Das "Spiel" entpuppt sich eher als ein Kampf und besteht darin, den Gegner auszuknocken. Ganz einfach. Es darf nur mit der Gabe gekämpft werden. Witzig. Doch den Mumm, dem Lehrer zu sagen, ich hätte gar keine Gabe, habe ich nicht. Ich gebe nicht klein bei. Ich hab zwar keine Ahnung wie ich es schaffen könnte, nicht in den ersten Minuten K.O. zu gehen, und hoffe insgeheim, dass irgendjemand noch ausplaudert wie chancenlos ich bin, aber meine bitten werden nicht erhörht. Genau so wenig wie meine stoßgebete, die ich in den Himmel schickte, für den Fall, dass es wirklich einen Gott gibt. Ich will mich gerade darüber aufregen, dass es doch Diskriminierend ist, mich gegen Konstantin kämpfen zu lassen, als alles um mich herum super heiß wird und mein Sichtfeld sich schon bedrohlich dunkelt. Ich merke, wie meine Beine mein Gewicht nicht mehr tragen können und einknicken.
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Langsam erwache ich aus einem echt seltsamen Traum. Konstantin und ich stehen in einem Raum voll mit Kerzen und er blickt immer wieder zu mir. Ich fummle nervös an meiner Halskette rum und kaue auf meiner Unterlippe. Es ist ein echt schöner Moment und ich will ihn nicht zerstören, weswegen ich meine Augen nicht öffnen. Konstantin blickt durchdringend zu mir und sagt "Aufwachen." Hä? Was ist denn? Ich will etwas sagen, doch ich höre schon wieder dieses "Charly Aufwachen!". Ich schlage die Augen auf. Umgehend schließe ich sie wieder. Es war nur ein Traum. Natürlich war es nur ein Traum. Was würde Konstantin auch mit mir in einem Raum mit Kerzen machen? Mit mir, einer Unbegabten. Ich öffne die Augen wieder und erkenne die Decke vom St.Petro Krankenhaus. Ich scanne die Umgebung. Wobei mir auffällt, wie bunt und intensiv die Farben sind. "Guten Morgen Charly." sagt Benedikt neben mir. Moment. Morgen? War ich nicht gerade eben noch in der Schule? Langsam kommen meine Erinnerung zurück. Konstantin hat Feuer... und das Spiel... In der Schule... Der Lehrer. "Sie haben zwei Tage verschlafen." sagt eine Krankenschwester neben mir. Zwei Tage? Wie unrealistisch ist das denn. Ich muss echt fertig gewesen sein. Benedikt schaut mich besorgt an. Jetzt bemerke ich auch Annabelle hinten im Zimmer an einem Tisch sitzen. "Ich werde nun dem Doktor bescheid sagen, dass sie wach sind." meint die Krankenschwester und verschwindet auch gleich aus dem Zimmer. Ich lasse meinen Kopf ins Kopfkissen fallen und seufze. Warum immer ich?
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CHARLY
FantasyIn einer Welt, wo Begabte über Unbegabten stehen, lebt Charly. Sie hat keine Gabe und zeigt auch keinen Anschein noch eine zu bekommen. Auch sonst scheint sie wie ein ganz unscheinbares Mädchen. Doch was passiert, wenn ihr in ihrer neuen Schule nich...