Unerwiedert

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„Er wird heiraten."

„Eine Ehe hindert dich nicht wirklich daran, einen anderen zu lieben, Samuel." Verdrehe die Augen. „Und du sitzt da und zupfst Schwanensee, als würde ihn das dazu bringen dich genug zu lieben, um sie zu verlassen."

Ich kann spüren, wie das Blut in mein Gesicht schnellt.

„Du kannst mehr als das, Samuel."

„Nein." Ich lasse die Geige zurück in ihren Kasten plumpsen. Strecke meine Hand für den Bogen aus. Warte darauf. Er beendet die letzten beiden Takte und lässt ihn dann sanft in meine Hand gleiten. Meine Hände schwitzen, zittern leicht. Versuche es zu verbergen, aber er sieht alles. Hoffnungslos.

„Doch, kannst du."

„Es ist ohne Belang." Ich kann spüren, wie mein Ärger überquillt, mich jede Art von Vernunft vergessen lässt. Ich werde gleich Dinge sagen, die ich nicht sagen will, die ich nicht zugeben will, von denen ich nicht will, dass Maxim sie weiß, all das nur, weil er weiß, wie er mich in blinde und absolute Rage versetzen kann. Da ist ein Moment, direkt bevor ich ins Bodenlose stürze, wo ich mit verblüffender Deutlichkeit verstehe, wie gut Maxim mich manipuliert, mich zwingt wieder zu dem Kind zu werden, für das er mich immer halten wird (sieben Jahre alt mit einem kaputten Aquarium in den Händen, außer mir vor Wut, mit rotem Kopf und beschämt), aber dann löse ich mich in Blut, Spucke und Entrüstung auf. „Er will es nicht."

Eine Pause. „Ah."

Schaue nicht hoch. Zittere vor Wut. Die Welt ist hinter einem roten Schleier. Ein Teil von mir hoffte, dass er einen Ausweg sehen würde. Aber er tut es nicht. Meine Einschätzung ist schmerzlicher Weise korrekt.

„Vielleicht verdienen sie dann einander."

Nachdem er gegangen ist, merke ich, dass ich meinen Bogen entzwei gebrochen habe

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