04•• Enttäuschung ••04

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Die Stille schien mich innerlich aufzufressen. Ich setzte mich aufs Bett, angespannt und beängstigt beäugte ich die Tür. Würden sie nochmal hier hereinkommen? Würde Namjoon wieder kommen, obwohl er seine Antworten hatte? Mir war warm und mein ganzer Körper zitterte. Ich fuhr mir durch mein braunes Haar, bis ich etwas bemerkte. Die Mütze von Jungkook. Langsam zog ich sie von meinem Kopf und sah sie an. Sein warmes Lächeln kam mir in den Kopf bevor es von einem kalten Blick und einer Knarre ersetzt wurde. Sie hassten mich für etwas das ich nicht getan habe. Ich konnte nur bitter lachen über diese Situation. Meine Tränen schien selber nicht hervor zu kommen, also saß ich da und tat exakt nichts außer atmen. Ich starrte auf die schwarze Münze. Langsam drehte ich mein Blick zum großen Fenster. >>Vielleicht sollte ich die Rollladen hoch machen? Etwas fische Luft, kann mir ganz guttun.<< Ich erhob mich von der goldenen Bettwäsche und machte mich auf den Weg zum Fenster. Das Gefühl beobachtete zu werden ließ mich nicht los. Ich drehte an einem Knopf, welcher die Rollladen hoch gehen ließ. Angespannt stand ich dort, dachte, dass sie durch das Geräusch der sich hochziehenden Rollladen zurückkommen würden. Doch es passierte nichts.

Meine Hände umgriffen den kalten Griff des Fensters bevor ich ihn drehte und das Fenster öffnete. Ich atmete die frische Luft ein und ich fühlte wie sich mein Körper entspannte. Ich hatte meine blauen Augen geschlossen, der Gedanke von dem allen wurde nach hinten geschoben. Auch jetzt schienen meine Tränen endlich loszulassen und liefen meine Wangen hinunter. Ich lächelte, während ein Schluchzen meinen Mund verließ. Die Angst zu sterben, im Moment als Jungkook mir die Pistole gegen den Kopf gehalten hatte, kam in mir hoch und lies meinen Magen verkrampfen. Meine Finger krallten sich um die Mütze. >>Ich habe so Angst.<< Für eine Weile weinte ich einfach nur um alles herauszulassen. In Hoffnung die Angst würde davon gehen. Ich wischte mit meiner blassen Hand die übrigen Tränen weg und nahm einen weiteren tiefen Atemzug. Für einen kleinen Augenblick hatte ich die Hoffnung einfach von hier zu entkommen, doch das war recht unrealistisch. 7 gegen 1 war ein unfaires Spiel.

Ich drehte mich um und erblickte Jungkook. „Jungkook? Wie kann ich dir-" Der junge mit den braunen Haaren unterbrach mich. „Wolltest du dich umbringen? Oder warum stehst du so nah am Fenster?" Seine Augenbraue war gehoben, als er im Türrahmen lehnte und mich betrachte. „Nein, ich wollte einfach nur frische Luft schnappen." Meine Stimme klang fester als bei Namjoon. Ich sollte mehr Angst vor Jungkook haben und vielleicht hatte ich das auch und alles was ich versuchte war es zu verstecken. Ich hörte, wie er kicherte, „Du hast keine Angst vor mir?" Er schloss die Tür und kam auf mich zu. Ich blickte ihn an und wich etwas zurück. „Warum fragst du?" Ich war begeistert, dass ich noch etwas aus mir hervorbringen konnte. Jungkook grinste und schüttelte seinen Kopf so das ein paar dunkle braune Strähnen vor seine braunen Augen fielen. Ich wich weiter zurück, spürte, wie der kalte Wind gegen meinen Rücken wehte. Im nächsten Moment ergriff Jungkook mein Handgelenk. Sein Griff war nicht sachte, jedoch auch nicht so stark wie der von Hoseok zuvor. Er blickte mich an, seine Augen waren kalt und ließen einen Schauder meinen Rücken runterlaufen. Ich brachte nichts hervor, war geschockt von seiner Gestik. Meine Haut brannte unter seiner Berührung. „Pass auf, sonst bist du dein Leben schneller los als geplant." Ich drehte mein Kopf, um zu bemerken, das ich fast am Fenster angekommen war. Ich drehte meinen Kopf zurück zu Jungkook. „Ich wäre nicht raus gefallen, das Fenster ist hoch gesetzt und zudem noch ein Stück weit weg." Ich hörte, wie er zischte und ich bereute meine Stimme gehoben zuhaben. Er ließ mich los und verschränkte seine Arme. „Du bist ziemlich undankbar dafür das ich dein Leben gerettet habe." Ich taumelte etwas zurück, als er losließ. >>Wie bitte? Du hast gar nichts gerettet.<< Meine Gedanken waren passende zu meiner Mimik, welche Jungkook dazu brachte mich kritisch anzusehen. „Sagt der, der mir eine Waffe gegen den Kopf hielt." Er trat einen Schritt zu mir, ein Grinsen war auf seinen Lippen. „Du kannst der Feind sein, jede Maßnahme war wichtig und zudem genoss ich den Ausdruck in deinem Gesicht." Er trat noch näher, brachte mich dazu zurückzuweichen.

Seine Worte ließen mich innerlich zusammen zucken. Ich sah ihn an, suchte Hoffnung den Jungkook vom Flughafen zu finden. Wieso waren alle so anders? Was ist passiert? Mein rechter Arm versuchte den Griff des Fensters zu erreichen. Ich wollte es schließen, ich hatte auf einmal Angst vor dem Fall. Doch Jungkook ergriff meine Hand und schubste mich gegen das Fenster. Meine Augen weiteten sich. „Jungkook hör-." Doch er unterbrach mich erneut und ergriff mein linkes Handgelenk. Es gab kein entkommen mehr. Mein Rücken lehnte nun halb aus dem Fenster. Meine Handgelenke wurden umklammert von Jungkooks Händen. „Sei Namjoon dankbar, das du noch lebst ..., oder vielleicht auch nicht." Seine letzten Worte hauchte er mir ins Gesicht. Ich starrte ihn nur noch an, ich wollte nicht hinter mich gucken. Ich hob mein Bein, bereit ihm in die Kronjuwelen zutreten. Doch als, ob er es geahnt hatte, kickte er mein Bein zur Seite und ließ mich taumeln. „Netter Versuch, doch nicht gut genug." Mein Kopf war gesenkt, ich zeigte wieder Schwäche. „Warum bist du so? Warum seit ihr alle so!" Mein Kopf schnellte nach oben und traf Jungkooks nach unter geneigten Kopf. Er knurrte, jedoch ließ er nicht los. „Ihr entführte mich, bedroht mich mit einer Pistole für etwas mit dem ich nichts zu tun ..." Ich stoppte meinen Satz und sah Jungkook an. Er sah mich nur an, etwas in seinem Ausdruck war anders. Er wirkte wie in Trance. Er blickte nun auf den Boden„ Sei froh, dass ich dich nicht hier sofort auf der Stelle umbringe Marie ..." Seine Stimme war am Zittern, doch sein Griff um meine Handgelenke war Stärke geworden. Seine Hände waren kalt. Kälter als der Wind von draußen. So kalt das meine Hände zu brennen begangen, um gegen die Kälte anzukämpfen und das schien er zu spüren. „Wie viel hat Ahin dir erzählt? Was für Monster wir sind? Sie hat recht." Sein Blick war leer, ohne Gefühle. Seine Maske viel für einen Moment. Was hatte diese Ahin ihn angetan? Ich war sprachlos. Mein Herz schlug langsam, so langsam, dass ich dachte, es würde stehen bleiben. „Ob du unschuldig bist oder nicht. Du bist jetzt hier. Du kannst nicht mehr weg." Schon wieder wurde mir ein zweites Mal klar gemacht, das meine Unschuld nichts wehrt war. Ich wurde in etwas hinein gezogen, ob mit Absicht oder ohne. Sein Griff war lockerer geworden, sein Gesicht war näher zu meinem gekommen. „Du solltest Angst haben, Marie. Vor ihr und vor uns. Nicht alle Menschen sind gut." Sein Atmen war kalt, doch genau das ließ mich erschaudern. Sein Blick war immer noch emotionslos. Bevor er lächelte. Ich blinzelte. Hatte immer noch kein Wort raus gebracht. „Du kennst uns nicht, selbst wenn du denkst das du es tust." Er blickte auf mein ARMY Shirt und ließ mein rechtes Handgelenk los. „Es tut mir leid dich zu enttäuschen ..." Meine Hand fiel und prallte gegen meine Hüfte. Seine Worte ließen mein Herz stoppen. Hat er sich gerade entschuldigt? Ich blickte ihn mit geweiteten blauen Augen an. Worte wollten meine Lippen verlassen doch Jungkook kam mir zuvor. Er schlug mir leicht gegen meine Stirn. Und ergriff die Mütze in meiner linken Hand." Ich wollte die nur schnell holen kommen. Pass auf bevor du dich das nächste Mal gegen mich wehrst." Er rieb sich die Stirn und trat von mir weg. Mein Zopf wehte im Wind, als ich ihn nur ansehen konnte. Seine Maske war einen Moment gefallen. Der Löwe zeigte seine Wunden vom Kampf.

Seine Schritte hallten durch den Raum und ich hätte schwören können man hörte es bis in den Wald. „Du solltest schlafen. Essen kriegst du keins mehr und wenn du auch nur versuchst nochmal das Fenster zu öffnen, werde ich dir die Hände brechen." Und so war die Maske auch schon wieder angezogen. Er schloss die Tür und ich hörte, wie er sie von außen verschloss.

Ich sank zu Boden und blickte auf meine geröteten Handgelenke.„ Es tut ihm leid mich zu enttäuschen?" Seine Worte hallten in meinem Kopf. Seine Stimme war so laut, dass ich Kopfschmerzen bekam. Ich legte eine Hand auf mein Herz und bemerkte erst jetzt, wie schnell es schlug. Ich atmete ein und aus, die Luft fühlte sich kalt an. Nach einer Weile stand ich auf und drehte mich um und schloss das Fenster. Zwei Gestalten kamen mir in die Sicht. Doch ich konnte nicht erkennen, wer sie waren. Die Eine stand unter meinem Fenster und die Andere am Eingang der Villa. Wahrscheinlich Bodyguards. Meine Füße bewegten sich zum Bett. Ich fühlte mich schwer. Langsam sank ich in die Matratze und blickte zur Tür. Saß jemand vor der Tür? Ich konnte jemanden atmen hören.

Angelic { BTS AU Crime FanFiktion }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt