Stress im Paradies

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Louis Pov


Es wurde den Tag über nicht besser. Meine vier Bandmitglieder unterhielten sich weiterhin fröhlich übers Baby und Harry berichtete, welche Veränderungen wir angeblich zusammen vorgekommen hatten. Dass ich eigentlich gegen die Ernährungsumstellung war, verschwieg er. Keiner der Vier bemerkte meine schlechte Laune oder sie ignorierten es einfach.

Nach der Autogrammstunde wartete ich nicht großartig auf die Anderen, sondern lief direkt zurück zu unserem Fahrer. Anders als sonst nahm ich vorne neben Paul platz, welcher mich überrascht ansah. 

  "Alles okay?", erkundigte er sich. 

  "Nein.", antwortete ich ehrlich. 

  "Was ist los?" 

  "Ich habe Hunger und Zuhause gibt es nichts vernünftiges mehr zu essen, weil Harry der Meinung ist, wir müssten uns jetzt super gesund ernähren." 

  "Wir stehen direkt vor einem Einkaufszentrum, wo es üblicherweise auch Essen gibt. Soll ich einen der Bodyguards bitten, etwas zu holen?" Warum war ich nicht selbst darauf gekommen? Mein Blick glitt zurück zum Einkaufszentrum, welches ich gerade erst verlassen hatte. 

  "Ich kann mir auch selbst was holen.", gab ich zurück, wobei ich mich bereits wieder abschnallte. Sanft hielt Paul mich am Arm fest. 

  "Ich halte das für keine gute Idee. Dadrin sind noch hunderte Fans. Wenn du jetzt einfach rein läufst und vielleicht erkannt wirst, wird Chaos ausbrechen." Seufzend ergab ich mich. Paul schenkte mir ein kleines Lächeln, eher er per Funkgerät Kontakt zu einem der Bodyguards aufnahm. Er ließ für mich eine große Hawaiipizza besorgen. Allein bei dem Gedanken daran, lief mir schon das Wasser im Mund zusammen. 

  "Sehe ich wirklich schon so verhungert aus, dass du gleich die Große bestellst oder hoffst du einfach nur, dass was für dich übrig bleibt?", erkundigte ich mich grinsend. Jetzt wo ich wusste, dass ich gleich endlich wieder Fast Food bekommen würde, hatte ich auch mein Lächeln wiedergefunden. Paul konnte ein Grinsen ebenfalls nicht unterdrücken. 

  "Ich würde sagen, beides. Außerdem kommen da noch vier Chaoten, die sicher nicht nein sagen würden zu einem Stück Pizza." Ich schnaubte.

  "Als würde ich Harry auch nur ein Stück abgeben."

  "Das Klingt nach Stress im Paradies.", stellte Paul besorgt fest. Er wusste, so wie das komplette Team, dass Harry und ich ein Paar waren. Bisher wusste er jedoch noch nicht, dass ich schwanger war. 

  "Was heißt Stress? Harry übertreibt es nur einfach mit seiner Fürsorge.", antwortete ich ehrlich. 

  "Hat er einen Grund dafür?", hakte Paul interessiert nach. Ich zuckte mit den Schultern. 

  "Vielleicht, aber nicht in diesem Ausmaß. Ich kennen mich und meinen Körper doch am Besten, also sollte ich auch am Besten wissen, was mir schadet und was mir gut tut. Harry könnte mir in diesem Punkt einfach mal etwas mehr vertrauen. Ich bin alt genug, um selbst zu entscheiden, was ich wann wie esse."

  "Ich bin mir sicher, dass Harry es nicht tut, um dich zu ärgern." Ich zuckte lediglich mit den Schultern, da sich genau in diesem Moment die Fahrertür öffnete. Einer unserer Bodyguards stand dort mit meiner Pizza. Aus meinem Portemonnaie zog ich den passenden Geldbetrag und tauschte ihn gegen die Pizza ein. Der Bodyguard verschwand wieder. Gemeinsam mit Paul, welchem ich tatsächlich einige Stücke überließ, machte ich mich über die Pizza her. 

Ich war gerade bei meinem zweiten Stück, als die Autotür auf meiner Seite aufgerissen wurde. Neben mir stand Harry. 

  "Ich such dich schon die ganze Zeit. Warum sagst du nicht Bescheid, dass du schon zum Auto gehst? Und was soll die Pizza? In deinem Zustand solltest du auf eine gesunde Ernährung achten.", begann er seinen Vortrag und wollte mir sogar die Pizza wegnehmen, welche ich jedoch noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte. 

  "Hör auf mich zu bemuttern. Es geht mir gut und eine Pizza wird mich nicht umbringen.", keifte ich ihn an. 

  "Dich vielleicht nicht.", gab Harry zurück und sah mich dabei ernst an. 

  "Es ist immer noch MEIN Körper und ich weiß, wann uns etwas schadet. Pizza tut es sicher nicht. Du mit deiner übertriebenen Fürsorge schon eher." Verletzt sah Harry mich an. Erst in dem Moment realisierte ich, was ich gesagt hatte. Seufzend reichte ich die Pizza weiter an Paul, stieg aus, nahm Harrys Hand und zog ihn sanft ein Stück mit mir bis wir in einer ruhigen Ecke standen. "Hör mal, Harry, ich kann ja verstehen, dass du dir Sorgen um mich und das Baby machst, aber es geht uns gut. Vertrau mir bitte einfach, wenn ich dir sage, dass ich weiß, was ich tue. Ja, ich war vorher noch nie schwanger und muss selbst erstmal meine Erfahrungen machen, doch würde ich niemals etwas tun, was dem Kind schaden könnte." Sanft strich Harry mir über die Wange, ehe er meine Stirn küsste. 

  "Es tut mir leid. Ich will doch nur, dass es euch gut geht."

  "Ich weiß, aber dafür muss du aufhören, mich zu behandeln als würde ich gleich tot umkippen. Lass uns doch probieren zusammen ein Mittelmaß zu finden, ja? Ich achte etwas auf meine Ernährung, aber dafür verbietest du mir nicht all die ungesunden Sachen."

  "Klingt nach einem fairen Deal." Lächelnd schob Harry eine Hand unter mein Shirt und ließ sie auf meinem Bauch liegen. Mit dem Daumen strich er leicht über meine Haut. "Ich liebe dich, Lou."

  "Ich liebe dich auch, Harry.", erwiderte ich lächelnd, ehe ich ihn zärtlich küsste. 

My Daddys are Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt