Halbgötter und Hogwarts?!

Winkelgasse

Molly führte uns in ein geräumiges Wohnzimmer und schob uns mit sanfter Gewalt auf eines der Sofas. Dann rief sie Kinder, kommt ihr bitte mal runter! Wir haben Besuch. Sofort ertönte ein lautes Rumpeln das Haus. So als würden mehrere Schulklassen gleichzeitig eine Holztreppe herunter rennen. Dann standen sie vor uns. Vier Jungen, zwei Mädchen. Drei der Jungen hatten die gleichen roten Haare wie Molly, weshalb ich sie als ihre Söhne sah, genauso wie das rothaarige Mädchen ihre Tochter zu sein schien. "Das sind Fred und George." Sie deutete auf die beiden größeren Jungen, die sich wie ein Ei dem anderen glichen. "Und das sind Ron und Ginny." Sie deutete auf den kleineren rothaarigen Jungen und das kleine rothaarige Mädchen. "Und die beiden hier sind Harry Potter und Hermine Granger. Sie sind ebenso Gäste hier wie ihr, obwohl sie für mich schon fast zur Familie zählen.", sagte Molly fröhlich. Percy und ich stellten uns vor und schüttelten fleißig Hände. "Ginny, kannst du den Beiden bitte ihr Zimmer zeigen, während ich das Abendessen vorbereite?", rief Molly aus der Küche. Ginny verdrehte genervt ihre Augen, tat aber worum ihre Mutter sie gebeten hatte. Sie führte uns über eine ziemlich schiefe Treppe zwei Stockwerke nach oben. Dort befanden sich fünf Türen. Ginny ging zur letzten Tür und öffnete sie. "Das ist euer Zimmer.", sagte sie. Sie ließ uns einen Blick in das Zimmer werfen. Ich muss sagen, es sah wirklich sehr gemütlich aus. Zwei Betten mit je einem Nachttisch, ein vollgestopftes Bücherregal, ein großer Schreibtisch und vieles mehr gab es dort. Ich hatte mich sofort in dieses Zimmer verliebt. "Ich weiß es ist nicht besonders groß oder schön, aber ihr müsst hier ja auch nur schlafen.", sagte Ginny zweifelnd. Ich sah Percy an, doch er reagierte nicht. Er schien in diesem Moment ziemlich abwesend, sodass ich schließlich Ginny beruhigen musste und sagte, dass uns dieses Zimmer und eigentlich auch das ganze Haus mega gut gefallen würde und wir unseren Aufenthalt hier genießen würden. Sofort strahlte sie. Dann sagte sie noch irgendwas von wegen Molly würde uns zum Abendessen holen und dann war sie schon verschwunden.
Einige Zeit später wurden wir dann von Molly zum Abendessen gerufen. Da Percy wohl der hungrigste Halbgott/Gott der Geschichte war, saß er natürlich mir nichts dir nichts am Tisch. Die anderen kamen auch und obwohl Molly der Meinung war keine Hilfe zu benötigen, halfen ich und wiederwillig auch Percy beim Tischdecken. Als das beendet war, und das Essen auf dem Tisch stand, konnte sich Percy nicht mehr zusammenreißen. Er füllte seinen Teller, opferte die besten Stücke und aß dann drauf los, als gäbe es kein morgen. Ron konnte ihm wirklich fast Gesellschaft leisten, aber Percy war trotzdem besser. "If irgenwaf?", fragte er mit vollem Mund, da ihn die Zauberer anstarrten. Ich grinste nur und sagte nichts. Während des Essens versuchte Hermine uns, besser gesagt Percy auszuquetschen, von welcher Schule in Amerika wir kommen. Da Percy aber so sehr mit seinem Essen beschäftigt war, bekam er das nicht mit. "Wie schafft er das mehr zu essen als Ron, und trotzdem noch viel besser auszusehen als er?", fragte Ginny. Ich grinste sie an. "Perce isst für mich quasi mit.", sagte ich.
Wir waren gerade fertig mit essen, als etwas laut gegen das Fenster platschte. Percy und zuckten zusammen, doch Ron stöhnte nur. "Das wird wohl Errol mit unseren Hogwartsbriefen sein.", sagte er und zog eine ziemlich verwirrt aussehende Eule aus dem Blumenbeet vor dem Küchenfenster. Ich sah Percy an, dass er sich das Lachen verkneifen musste. Als die Eule jedoch Percy sah, war sie wieder quicklebendig und stürzte sich voller inbrunst auf ihn. Percy nahm seine Beine in die Hand und lief um sein Leben. Ich stand nur da und lachte und die Zauberer sahen Percy verwirrt hinterher. Nach gefühlten Stunden, kam Percy langsam wieder die Treppe herunter. Die Eule wohlgemerkt war schon lange wieder weg geflogen. Wir öffneten unsere Briefe, die zum Glück auf Altgriechisch waren. Darin war eine Materialliste mit Materialien, die wir für das Schuljahr brauchen würden. Molly sag sich die Liste von Ginny an und seufzte. "Dann müssen wir wohl morgen früh in die Winkelgasse.", sagte sie.

Am nächsten Morgen standen wir zeitig auf. Wir frühstückten schnell, was ich auch hätte weglassen können, und stellten uns dann vor dem Wohnzimmerkamin in eine Reihe auf. "Wir reisen mit Flohpulver. Das geht am schnellsten. Ihr müsst euch in den Kamin stellen, das Flohpulver auf den Boden werfen und klar und deutlich Winkelgasse rufen.", erklärte uns Molly und ließ es Harry und Hermine vormachen. Die beiden verschwanden in grünen Flammen. Dann waren Percy und ich an der Reihe. Percy verschwand. Ich griff in die mir dargebotene Büchse mit Flohpulver und sagte klar und deutlich Winkelgasse. Ich spürte ein Ziehen wie beim Schattenreisen. Dann drehte sich die inzwischen vertraut gewordene Umgebung vor mir und verschwand.

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