Der Postbote war malwieder zu früh dran. Doch dieses Mal hatte er kein Päckchen dabei und klingelte deshalb nicht, sondern warf den einzigen Brief, der angekommen war , in den Briefkasten.
Hätte der Postbote gewusst, welchen Inhalt, der schlichte weiße Brief gehabt hätte, wäre er vielleicht nicht fröhlich und in Gedanken an das Lieblingsessen, dass seine Frau ihm und seinen Kindern heute zubereiten würde weggefahren.
Er wäre überhaupt nicht gefahren. Hätte sich geweigert diesen Brief auszuliefern. Und auf der Stelle seinen Job gekündigt. Fern von ihm geblieben.
Doch er war nur der Postbote, er wusste nicht was in dem Brief stand, genauso wie der Junge Mann, der obwohl es Sonntagmorgen war fröhlich pfeifend im Morgenmantel hinausgegangen war, um die Post zu holen und dem Postboten, der gerade seinen Wagen startete und wegfuhr noch winkte.
Der junge Mann runzelte die Stirn, als er den schlichten Brief aus dem Briefkasten holte, auf dem neben seiner Adresse nur sein Name in einer geschwungenen, dem Jungen Mann irgendwie bekannten Handschrift stand.
Er machte sich schnellen Schrittes auf den Weg zurück in sein Haus und legte seinen Schlüssel sowie den Brief, auf dem Küchentresen ab, wurde aber kurz bevor er den Brief genauer untersuchen konnte von einen klirren, dass sich leider genauso wie die teure Vase, die er zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte anhörte ins Wohnzimmer getrieben, indem sich sein fester Freund und ein Scherbenhaufen befand, der vom Muster her, leider genauso wie die Vase aussah.
Natürlich schimpfte der Junge Mann, welcher übrigens Seokjin hieß, seinen tollpatschigen Freund aus, und verdonnerte ihn dazu die Scherben wegzuräumen, auch wenn er wusste, dass sein Freund es nicht mit Absicht getan hatte, war es schon die dritte Vase in diesem Monat gewesen war.
Doch durch den ganzen Trubel vergaß er ganz den Brief , den er zuvor am Küchentresen abgelegt hatte und dort den ganzen Tag liegen bleiben sollte.
Vielleicht wäre diese Geschichte etwas anders ausgegangen, wenn dieser Brief nicht vergessen worden wäre, oder der Postbote ihn später gebracht hätte , jedoch wurde dieser Brief nun einmal vergessen und trägt somit zum einem zum Ende dieser Geschichte bei.
Vielleicht wäre diese Geschichte auch ganz anders ausgegangen, wenn er keine Vase im Haus stehen gehabt hätte, jedoch sind dies nur nicht bestätigte Vermutungen.
Doch als Seokjin am Abend seinen Schlüssel, vom Küchentresen holen wollte, fiel ihm dieser Brief wieder ins Auge, den er zuerst nach einem Absender absuchte, jedoch keinen Namen fand.Mit dem Brief in der Hand begab er sich in das Wohnzimmer und lie§ sich neben seinem Freznd auf das Sofa plumpsen im den Umschlag dann sorgfältig zu öffnen , und ein ebenfalls weißes Blatt, mit derselben geschwungenen Handschrift heraus zog.
Und im dem Moment in dem er die ersten Zeilen überflog, wünschte er sich zum einen, dass er diesen Brief nie bekommen hätte, zum anderen jedoch viel früher geöffnet und ihn nicht vergessen hätte.
Denn der Inhalt dieses Briefes ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Und mit jeder weiteren Zeile weiteten sich seine Augen mehr, seine Unterlippe begann zu beben, was auch seinem Freund nicht unbemerkt blieb, der näher an ihn heran rutschte um auch einen Blick darauf zu erhaschen.
Seokjins Augen waren inzwischen glasig geworden und ganz langsam bahnte sich eine Träne aus seinem Augenwinkel. Er hielt seinem Freund den Brief hin.
Lieber Seokjin , stand dort in der auch Namjoon bekannten Handschrift.
Du hast mir früher immer Märchen erzählt. Jetzt bin ich dran.
Doch diese Geschichte wird nicht gut enden, diese Geschichte handelt von Schmerz.
Es war einmal ein Mädchen in einem weit entfernten Land namens Realität.
Das Mädchen hatte schon sehr viel Schmerz erlebt, doch sie hatte nie jemandem gezeigt, wie viel Schmerz es war.
Doch die Narben an ihrem Rücken sprachen Bände.
Sie hat sich diese Narben nicht selbst zugefügt, Seokjin, diese Narben nicht.
Doch glaub mir sie konnte sich an jeden Gürtelschlag erinnern.
Aber trotzdem war das Mädchen glücklich.
Seokjin, ich werde diese Geschichte nicht zu Ende erzählen, du sollst selbst rausfinden, was das alles zu bedeuten hat.
Jedoch wird dir die Zeit für das Rätsel davonlaufen.
Denn selbst in diesem Moment, in dem ich diesen Brief schreibe , höre ich das unermessliche Ticken der Uhr.
Die Zeit heilt alle Wunden, das hast du doch mal am Telefon gesagt, nicht wahr?
Doch was bringt es, wenn die fast verheilten Wunden wieder aufgerissen werden?
Es ist genau neun Uhr, am Freitag Abend Seokjin.
Ich werde dafür sorgen, dass du den Brief erst in ein paar Tagen bekommen wirst, damit man mich, nicht aufhalten kann, denn Seokjin, dieser Brief ist ein Abschiedsbrief.
Danke für alles, was du und Namjoon für mich getan habt, doch, wenn du diesen Brief ließt, bin ich schon längst fort und werde nicht zurück kommen.
Ach ja, hallo Namjoon, glaub mir du wirst deinen Brief auch noch bekommen.In Liebe,
Y/N
Namjoon wr nach dem letzten Satz wie erstarrt. Y/N. Warum war es Y/N's Abschiedsbrief? Und wo wollte sie hin? Die selben Fragen stellte sich auch Seokjin, dessen Träne sich schon längst den weg über seine Wange gebahnt hat und nun auf seine Hose tropfte.
Entschlossen stand er auf und ging zum Telefon, wählte die altbekannte Nummer.
Doch als sofortige ihre Mailbox dran ging, war es ihm noch nicht klar, in welchem Sinne verschwunden warst.
Doch tief in ihm drinnen wusste er die Antwort.
Du warst Nicht einfach abgehauen.
Denn in einem Halb dunklen Raum lag ein Handy auf dem Boden. Neben einer schneeweißen Hand.
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ғᴀʀᴇᴡᴇʟʟ - ᴊᴜɴɢᴋᴏᴏᴋ
Short Story"Ich liebe dich", wisperte er während ihm die Tränenbäche die Wangen hinunterliefen. Kurz schienst du geschockt, aber dann fingst du dich wieder. Du sahst auf den Boden, vermiedest jeglichen Blickkontakt zu ihm, bis er die glänzenden Tränen sah, die...