Es war Montag als er den Brief erhielt.
Er war gerade dabei seine Wohnungstür aufzusperren, als er den weißen Umschlag auf seiner Fußmatte entdeckte.
Doch im Gegensatz zu Seokjin erkannte er die Geschwungene Handschrift sofort.
Er hatte dich schon so oft beim schreiben beobachtet. Manchmal, wenn du total inspiriert warst, warst du ganze Nächte wach geblieben und hattest so viele Blöcke mit dieser geschwungenen Handschrift voll geschrieben.
Er hatte es geliebt dir beim schreiben zu zu schauen.
Wie sehr du, dich darauf konzentriertest deine Gedanken zu Papier zu bringen. Wie dich die Handlungen und Wendungen deiner Geschichte mitrissen.
Doch es beunruhigte ihn auch.
Wie sehr du dich manchmal in den Verlust eines Charakters reinsteigertest. Wie sehr du an diesen Geschichten hingst.
Doch am meisten beunruhigte ihn, dass die Geschichten so real waren.Viel zu real, um nur ausgedacht zu sein. Doch hatte er sich nie getraut zu fragen.
Das war der erste Fehler, die er gemacht hatte.
Er würde genau wie die anderen noch viele weitere machen, denn Fehler sind ja Menschlich, nicht wahr?
Deshalb verhärteteten sich seine Gesichtszüge als er den Brief in die Hand nahm und endlich in seine kleine Wohnung eintrat.
Dort angekommen empfing ihn wieder totale Stille. Seine "Freundin" war schonwieder unterwegs und tief im inneren wusste er auch, was diese in diesem Moment tat.
Aufjedenfall ging sie nicht schon wieder einkaufen oder mit Freundinnen shoppen.
Doch im Moment war ihm das egal. Er hatte nur Augen für den Brief. Und gerade als er einmal über seinen Namen strich sah er den letzten Blick, den du ihm zugeworfen hattest.
Den Blick, den er Wochenlang verdrängt hatte, der ihn jedoch trotzdem nicht losließ und ihn in seinen Träumen verfolgt hatte.
Er konnte sich an jede Feinheit deines Gesichts in diesem Moment erinnern.
Den Schmerz und die Trauer in deinen Augen, in denen sich Tränen ansammelten.
Er schüttelte den Kopf als er versuchte diesen Gedanken zu vertreiben und Zog das sorgfältig zusammen gefaltete Papier aus dem Umschlag.
Doch er hielt noch kurz inne. Warum solltest du ihm nach einem Jahr wieder schreiben. Warum sollte man, demjenigen der einen betrogen einen Brief schreiben?
Er war schon immer ein positiver Mensch gewesen, jedoch wusste selbst er,dass dieser Brief keine guten Nachrichten überbringen würde.
Doch schließlich fällte er das schneeweiße Papier auseinander.
Hallo Taehyung,
Kennst du mich noch? Ich hoffe es mal, denn ich habe dich nicht vergessen Tae, aber wie sollte mann auch die Person vergessen, die einen eiskalt betrogen hat , vergessen?
Weißt du es?, nein? Gut. Ich kann dir die Antwort sagen.
Mit Alkohol. Sehr viel Alkohol.
Er musste schlucken, und das Blatt begann sich leicht zu kräuseln, als er seine Hände fester zusammen drückte. Er hatte niemals gewollt, dass du wegen ihm zu trinken anfangen würdest.
Fühlst du dich jetzt schuldig? Komisch, vor zwei Jahren hast du doch doch auch nicht schuldig deswegen gefühlt.
Er biss sich auf die Unterlippe. Er wollte dir sagen, dass du falsch lagst, dir zeigen wie schuldig er sich gefühlt hatte, doch vor ihm war nur dieses Blatt mit der geschwungenen Handschrift.
Ich denke du willst wissen, warum ich dir diesen Brief geschickt habe.
Aber mein lieber Taehyung, das musst du schon selbst herausfinden, denn ich werde es dir nicht sagen.Ich denke, hoffe zumindest, dass du mich einmal geliebt hast. Früher. Ganz am Anfang, oder war das alles gespielt? Ich weiß es nicht.
Er versuchte mit aller Kraft den Kloß, der sich in seinem Haus gebildet hatte herunter zu schlucken. Er hatte dich so sehr geliebt, doch leider hatte er es auch getan.
Es ist halb zehn Taehyung. Ich sitze wie immer an dem Schreibtisch, an dem ich immer gesessen bin, wenn ich was gechrieben habe.
Du hast viele Fehler gemacht Taehyung. Und viele deiner Fehler haben zu all dem hier beigetragen.
Aber hey, du trägst schließlich nicht die ganze Schuld.
Denn ich werde gehen, weil diese Fehler mich so fühlen lassen, als wre ich der Fehler in diesen System.
Du wirst diesen Brief bekommen, wenn es längst vorbei ist.
Doch eines möchte ich dir noch sagen: ich verzeihe dir,
Um der alten Zeiten willen. Ich habe dich immer geliebt. Doch du sollst wissen, jetzt liebe ich dich nicht mehr. Die Zeit wird nicht aufhören zu vergehen.Egal, wie sehr wie sie anflehen.
Sie hat nich nie aufgehört.
Es ist dreiviertel Zehn Taehyung.
Leider ist nur die Zeit nicht vergänglich.In Liebe ,
Y/N
PS: Warte nicht zulange. Du wirst von selbst keinen Anruf bekommen.
Der junge Mann bewegte sich nicht. Er saß stumm auf der Couch. Und starrte sie Zeiger der Uhr an.
"Ja Y/N, die Zeit bleibt nicht stehen, egal wie sehr man es sich wünscht", dachte er sich, während er den sich ständig bewegenden Sekunden Zeiger beobachtete.
Er stand erst auf, als er hörte wie sich der Schlüssel im Schloss drehte und seine Freundin die kleine Wohnung betrat.
Sie trug andere Klamotten als vorher.
Doch Taehyung ignorierte es, selbst als sie auch ihn zukahm und ihm zur Begrüßung einen Kuss aufdrücken wollte, wimmerte er sie ab.
Er ging zum Telefon und wählte eine Nummer und Als jemand ihm bekanntes abhob, musste er schon fast schmunzeln.
"Wen rufst du da an, Schatz?
"Einen alten Freund."
Ich habe dich schon immer geliebt Y/N, aber ich konnte nicht mehr sehen wie er deswegen litt.
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ғᴀʀᴇᴡᴇʟʟ - ᴊᴜɴɢᴋᴏᴏᴋ
Conto"Ich liebe dich", wisperte er während ihm die Tränenbäche die Wangen hinunterliefen. Kurz schienst du geschockt, aber dann fingst du dich wieder. Du sahst auf den Boden, vermiedest jeglichen Blickkontakt zu ihm, bis er die glänzenden Tränen sah, die...