ja auch noch da." Trocknete ich weiterhin mit einem Handtuch mein Haar, fühlte nach einer Stelle, die mir sagte, wo sein Bett sei. Stattdessen spürte ich seine Hand, die mich zu ihm zog und zwar neben ihm, auf seinem Bett.
Es war riesig, wie ich spürte.
Mir wurde etwas schwummrig, deswegen legte ich mich hin.
"Alles okay?"
"Nur ein bisschen schlecht." Wank ich ab.
"Willst du etwas trinken?" Ich verneinte dankend und seufzte einmal, ehe ich meine Beine an mich zog. "Isolde...sag darf ich fragen wie lange du schon blind bist?"
Ich schluckte und erzählte ihm von meinem Unfall, der Zeit danach und einfach allem. Ich hatte das Gefühl ihm mein ganzes Herz auszuschütten. So viel wie er jetzt wusste, wusste nicht mal meine Cousine!
"-manchmal würde ich gerne wissen, wieso sie mir das angetan haben." Beendete ich meine Erzählung.Tristan schwieg und wusste wohl nicht was er sagen sollte. "Vielleicht...war es ja auch ein Versehen?"
"Nein!" Wurde ich wütend. "Dann hätte man mich wenigstens ins Krankenhaus bringen können!"
Er sagte nichts mehr.
Eine Weile schwiegen wir."Was wäre wenn...sie das bis auf das härteste bereuen würden?"
Dazu sagte ich nichts. "Dank ihnen darf ich mein Leben jetzt ohne Augen führen und besucht haben sie mich im Krankenhaus nie!"
Auch jetzt sagte er nichts und ich merkte wie ich mehr und mehr müde wurde.
"Meine Jungs kommen später vorbei. Geht das klar oder-"
"Ist okay." Zuckte ich mit meinen Schultern.
Also schwiegen wir bis ich mich aufsetzte und Nuna streichelte. "Darf ich deine Augen sehen?"
Ich atmete tief durch.
Eigentlich hasste ich so etwas!
Aber irgendwie wollte ich es ihm zeigen.
Deswegen erhob ich meine Hände, tastete nach seinem Gesicht und hob meinen Kopf ehe ich meine Augen öffnete. Meine Hände begannen zu kribbeln als ich seine Haut berührte, das musste ich, sonst konnte ich ihm nicht in die Augen sehen.Ein Zischen entfloh seinen Lippen.
Stille...
"Ich habe noch nie so etwas wunderschönes gesehen."
"Wie meine Augen?" Ließ ich langsam meine Hände sinken.
"Nein." Griffen seine Hände nach meinem Gesicht, "Nein ich meine dich, Rose."
Mir wurde ganz warm und mein Mund wurde trocken. Staubtrocken. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, deswegen schluckte ich nur und sagte nichts dazu. Es war eine komische Anspannung zwischen uns.
"Das verstehe ich nicht."
Ich bemerkte sein Grinsen, welches durch sein ausatmen bestätigt wurde.
"Niemand versteht mich."
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Blind Beautiful Girl. / hold on
Novela JuvenilIsolde ist Blind. Tristan ein Arschloch. Kälte und Emotionslosigkeit ist nicht mal ansatzweise das was ihn beschreibt. Die gesamte Stadt respektiert ihn, doch kennt ihn niemand so gut wie es Isolde bald tun wird. Eigentlich, kennen sie sich schon...