Natsu POV
Ich wusste, dass ich wie immer auf Lucy zählen konnte, manchmal fragte ich mich wie ich all die Zeit, als ich sie noch nicht kannte, meine Aufträge überlebt hatte. Sie hatte jetzt schon so oft die rettende Idee, dass ich gar nicht mehr mitzählen konnte. Auch wenn sie ziemlich nervig sein kann und sich meiner Meinung nach oft zu schnell über alles Mögliche aufregt und total überreagiert, ist sie trotzdem meine beste Freundin geworden und ich wollte sie auf gar keinen Fall verlieren.
Ich schaute den Tunnelgang entlang, in welchem Happy vor wenigen Sekunden mit ihr verschwunden war, da wir uns einig waren, dass sie zuerst gerettet werden sollte, weil sie bereits verletzt worden ist.
Die Höhle machte nach wenigen Metern eine Biegung, weshalb wir nicht sehen konnten wie weit sich die blaue Flüssigkeit bereits ausgebreitet hatte, wenn wir Pech hatten, schaffte es Happy nicht mal rechtzeitig Lucy sicher abzusetzen.
Erza hatte ihre Fackel in zwei Teile gebrochen und das andere Holzstück ebenfalls angezündet, damit die beiden ihren Weg sehen konnten und sich nicht in der Dunkelheit verirrten. Nun standen wir hier, jeder auf seinem eigenen Stück Stein und warteten. Ich fühlte mich unglaublich hilflos, da ich nicht wie sonst auch einfach auf alles Mögliche einschlagen konnte, um uns zu retten. Alles hing nun allein von Happy ab. Wie ich es hasste absolut nichts tun zu können.
Ich schaute um mich. Erza stand einfach nur da, ohne irgendeine Regung, als wäre sie versteinert worden oder so. Früher hatte ich immer Angst vor ihr, auch wenn ich es nicht gern zugab, besonders nicht vor Gray. Auch jetzt fürchtete ich mich noch manchmal, allerdings hatte ich in der Zeit, in der wir nun schon Teamkammeraden sind, die Chance sie besser kennenzulernen, wodurch ich erkannt habe, dass sie eigentlich total nett ist und nur versucht ihre Schwächen zu verstecken, indem sie alle herumkommandiert. Was allerdings nicht heißt, dass sie es nicht geniest, wenn alle nach ihrer Pfeife tanzen.
Ich hätte nie gedacht, dass sie mal so wichtig für mich sein würde, zwar waren das alle Mitglieder von Fairy Tail, doch so einige waren mir in all den Jahren besonders ans Herz gewachsen und sie war definitiv eine davon.
Jede Sekunde des Wartens fühlte sich an wie mehrere Minuten. Weshalb wir alle aufatmeten, als Happy nach nicht allzu langer Zeit wieder auftauchte. „Dahinten ist eine Mauer, welche bis knapp unter die Decke geht und die Säure aufzuhalten scheint, Lucy ist in Sicherheit!“ Ein Glück. „Super, nimm als nächstes Erza, der Stein auf dem sie steht ist schon fast nicht mehr vorhanden.“ „Okay.“ Er packte sie sich, nickte mir noch einmal kurz zu, bevor er so schnell es ging mit ihr davon flog.
Wenige Minuten später setzte Happy mich unverletzt hinter der Mauer ab, da Gray darauf bestanden hatte, dass ich zuerst gehen sollte, schließlich war sein Bodenstück das größte. Happy war schon ziemlich aus der Puste und fette Schweißperlen liefen ihm über das blaue Fell. „Los, beeil dich, du schaffst das schon noch!“, versuchte ich ihn anzutreiben. Normalerweise hielt er doch viel länger durch.
Es dauerte lange, zu lange. Als er nach fast einer Minute noch immer nicht zurückgekommen war, kletterte ich die Steinwand nach oben, in der Hoffnung sie vielleicht sehen zu können. Ich setzte mich hin und trommelte ungeduldig mit meinen Fingerkuppen auf der Mauer herum. Wo blieben sie nur, war ihnen etwas zugestoßen, brauchten sie meine Hilfe? Gerade als ich mir überlegte an den glitschigen Wänden entlangzuklettern, um zu ihnen zu gelangen, bog Happy zusammen mit Gray um die Ecke.
Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich die beiden sah. Allerdings kamen sie nur sehr langsam voran, anscheinend hatte sich das Gift, welches in der Säure enthalten war, auch in der Luft verteilt, wodurch Happy kaum noch die Kraft hatte, Gray zu halten. „Komm schon, so weit ist es nicht mehr, fast hast du es geschafft!“, rief ich ihm entgegen, um ihn anzufeuern. Es schien tatsächlich zu funktionieren, denn der blaue Kater sammelte all seine Kraft und flog so gut es ging weiter. Noch fünf Meter, drei, zwei, fast geschafft.
Als er nah genug war, ergriff ich Grays Arm und zog ihn neben mich auf die Mauer. Erleichtert atmete ich auf, allerdings hatte ich mich wohl etwas verschätzt, was Grays Gewicht anging, er war nicht etwa zu schwer, sondern ganz im Gegenteil leichter als ich erwartet hatte, weshalb wir beide durch den Schwung meines Ziehens das Übergewicht bekamen und rückwärts über die Mauer fielen. Die Landung tat zwar etwas weh, doch als ich in das geschockte Gesicht des Eismagiers blickte, welcher wohl genauso überrascht von dem Sturz war wie ich, konnte ich nicht anders als anfangen zu lachen.
Grays Ausdruck änderte sich von Schock in Verwirrung, doch kurz darauf lächelte er mich einfach nur an. Noch nie hätte ich ein so schönes Lächeln gesehen, ich hörte auf zu lachen und starrte in stattdessen fasziniert an.
„Hey, alles in Ordnung mit euch, helft mir mal bitte, Lucy geht es immer schlechter und um ehrlich zu sein, fühle ich mich auch schon ganz benebelt.“, riss mich Erza aus meiner Vollstarre. Ich bemerkte was ich gerade getan hatte und spürte augenblicklich, wie mir die Hitze ins Gesicht stieg. Gray schien es ebenfalls aufgefallen zu sein, denn sein Grinsen wurde nur noch breiter. Schnell wandte ich mich ab, bevor er irgendeinen blöden Kommentar loslassen konnte.
Lucy sah wirklich nicht gut aus, sie atmete schwer ihre Haut lief bereits ausgehend von ihrer rechten Hand dunkellila an. „Sie muss sofort hier raus… lange… hah… hält sie das… hah hah… unmöglich noch aus.“ Was war nur los mit mir, warum fühlte ich mich auf einmal so unglaublich kraftlos und müde? Plötzlich körte ich ein lautes Stöhnen und sah, wie Erza neben mir in sich zusammensackte. „Erza, was ist, hey… Erza!“ Ich versuchte sie wach zu rütteln, doch sie rühre sich kein Stück. Oh nein, ist sie etwa? Ich war total verzweifelt, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte.
„Es ist alles… hah… gut, sie ist nur in Ohnmacht gefallen…, hah…sie lebt.“ „Gray, ich..“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Lucy und Erza ging es richtig beschissen und ich konnte immer noch nichts tun, um ihnen zu helfen. „Natsu..., es tut mir leid…“, mit diesen Worten, sackte nun auch Gray in sich zusammen.
Langsam fielen mir ebenfalls die Augen zu. Ich fühlte, wie meine Glieder taub wurden. Meine Sicht war nur noch verschwommen. Das letzte, was ich mitbekam, bevor ich ebenfalls ohnmächtig wurde, waren zwei schwarze, lederne Stiefel, welche in mein Sichtfeld traten.
„Ihr habt ja länger durchgehalten als der Boss vermutet hatte, doch nun ist Endstation“, hörte ich eine tiefe Stimme, bevor es endgültig dunkel wurde.
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Say Anything -Please- (Gratsu)
FanfictionIrgendetwas stimmte mit dieser Frau nicht. Obwohl sie unsere Auftaggeberin war, misstraute ich ihr. Und als ob das nicht genug wäre, begann auch Gray sich plötzlich seltsam zu benehmen. Yaoi / Boy x Boy don't like don't read