Kopfgeld

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„Unser neustes Mitglied ist ein Skelett. Ohne Scheiß, ein singendes und Instrumente spielendes Skelett!", der war doch komplett durchgeknallt. Erst erzählte er mir von einem verrückten Gummi-Jungen, dann von einer gruseligen, orangehaarigen Hexe, einem Cyborg und einem sprechenden Rentier und jetzt von einem musikalischen Skelett?! Seine Augen hatte ich überprüft. Sie waren nicht geweitet, er hatte also nichts genommen.

„Du glaubst mir nicht, hm?", er grinste. „Du wirst es noch sehen." Er schien aber sehr überzeugt von seinen absurden Beschreibungen zu sein. Wenn man seinen seltsamen Beschreibungen Glauben schenken konnte, sollte ich mich auf eine sehr verrückte Truppe vorbereiten. Er hat allerdings nicht von den kämpferischen Fähigkeiten erzählt, ob Absicht oder nicht.

„Was ist mit dir? Du bist offensichtlich sehr weit von Zuhause weg. Wie ist es dort in diesem Feuerreich?", sein Blick wanderte meine Kleidung auf und ab. „Es ist... schön dort. Das Feuerreich selber ist ein relativ reiches Land und das Dorf, in dem ich wohne, ist quasi das Zentrum. Man kann dort ein anständiges Leben führen.", ich wandte meinen Blick ab. Er musste ja nicht unbedingt etwas von meinem Leben wissen. Er hat schließlich auch nicht viel von sich erzählt und jedes Mitglied nur grob beschrieben. Unsere Leben gingen uns gegenseitig nichts an.

Auf ein mal.. Ich blickte mich unauffällig um. Wir wurden beobachtet. Mein Geruchssinn sagte mir, dass der Beobachter einerseits nicht viel von Duschen hielt und andererseits sich links hinter uns befand. Außerdem konnte ich hinter dem Schweißgeruch Blut riechen. Wenn er angreifen sollte, würde er sich zuerst auf den grünhaarigen neben mir konzentrieren. Ich prüfte noch einmal die Luft. So ein Jemand kam selten alleine.

„Roronoa Zoro!", ein Mann war plötzlich vor uns aufgetaucht. Den habe ich nicht gerochen. Er hatte kurzes braungraues Haar, war ein wenig größer als wir und hatte ein mehr schlecht als recht geschmiedetes Beil in der rechten Hand. Man konnte seine ungeputzten Zähne sehen, als er seine schmalen Lippen zu einem Grinsen verzogen. Zoro und ich blieben stehen. „Was willst du? Ich habe gerade keine Zeit für Spielereien.", gähnte Zoro. „Ich komme gleich auf den Punkt. Auf dich ist hübsches Sümmchen ausgesetzt, Piratenjäger.", der ‚Piratenjäger' seufzte. Er hatte ein Kopfgeld? Naja. Eigentlich sollte das weniger überraschend sein. Er war schließlich Pirat. Allerdings war es wohl nicht ganz so schlau bei einem gesuchten Piraten gesehen zu werden.

„Lass uns das schnell been-", fing Zoro an, wurde allerdings unterbrochen, als ich mit einem Kunai in der Hand hinter ihn sprang und so gerade noch den Angriff der Schweißbombe abwehrte. Seine Schwertklinge, eine wunderschönes Katana, und mein Kunai klirrten aneinander und ich konnte sein Gesicht sehen. Ein eigentlich hübsches Männergesicht, um das sich allerdings wohl nicht mehr groß gekümmert wurde. Er war um einiges größer als ich, sah muskulöser aus und seine reine Muskelkraft war nicht zu unterschätzen. Ich nickte Zoro zu, der ein wenig angespannt aussah. Der Angreifer schwang sein Katana nach rechts, trennte damit unsere Klingen und wollte wohl gleich wieder ausholen. Allerdings sah das weniger elegant aus. Er schien zwar mit einem Katana umgehen zu können, war aber eher ein Amateur, dem vieles beigebracht werden musste. Ich konnte also ohne Probleme blocken und brachte mit einem Salto ein paar Meter Abstand zwischen uns. Kurz schielte ich zu Zoro rüber. Nicht, dass er mir abkratzte, weil ich nicht gut genug aufgepasst hatte. Aber dieser schien nicht im geringsten Probleme zu haben. Ich konzentrierte mich also wieder auf meinen Gegner, der mit lautem Gebrüll auf mich zulief. Wusste er nicht, dass leise Angriffe meistens effektiver waren? Schnell wich ich den ungeschickten, aber kräftigen Schwüngen des Mannes aus und schleuderte ihn mit einem gezielten Tritt ins Gesicht ein paar Meter weg. Ich ließ geräuschvoll die Luft aus meinen Lungen. Ob der noch mal aufstand? 

Ja, das tat er. Er hustete kurz und stand dann mehr oder weniger sicher wieder auf beiden Beinen. Das war eine gute Gelegenheit um zu verhandeln. "Hast du nicht schon genug?", meinte ich ruhig. "Ich weiß nicht wirklich, was ihr von mir wollt. Ich habe kein Kopfgeld.", zumindest nicht in dieser Region, aber das musste er ja nicht wissen. "Wenn du jetzt mit deinem Freund weiterziehst, werde ich so tun, als wäre das nie passiert. Den Mooskopf da kann ich euch aber leider nicht mitnehmen lassen. Er hat mir Alkohol versprochen.", Mein Gegenüber blieb stumm und startete erneut einen Angriff. Das reichte mir. Wieder brachte ich ein wenig Abstand zwischen uns und formte Fingerzeichen. Mi, Hitsuji, Saru, I, Uma, Tora:

Katon: Goukakyuu no Justu!

Die große Feuerkugel, die nun die Umgebung in ein orangenes Licht tauchte, raste auf den Mann zu, dessen Kinnlade Bekanntschaft mit dem Boden machte. 


Eine verirrte Vogelscheuche || Naruto x One Piece CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt