ernstes Gespräch 16.04.

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Irgendetwas stimmt heute mit Paul nicht.
Er ist noch abwesender als sonst.
Und antwortet mir auch nicht, wenn ich ihn zusammen stauche.
Ich bin zwar eine strenge Lehrerin, aber das bin ich ja auch aus gutem Grund.
Ich will, dass aus den Idioten ja was wird!

Deswegen habe ich mich auch kurzerhand dazu entschieden, mit ihm draußen zu reden.
Anders als sonst steht er schwermütig auf und schlurft langsam ohne mich anzusehen an mir vorbei zur Tür.

Ist etwas schlimmes passiert?

Naja, Claudia hat ja mit ihm Schluss gemacht, aber das war ja nicht erst gestern und er hat sich deswegen auch nicht so verhalten wie jetzt.

Seufzend schließe ich die Tür und sehe ihn streng an.
"Nun Paul, ich merke schon, dass etwas passiert ist.
Ich bin zwar nicht dein bester Kumpel, aber du weißt ja, dass du mit mir reden kannst!"

Langsam sieht er mir in die Augen.
Er sieht so erschöpft aus und sein Blick ist leidend.
Auf einmal passiert etwas, was ich bei dem starken, ignoranten und gedankenlosen Paul noch nie im Leben gesehen habe.

Er weint.

Er schluchzte laut und verzieht das Gesicht, während ihm die Tränen nur so über das Gesicht laufen.
Langsam schließe ich ihn in meine Arme und fahre beruhigend über seinen Rücken.

"Shhh, shhh, was ist denn los kleiner?
Macht deine Mutter wieder Stress?", murmelte ich leise.
Ich hasse seine Mutter.
Sie erniedrigt ihn wegen jeder Kleinigkeit und lässt all ihren Frust an ihm raus.

"S-sie... Frau Hoffmann!  Michael ist tot! Sie geben mir alle die Schuld.
I-ich auch... ich hätte doch auf ihn aufpassen sollen!", schluchzte er leise.

Michael ist tot?

Sein Bruder Michael?

"Es ist alles meine Schuld! Warum nur? Warum er?"

Mir fiel keine Antwort ein.

Und das war der dümmste und schlimmste Fehler meines Lebens.

Fifteen Broken PeopleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt