Kapitel 2

795 38 3
                                    

Natsu POV

Gray lag nur in Unterwäsche auf dem Bett und las in irgendeinem alten Buch. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie breite sich bei seinem Anblick eine Hitze in mir aus. Doch ich ließ mir nichts anmerken sondern stampfte direkt auf ihn zu und stellte mich verärgert vor ihn. „Was soll das, sag mal spinnst du, du Perversling, zieh dir gefälligst was an, wenn du dir mit mir ein Zimmer teilst." Als er von seiner Lektüre aufschaute, wusste ich bereits, dass das wieder in einer heftigen Diskussion enden würde. „Hä, was soll das heißen ich teil mir mit dir ein Zimmer? Woher hätte ich das denn bitte wissen sollen?" „Ja bei wem sollte ich denn sonst bitte schlafen?" „Keine Ahnung, such dir doch einfach eine schöne Parkbank." Was fällt ihm ein? „Wie bitte? Such du dir doch eine." „Ich war aber zuerst hier, wenn hier einer woanders schläft, dann du." „Ganz sicher nicht, Eismaschine!" „Doch, Schalfreak." „Nein" „Doch" „Nein"
„Doch" „Nein"

„Okay..., lassen wir das, wir haben jetzt wichtigeres zu tun, als über unsere Zimmerverteilung zu diskutieren." Das sah Gray gar nicht ähnlich, normalerweise würde er einen Streit nie so einfach beenden. Vollkommen verdutzt stand ich vor ihm und starrte den Blauhaarigen an. Dieser erhob sich, schob sich an mir vorbei und zog sich an, was bitte stimmt hier nicht? Ob er vielleicht krank ist? Naja, kann mir ja eigentlich auch egal sein.

Nachdem ich meine Tasche ausgepackt - eigentlich nur aufs Bett geschmissen - hatte, rutschte ich das Treppengeländer runter und stand innerhalb von Sekunden vor dem Gasthaus. Diesmal war ich sogar als Erster da, weshalb ich mir noch etwas die Läden in der Nähe anschaute, bis die anderen kamen. Es gab eine Metzgerei, mit unglaublich lecker aussehendem Fleisch, einen Waffenladen und mehrere Boutiquen, welche Lucy bestimmt super gefallen hätten.

„Natsu, da bist du ja, wir wollten schon ohne dich losgehen, da wir dich nirgends gefunden haben." Die Stellarmagierin rannte dicht gefolgt vom Rest des Teams auf mich zu. „Sorry, war zu früh dran und hab mich deshalb noch etwas umgeschaut, woraufhin ich dann wohl die Zeit vergessen habe." „Ist jetzt auch egal, wir müssen weiter, unsere Auftraggeberin wird es nicht so toll finden zu warten. Los, da vorne müssen wir rechts in die kleine Seitengasse.", führe uns Erza an.

Wir brauchten, obwohl wir uns beeilten, noch ca. eine halbe Stunde, bis wir vor dem Haus von Frau Adams standen, da wir uns trotz genauer Wegbeschreibung in den vielen Gassen verirrt hatten und letztendlich merkten, dass wir im falschen Teil der Stadt waren. Das Haus, oder eher die Villa unserer Auftraggeberin, war gigantisch und prunkvoll verziert. Links und rechts vom Eingangstor saßen zwei riesige Löwenstatuen und starrten auf uns herab. Beim Durchschreiten des Tores, ließ ich die beiden, bzw. einen von beiden, beide gleichzeitig anzuschauen gestaltet sich als etwas schwierig, nicht aus den Augen. „Hat da etwa jemand Angst vor Steinstatuen?", zog mich Gray sofort wieder auf. „Ach Quatsch, ich fand sie bloß interessant." „Achso, interessant also." Er lächelte mich wissend an und beschleunigte sein Tempo, um zu Erza und Lucy aufzuschließen, welche uns bereits weit voraus waren. Irgendwie regt mich dieses Lächeln noch viel mehr auf, als wenn er einfach wieder einen Streit mit mir angefangen hätte.

Uns wurde von einem Diener geöffnet, welcher uns in einen großen Saal, mit einem kleinen Tisch und drei roten Sofas, führte. Das ganze Haus trotzte nur so vor Gold, Silber und Marmor und ich fragte mich, wie Frau Adams an so viel Geld gekommen ist. Sie saß auf einem der Sofas und trank irgendeinen exotischen Cocktail. Ihre Haare waren lang und fielen ihr in schwarzen Wellen über die Schultern, ihr nachtblaues Kleid passte perfekt zu ihren Augen und auch ansonsten sah sie wunderschön aus.

Nachdem wir uns gesetzt hatten, fing sie an uns den Auftrag zu erklären, allerdings sagte sie beinahe genau das gleiche wie Erza, weshalb ich langsam begann mich zu fragen, wozu wir eigentlich hierhergekommen waren. Weil ich, als Miss Theresa geendet hatte, noch immer nichts Neues erfahren hatte, beschloss ich selbst zu fragen. „Wozu brauchen sie den Kristall überhaupt?" Ich erntete geschockte Blicke und fragte mich, was ich nun schon wieder falsch gemacht hatte, als mich Titania packte und wortlos in den Nebenraum zerrte. „Sag mal spinnst du? Ich habe doch genauestens erklärt, dass sie nicht möchte, dass wir erfahren, was sie mit dem Kristall vorhat und von uns verlangt, kein Wort mehr darüber zu verlieren, wenn wir den Auftrag behalten wollen." „Hä, wann bitte hast du das denn gesagt?" „Vorhin im Zug, pass gefälligst auf, wenn man mit dir redet." Ich wollte noch erwidern, dass es mir Leid tut und ich eigentlich nichts dafür kann, dass mir in Fahrzeugen nun mal schlecht wird, aber ich war zu langsam und spürte einen stechenden Schmerz in der Magengegend. Als ich mich wieder aufrichtete, war ich allein, sie musste wohl wieder reingegangen sein, um frau Adams zu besänftigen.

Da ich nun sowieso draußen war, sprach doch nichts dagegen mich ein bisschen umzuschauen, oder? Ich schlenderte den Gang entlang, an wessen Wänden Bilder von der Schwarzhaarigen hingen. Einige von ihnen sahen schon verdammt alt aus, allerdings schien sich unsere Auftraggeberin nicht wirklich verändert zu haben, denn sie sah auf allen Bildern jung und atemberaubend schön aus.

Ich schaute noch hinter ein paar Türen, alles was ich aber fand, waren Schlafzimmer, welche alle gleich eingerichtet waren. Daraufhin wollte ich schon wieder umdrehen, als ich jedoch eine schwere Eisentür am Ende des Ganges entdeckte. Es handelte sich um eine riesige Tresortür, welche leider verschlossen war.

Plötzlich hörte ich Stimmen von innen und wie sich jemand an der Tür zu schaffen machte. Schnell versteckte ich mich in einem der Schlafräume und beobachtete das Geschehen durch den Türspalt. Zwei Männer in Dieneruniform verließen den Tresor. „Warst du eigentlich schon mal in der Bar am Harfen? Die haben eine richtig heiße Kellnerin, musst du dir unbedingt mal anschauen." „Ich wollte heute Abend sowieso mal raus und so etwas kann ich mir ja nicht entgehen lassen." Vollkommen vertieft in ihr Gespräch, vergaßen sie die Tür hinter sich wieder zu schließen. Ich wartete bis sie außer Sichtweite waren und schlüpfte schnell in den Tresor.

Say Anything -Please- (Gratsu)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt