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Hiko Sicht:

Die Sonne schien, es war warm, zu warm.

Dabei war es schon Ende Sommer, aber trotzdem war es so unfassbar warm, mindestens 34°C.

Züge fuhren an mir vorbei und der Wind, der mir dabei zugeweht wurde, fühlte sich verdammt gut an.

Ich sah auf die Uhr, 10 Uhr, mein Zug sollte bald kommen, mein fetter Koffer stand neben mir. In der Hand hielt ich eine Karte von Japan und ich hatte jetzt schon keinen Plan wo ich einsteigen sollte, geschweige denn wo mein Gleis war.

Meine Familie war natürlich nicht da um sich von mir zu verabschieden, wetten dass sie gerade mega Party machen und mich nicht mal vermissen? So eine scheiß Familie.

Ich überlegte: "Vielleicht sollte ich hier irgendeinen Typen fragen wo mein Gleis ist, aber ich bin viel zu inkompetent um sowas zu tun."

Plötzlich hörte ich eine Durchsage: "Der Zug nach Tokyo fährt jetzt ein, bitte bleiben sie hinter dem weißen Strich stehen" ich sah runter zu meinen Füßen, puh..... ich stand hinter der weißen Linie, also war alles gut.

Aber ist der Zug jetzt meiner? Und wo wollte ich nochmal hin?

Ich denke es war wirklich Tokyo, was wollte ich da noch mal? Essen essen? Meine Eltern nerven?Ach nee stimmt ja die machten jetzt ja Party zu hause in Miyagi.

Ich seufzte und stieg einfach in den Zug ein.

Ist mir doch egal ob das jetzt der Richtige ist oder nicht, so falsch kann ich nicht sein, da bin ich mir ganz sicher überall saßen Menschen, sie sahen alle so aus als würden sie für ein Geschäft nach Tokyo müssen, also ich hoffe mal ich bin richtig.

Ich ging durch die Abteile auf der Suche nach einem Platz zum Sitzen.

Ich war müde und konnte auch nicht mehr stehen und dann bekam ich jetzt auch noch Hunger nachdem ich so ein fettes Schwein essen gesehen habe.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ein paar kleine Wichser mir auf den Arsch starrten, darf ich ihnen einen rein hauen?

Nach 100 Minuten fand ich endlich einen Platz neben einem jungen Mädchen, sie hatte dunkelgrüne mittellange Haar und blaugrüne Augen, ich dachte sie wäre in meinem Alter, aber wie sollte ich sie am Besten ansprechen? Mit: "Hi ist hier noch ein Platz frei?" Oder vielleicht doch besser "Yo man, ist hier ein Platz frei?" "Willst du dich setzten?" fragte sie plötzlich, voll erschrocken sprang ich hoch "Äh...wenn da noch Platz ist" stotterte ich.

Sie lächelte mich freundlich an "Jaja, setz dich einfach" sagte sie.

Ich ließ mich fallen und atmete erleichtert auf. Ich saß!!!

"Ich bin Tanaka Ayane und du?" sprach sie mich wieder an. Sie trug ein weißes Kleid, ein ziemlich einfaches Kleid, sie kam mir auch wie so eine junge Hausdame vor.

"Ich bin Nakamura Hiko." Sie riss ihre Augen auf: "Warte du bist ein Mädchen?!"

Ich lachte und nahm meine Mütze ab: "Ja, ich bin ein Mädchen und ich habe auch Brüste." "Tut mir leid! Tut mir wirklich leid!", entschuldigte sie sich tausendmal. "Alles gut, mich verwechseln viele.....gehst du auch nach Tokyo?", fragte ich neugierig. "Äh....ich will dem Militär beitreten", sagte sie und ich fiel fast vom Stuhl "Ehrlich??!?! Du siehst gar nicht dannach aus als könntest du kämpfen" "HALLO?! Unterschätz mich lieber nicht, ich sags dir, dich mach ich mit einem kleinen Finger fertig!" , fauchte sie mich auch gleich an.

"Tut mir leid aber vom Aussehen her...." stotterte ich. Ja, ich bin sozial inkompetent.

"Das Kleid? Das hab ich von jemandem bekommen", sagte sie und warf ihr Haar nach hinten. "Echt von wem?", fragte ich auch gleich, sie sah mich an: "keine Ahnung.....jeden falls war es eine Frau.....vielleicht ein bisschen älter als wir..... aber ganz ehrlich, ich hatte noch nie vor jemandem so sehr Angst gehabt wie vor ihr." , gestand sie. "Ach echt? Wie war sie denn so?" "Man Ey, woher soll ich das denn wissen? Sie hatte auf jedenfall lange schwarze Haare und die Augen, die werde ich niemals vergessen....so kalt.... sie hätte mich easy töten können wenn sie es nur gewollt hätte" ,murmelte sie und sah aus dem Fenster.

"Warum hat sie es nicht getan?"

Sie starrte mich an und lachte dann. "Der Junge, der sie begleitete, sagte, sie würde sich nicht die Hände mit so jemanden wie mich dreckig machen wollen.

Dann hat er mich mitgenommen und ich wurde von den beiden gepflegt. Für die Rettung sollte ich nach Tokyo fahren und dort für das Militär arbeiten", brummte sie missmutig.

Ich sprang begeistert auf. "Weißt du, ich geh auch nach Tokyo um mich dem Militär anzuschließen!!", rief ich.

Sie starrte mich an. Wirklich, das ist gerade das Einzige was sie tat. Mich anstarren!

"Ist was?", fragte ich vorsichtig. "....hätte nicht gedacht das du dich dem Militär anschließt siehst nicht so aus", meinte sie nur und lehnte sich zurück.

Die Tür ging auf und ein Mann mit Brille und Koffer stand vor uns.

"Hello my Name is Tobias Steffan, is this  place free?". Ich starrte ihn an, was labert der alte Mann da? Was zur Hölle!

Das andere Mädchen hatte, ihrem Gesicht nach, auch keine Ahnung, von was er da sprach. "Oh you don't speak english? I thought you were an american with your long blond hair", sagte er und ich verstand noch immer nichts, vielleicht blond, aber...

"Sorry...ich dachte ihr wärt Ausländer also habe ich euch auf Englisch angeredet, aber ich kann auch japanisch...ist hier noch ein Platz frei?", fragte er uns jetzt in flüssigem japanisch.

"Oha krass....Sie können ja auch japanisch sprechen!? Setzten Sie sich", sagte das Mädchen. Der erste Teil sollte anscheinend interessiert klingen, aber dann wurde sie immer unbegeisterter.

"Danke..., ja ich bin halb Japaner halb Deutscher, lebe aber in England." Mein Mund klappte auf. "Wow krass", flüsterte ich leise und er blickte mich an. "Und ihr?", fragte er. "Ich bin aus Kyoto und das Mädchen da ist...", fing Ayane an brach aber ab, weil sie nicht wusste woher ich kam.

"Ich bin aus Miyagi", antworte ich einfach, still und unbedeutend. "Cool...und was wollt ihr in Tokyo?", fragte er als nächstes. Ich mochte den Mann nicht.

Nicht weil er Tobias hieß, sondern weil er so viel wissen wollte. Ich wollte zwar auch viel wissen, aber er gab mir das Gefühl von Unbehagen. Vielleicht wollte er mir zeigen, dass ich auf gar keinen Fall meine Deckung fallen lassen sollte.

Ich mochte ihn nicht.

"Ich-", fing sie an, aber ich fiel ihr dazwischen: "Wir fahren nach Tokyo um Urlaub zu machen." "Ihr beide? Aber ihr kommt von völlig verschiedene Gegende" fiel ihn auf. Ich wunderte mich, was dass für ein Japanisch sein sollte. "Ja und? Aber wir kennen uns von früher nicht wahr Ayane?", fragte ich sie, in der Hoffnung sie wusste worauf ich hinaus wollte.

Einige Sekunden sah sie mich genaustens an, sie untersuchte mich, bis ins Detail. "Ja, wir machen Urlaub", fiel ihre Aussage aus und ich atmete erleichtert auf.

"Zum Urlaub machen, cool!"

Und sonst verlief alles still, keiner sagte was.

Gerade als dieser Tobias wieder ein Gespräch beginnen wollte, unterbrach ihn die Durchsage: "Wir kommen in Tokyo an. Die Aussteigerichtung ist rechts. Wir hoffen sie hatten eine angenehme Fahrt und haben einen schönen Aufenthalt in Tokyo"

Und kaum blieb der Zug stehen schon rannte ich raus. Ich wollte so weit weg wie es nur ging, wenn's hätte sein müssen zöge ich sogar um. Ich mochte den Halbjapaner nicht!!!

Aber jetzt erstmal weg von hier.

 2020- Der Krieg Um Die Macht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt