Entfremdung

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Sitze im Zug.
Sehe aus dem Fenster und schaue durch die mit Regentropfen benetzte Scheibe nach draußen.
Lichter, von den Tropfen verzerrt, ziehen an mir vorbei.
Du hast mich vor wenigen Minuten zum Zug gebracht. Ich habe dich umarmt und du hast mir nachgewunken als er wegfuhr.

Traurigkeit.
Sie überkommt mich, wenn ich an dich denke.
Ich will, dass alles wie immer ist.
So wie vorher.
Wir zwei sind ein Team, hast du immer gesagt.
Aber jetzt fühlt es sich nicht mehr so an.
Du bist wie immer, ich bin wie immer.
Aber wir beide zusammen sind nicht mehr wie immer.

Sind uns auf eine gewisse Weise fremd geworden.
Denkst du nicht auch so?
Du bist mir wichtig und ich dir, aber entfremdet haben wir uns trotzdem.

Wir leben nebeneinander her.
Du hier, ich dort.
Getrennt durch Distanz.

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