See you

1.1 The boy next door

Erste Sonnenstrahlen dringen durch den minimalen Spalt zwischen Vorhang und Fensterrahmen, in mein sonst so dunkles Zimmer. Vorfinden, um zu wecken, werden sie niemanden.

Montag. Und wie immer an diesem Tag, zu dieser unchristlichen Zeit bin ich bereits mit meinem Morgenlauf fertig.

Der Schweiß der Anstrengung haftet an meinem Körper wie Hartz.

Der Trieb nach einer Dusche und die Sehnsucht nach dem Gefühl der Frische ist groß...nein sehr verlockend.

Im Haus ist es noch immer still als ich die, ein mal zwei Meter breite, Dusche betrete.

Das kühle Nass umspielt meine Muskeln, entlockt mir einen zufriedenen Seufzer.

Heute liegt etwas schweres in der Luft, drückt auf meinen Brustkorb als wolle es mir sagen 'Bleib. Verlasse heute nicht die Wohnung.'

Ich schüttle meinen Kopf, es ist ein Tag wie jeder andere, versuche ich meinem Verstand klar zu machen.

Wie auf's Stichwort hört man Geräusche aus der Wohnung unter mir.

Ein Blockhaus. Man könnte meinen es wäre sehr laut in einem, weswegen wohl viele hier nicht wohnen wollen. Tatsächlich ist es sehr ruhig, weshalb ich hier noch immer verweile.

Der Start in den Tag verläuft wie immer. Nach der Dusche mache ich mich fertig für die Schule, bringe den Unterricht hinter mich, entschwinde gekonnt den kreischenden Mädchen...ja die machen mir noch immer Angst...und beteilige mich heute mal am Basketballtraining.

Hier findet man Spieler aus jeder Klassenstufe vor.

Gerade als die kleine Pause zu Ende ist und es weiter gehen soll, springen ein paar der Älteren auf, laufen jubelnd rüber zu den Zuschauerbänken auf jemanden zu der anscheinend gerade ankam.

Älter. Ein Ehemaliger?

Ach ist mir eh egal, also beachte ich das Ganze nicht mehr.

Warum auch?

Plötzlich wird es verdammt laut, eine Horde von Mädchen versammelt sich am Spielfeldrand.

Höchste Zeit für mich zu verschwinden.

Haltet mich ruhig für paranoid aber in diesem Moment, in dem ich das Feld verlasse, ruht ein intensiver Blick auf mir, den ich noch nicht einzuordnen vermag.