Halbgötter und Hogwarts?!

Ein Schwert ist schwer

In der ersten Stunde hatten Percy und ich noch frei, da die Stundenplanänderung ja erst am Morgen bekannt gegeben worden war. Somit verbrachten wir die Zeit damit den Klassenraum nach unseren Wünschen zu gestalten. Dabei nutzten wir natürlich unsere göttlichen Kräfte. Etwa die Hälfte der Stühle und Tische ersetzten wir durch Truhen voller Waffen, Rüstungen und einer Übungsfläche, die mit Matten ausgelegt war. Draußen auf dem Rasen plazierten wir einen kleinen Parcour, sowie einen Bogenschießplatz und ein kleines Schwimmbecken mit einem Wasserfall. Als wir zufrieden mit unserer Arbeit waren, hatten wir noch immer so viel Zeit, dass wir noch einen kleinen Schwertkampf dranhängen konnten.
Als wir fertig waren, wurde es auch schon langsam laut vor unserem Klassenraum, sodass wir unsere Waffen und Rüstungen verschwinden ließen und uns nebeneinander an die Tafel stellten. Percy schwang kurz seinen Zauberstab und die Tür des Klassenzimmers öffnete sich leise quietschend. Zaghaft betraten die ersten unserer Schüler den Raum  und sahen sich staunend um. Percy und ich hatten gute Arbeit geleistet.
Als endlich alle Schüler einen Sitzplatz gefunden hatten, begannen wir mit dem Unterricht. Zunächst wollten wir wissen, was unsere Klasse über das Kämpfen ohne Zauberstab wussten. Manchmal kamen ziemlich seltsame Antworten, doch andere Schüler kamen dem Kern ziemlich nahe. Eines wussten wir nach dieser Frage auf jeden Fall... Wir hatten ziemlich viel zu tun.
Als nächstes wollten wir herausfinden, wie es um die Kondition der kleinen Zweitklässler bestellt war. Dazu ließen wir sie manchmal alleine, manchmal in kleinen Gruppen unseren vorbereiteten Parcour bewältigen. Auch an dieser Stelle sahen wir noch deutliches Verbesserungspotential.
Am Ende der Stunde sahen unsere Schüler relativ erschöpft aus. Daran erkannten wir, dass Dumbledore Recht gehabt hatte. Um die Kondition der Zauberer stand es wirklich nicht sehr gut.
Unsere nächste Klasse bestand aus kleinen Erstklässlern aus Huffelpuff und Rawenclaw. Bei ihnen war die Kondition noch nicht ganz verschwunden, sodass wir mit ihnen sogar ein paar Grundlagen des Schwertkampfes durchgehen konnten. Wir teilten ein paar der Übungschwerter aus und Percy führte langsam eine Angriffsbewegung vor. Ich kontrollierte derweil die Ausführung der einzelnen Schüler. Mir fiel auf, dass einer der kleinen Jungen aus Huffelpuff auf dem Boden saß und nicht mitmachte. Ich ging zu ihm. "Was ist los mit dir? Warum machst du nicht mit?", fragte ich ihn. Die Klasse war still, doch ich bekam das nicht mit. "Das Schwert ist mir zu schwer.", antwortete mir der Kleine traurig. Einige Schüler fingen an zu lachen, doch ich sah sie böse an. Sofort verstummten sie wieder. "Komm mal mit!", forderte ich den Jungen auf. Dieser stand auf und folgte mir zu den Truhen. Ich öffnete eine und wühlte etwas darin herum. "Jetzt suchen wir ein passenderes Schwert für dich.", sagte ich währenddessen. Ich gab ihm ein anderes Schwert, doch kaum hielt er es in der Hand, sah ich, dass es nicht das Richtige war. So suchte ich weiter. Letztendlich fand ich ein  passendes Schwert und nun folgte der Junge konzentriert Percys vorgezeigten Techniken.
Als die Stunde beendet und alle Schwerter wieder in den Truhen verstaut waren, bedeutete ich dem Jungen noch kurz zu warten. Der Junge trat zu uns und sah uns fragend an. "Wie heißt du?", fragte ich. "Dacota, Phil Dacota, Sir.", antwortete er. Ich nickte. "Ok Phil, morgen werden wir die Lektion weiterführen. Ich möchte, dass du mit Nico einzeln trainierst.", sagte Percy. "Warum das denn? Bin ich zu schlecht?", fragte Phil. "Nein Phil. Im Gegenteil. Ich glaube du bist schon etwas weiter als die Anderen, sodass es dir nichts bringen würde mit den Anderen unterrichtet zu werden.", sagte ich freundlich. Phil sah erleichtert aus. Wir begleiteten ihn noch bis zum Eingang der Großen Halle und gingen dann ohne ihm zum Lehrertisch, an dem Percy und ich nun saßen.

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