14. Verstärkung

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Eragon POV:
Wir sind der Gruppe mit großem Abstand einige Tage gefolgt.
Sie scheinen irgendwas zu suchen.

Die ganze Verfolgung zehrt ganz schön an unseren Kräften und so sind wir gezwungen, eine Pause einzulegen. Wir würden die Gruppe auch später wiederfinden. Ist ja auch nicht so schwer, bei dem Krach, den die machen.
Saphira landet auf einer kleinen Lichtung und ich lehne mich an ihre Seite.
Obwohl die Sonne grade aufgeht, schlafen wir schnell ein.

Wie so oft, weckt Saphira mich. Natürlich nicht sanft, nein sie steht einfach auf und mein Kopf knallt auf den Boden.
"Vielen dank auch", maule ich in Gedanken.
Doch anstatt der gewohnten Wiederworte, flucht sie nur und schmeißt mich mal wieder (das wird langsam echt zur Gewohnheit) auf ihren Rücken.
Sie schlägt kräftig mit den Flügeln und erst als wir über dem Wald fliegen bemerke ich, dass es bereits dunkel wird. Wir haben verdammt lange geschlafen. Hoffentlich finden wir die Bösen wieder.
Wir haben Glück, denn die Spur der Zerstörung, die die Krieger hinterlassen haben, ist echt nicht zu übersehen.

Lange nach Mitternacht finden wir sie endlich.
Doch als Saphira grade wieder abdrehen will, damit wir nicht zu nah ran kommen und eventuell entdeckt, ertönt plötzlich ein lauter Schrei. Mir schaudert.
"Dreh um!", rufe ich ihr zu und sie fliegt auf die Lichtung zu.
Noch bevor wir sie überfliegen, sehen wir den Kampf der dort unten stattfindet.
Das sind doch die Leute, die wir am Fluss gesehen haben!
"Eragon, wir müssen Ihnen helfen!"
Ich lege eine Hand auf ihren Hals. "Dann los!"
Mit lautem Gebrüll landet Saphira auf der Lichtung und stürzt sich auf die Krieger.
Ich verschaffe mir erstmal einen Überblick.
Ein geflügelter Wolf kämpft neben dem Drachen. Beide sind verwundet.
Ein Mädchen wirft Feuer und Eis (wo hat die das bitte her?!) auf die Krieger und kämpft zwischendurch auch mit zwei Kurzschwertern.
Ein Junge kämpft mit einem Schwert und verteidigt augenscheinlich einen Mann (ist das nicht der Bogenschütze?!), welcher sich die Hände auf eine Wunde am Bauch drückt, um die Blutung zu stoppen, was aber nicht richtig klappt.
Ich beschließe den beiden zu helfen, da der Junge auch verletzt ist und er wahrscheinlich ziemlich überfordert ist. Ich schwinge mich von Saphira's Rücken und kämpfe mich durch die Menge auf die beiden zu.
Angekommen, töte ich einen Mann, der sich an den den Jungen heranschleichen wollte.
Er nickt mir dankbar zu und wir kämpfen Seite an Seite weiter. Mit der Zeit werden wir jedoch weggedrängt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, werden die Krieger endlich weniger und schließlich fliehen die verbliebenen in den Wald.

Ich wende mich um und laufe zu Saphira.
"Alles in Ordnung?", frage ich sie besorgt.
"Ja alles gut. Nur ein paar Kratzer."
Ich atme erleichtert auf und lasse meinen Blick über die Lichtung schweifen.
Das Mädchen sieht nicht so aus, als ob sie schlimm verletzt wäre. Die Tiere haben zwar ziemlich viele Wunden, aber diese scheinen nicht besonders tief zu sein.
Der Junge sieht zwar etwas blass aus, was vermutlich am Blutverlust liegt, aber er hält sich aufrecht und läuft zu dem anderen Drachen, da er vermutlich sein Reiter ist. Zuletzt fällt mein Blick auf den Bogenschützen. Fluchend laufe ich auf ihn zu. Wie konnte ich ihn nur vergessen.
Er liegt bewusstlos zwischen toten Kriegern. Sein ganzes Shirt ist voll mit Blut und es sickert noch immer etwas aus der Wunde an seinem Bauch.
Immer noch fluchend reiße ich einen Streifen Stoff von meinem Hemd ab und drücke es auf die Wunde. Nachdem die Blutung weitestgehend gestillt ist, hole ich einen Wasserbeutel und einen Verband aus der Tasche an Saphira's Sattel, welche mit den anderen neben mich getreten ist. Ich reinige die Wunde mit dem Wasser und verbinde sie anschließend.
"Wird er es überleben?", fragt das Mädchen besorgt.
"Ich kann es nicht genau sagen, aber es könnte schlimmer sein.", antworte ich wahrheitsgemäß.
"Kommt, wir müssen einen geschützteren Ort finden. Die Krieger werden die Niederlage bestimmt nicht einfach so auf sich sitzen lassen.", sagt der Junge.
Wir nicken und verfrachten den Bogenschützen auf Saphira. Sie kann uns beide tragen, da sie am wenigsten verletzt ist. Das Mädchen steigt auf den Wolf und der Junge auf seinen Drachen. Ich setze mich hinter den Verwundeten, damit er nicht herunter fällt.

Nach nicht allzu langer Zeit finden wir einen See und der Junge bittet um eine Pause. Verstehen tue ich das zwar nicht so ganz, aber wir sind alle erschöpft und so landen wir.
Kaum sind wir auf dem Boden, da taumelt er schon auf das Wasser zu und springt hinein.
Ich warte, dass er wieder auftaucht, aber stattdessen springt sein Drache auch hinein.
Das Mädchen kommt auf mich zu.
"Keine Sorge, denen geht's gut, die müssen sich nur schnell auskurieren."
Scheinbar sieht sie die Fragezeichen auf meinem Gesicht, denn sie lacht und erklärt mir, dass die beiden Unterwasser atmen können und dass Wasser ihre Wunden heilt.
Also warten wir.

Zwischen den Welten, Die fünf ReiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt