1. Kapitel: Fighter
Liam hasste Iren. Das wurde ihm jedes Mal wieder klar wenn er in dieser Halle stand. Niemand ließ den britischen Mafiaboss warten!
Absolut niemand, außer Niall Horan. Der dachte wohl, er konnte sich alles erlauben!
Liams Hände verkrampften sich und er knirschte wütend mit den Zähnen. Erst als er zarte Finger an seinen Fäusten spürte atmete er aus. Bis dahin hatte er nicht mal bemerkt, dass er die Luft überhaupt angehalten hatte.
Der Mafiosi sah neben sich und direkt in sanfte, türkise Augen.
Neben ihm stand ein zierlicher Junge. Er hatte, wie bereits erwähnt, türkise Augen, braune Haare, war um einiges kleiner als Liam selbst, trug einen weichen, warmen, roten Strickpulli und um den Hals ein weiches Halsband mit einem kleinen Glöckchen.
„Nicht aufregen,“ wisperte er leise und lächelte leicht. Das war seine Aufgabe - oder besser gesagt eine seiner Aufgaben. Er hielt Liam ruhig, hielt ihn davon ab unüberlegt zu handeln.
Den richtigen Namen des Jungen kannte niemand. Man nannte ihn Louis. Liam nannte ihn Kätzchen.
Leicht gedankenverloren fuhren seine Finger durch die weichen braunen Haare und kraulten Louis' Nacken, so dass dieser leise zu schnurren begann und sich gegen den Größeren schmiegte.
Er war ein Spielzeug, eine Art Haustier gewesen, als ein schottischer Mafiaclan ihn dem britischen Mafiaboss zum Geschenk machte.
Louis wusste noch, dass er damals schrecklich aussah. Es hatte keine gute Zeit in Schottland gehabt, auch wenn er sich an damals nicht mehr wirklich erinnerte.
Als er zu Liam gekommen war, war aus ihm ein Kämpfer geworden. Er wollte frei sein!
Aber Louis musste schnell einsehen, dass das Wort Freiheit nun eine andere Bedeutung hatte. So wie es jetzt war… das war das größte Stück Freiheit das der Brünette je wieder bekommen würde.
Dieses Halsband würde niemals verschwinden, dieses Glöckchen würde immer leise klingeln und diese Markierung würde nie wieder von seiner Haut verschwinden.
Er GEHÖRTE Liam.
Der Payne besaß ihn!
Louis hatte keinerlei Recht darauf, alleine zu leben oder „freier“ zu sein, als er jetzt war.
Aber das war in Ordnung. Liam hatte Louis gerettet, gezähmt, ihn zu seinem Eigentum gemacht aber niemals gebrochen, denn Liam wusste etwas, was nicht viele verstanden hatten, vor allem in ihrer Branche: Ein Spielzeug das brach, war langweilig.
Lieber sein Spielzeug gut behandeln und dafür länger etwas davon haben.
Gedankenverloren fuhr Liam mit seinen leicht rauen Fingern wieder und wieder durch die weichen braunen Haare.
Vor allem Niall war jemand der diese Weisheit, trotz seines Alters, noch nicht begriffen hatte. Solange Liam sich erinnern konnte hatte er noch nie ein Spielzeug länger als zwei Monate an der Seite des Blonden gesehen.
Wenn er sich genau erinnerte hatte er schon ziemlich lange kein Spielzeug mehr an seiner Seite gesehen.
Als er eine Tür hörte, hob er, aus seinen Gedanken gerissen, den Kopf. Niall Horan betrat den Raum. Er war ganz in Schwarz gekleidet, wie immer eigentlich. Rechts neben ihm stand sein Berater, ein hochgewachsener Mann, jung, nicht wie Anfang dreißig. Seine Augen waren von einem katzenartigen Grün und funkelten verschlagen.
Liam hatte schon früh gelernt, dass man sich nicht mit ihm anlegte, ohne gebrochene Knochen zu kassieren.
Doch damals war der Payne nicht in der Position gewesen, in der er heute war.
Damals fehlte ihm die Intelligenz, die er heute besaß.
Heute würde er sich zum Einen nie mit einem Berater eines fremden Clans anlegen und zum anderen niemanden unterschätzen, der Schwächer aussah als er selbst.
Viel eher interessierte ihn aber jetzt der Mann auf Nialls anderer Seite. Es war nicht schwer zu erkennen, dass seine Anwesenheit wenig mit freiem Willen zu tun hatte. Um seinen Hals lag ein schwarzes Lederhalsband, an dem eine Leine befestigt worden war, die der Blonde Clanführer in den Händen hielt.
Liam war sich ziemlich sicher, dass dieses Halsband dem jungen Mann bei jeder falschen Bewegung in irgendeiner Art und Weise Schmerzen zufügte.
Der Mann war dem Briten vollkommen unbekannt. Er hatte kohlrabenschwarze Haare, dunkle Augen, einen olivfarbenen Teint, einige Tattoos und zerrissene schwarze Klamotten. An seinen Handgelenken konnte man noch deutlich die Spuren von Fesseln erkennen und seine Füße waren nackt. Er hatte eindeutig noch nicht das Privileg auf ordentliche Kleidung, eine Dusche oder Essen erlangt.
„Liam.“
Die Stimme des Iren ließ Louis neben dem Brünetten leicht erzittern. Louis war bis jetzt nur zweimal auf Niall Horan getroffen und wenn es nach ihm ging, waren dass zwei Treffen zu viel.
Der Neue bei ihm war wohl sein neues Spielzeug. Louis verspürte etwas Mitleid mit ihm. Bis jetzt hatte noch kein Spielzeug des irischen Mafiabosses lange durchgehalten.
„Niall. Du lässt mich warten.“
„Es ist mein Land.“
Und damit war die Diskussion beendet. Louis verstand nicht viel von den Geschäften seines Besitzers und er war sich nicht sicher, ob er viel darüber wissen wollte. Viel lieber konzentrierte er sich auf das Spielzeug, das ihn mit eiskalten Augen anstarrte und verächtlich das Gesicht verzog als der Kleinere sich an Liam schmiegte.
„Schlampe.“
Noch bevor er das Wort vollkommen über die aufgerissenen Lippen gebracht hatte, schrie der Schwarzhaarige vor Schmerzen auf und krümmte sich zusammen.
Weder Niall noch Harry, sein Berater neben ihm, zuckten mit einer Wimper.
Liam hob einzig und allein eine Augenbraue, während Louis entsetzt zusammenzuckte.
„Zayn hat noch nicht verstanden wie man sich Gästen gegenüber zu verhalten hat.“
Kein Entschuldigung, es tut mir Leid oder sonst etwas in der Art. Es kam in diesen Kreisen nicht vor das man sich für sein Spielzeug entschuldigte, schon gar nicht wenn es nur ein anderes Spielzeug beleidigt hatte. Normalerweise würde Zayn wohl auch nicht bestraft werden, er hatte schließlich nur ein Spielzeug beleidigt, aber es war nun mal Liam Paynes Spielzeug.
Liam neigte leicht den Kopf. „Du wirst ihn sicher noch erziehen. Wollen wir…?“
Niall nickte leicht. Wenn Zayn mit ihm alleine war, würde er lernen, was Manieren waren…
DU LIEST GERADE
Run This Town (Original | Old Version)
RomansaDie Mafia ist schon lange nichts mehr was nur in Italien existiert. Diese Erfahrung muss leider auch Zayn Malik machen als er sich plötzlich als Spielzeug eines Mafiabosses in Irland wiederfindet. Jetzt bleibt ihm nur noch eines übrig, am Leben blei...