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Violett's Sicht:
"Ich kann nicht ins Krankenhaus!", meinte ich bestimmt und rappelte mich mühsam wieder auf.

"Du musst damit ins Krankenhaus! Von alleine wird das nicht wieder werden!", versuchte Stefan mich umzustimmen.

"Ich kann da aber nicht hin, okay? Es geht einfach nicht!"

Stefan runzelte besorgt die Stirn und versuchte eine Lösung für die missliche Situation zu finden, in der wir uns befanden. " Dann bringe ich dich aber wenigstens bis nach Hause! Vielleicht kann dich ja da jemand überzeugen zu einem Arzt zu fahren."

Ich wusste genau, dass ich auch nicht zu Elena nach Hause konnte. Immerhin war dort die echte Elena, die sicherlich nicht erfreut über einen verschollenen Zwilling wäre. "Ich finde schon alleine nach Hause, aber Danke für das Angebot."

" Du kannst mit dem Knöchel kaum stehen, geschweige denn bis nach Hause laufen!"

Wo er recht hatte hatte er recht. Ich überlegte kurz und sah ertappt zu Boden. Ich musste es auf eine andere Art versuchen. "Ich will jetzt nicht darüber sprechen, aber ich kann gerade weder ins  Krankenhaus noch nach Hause. Ich möchte eigentlich nur ein bisschen für mich sein."

"Ich lasse sich hier ganz sicher nicht mit einem gebrochenen Bein alleine, mitten in der Nacht im Wald stehen!" Stefan's Stimme war lauter geworden und er begann sein Gewicht unruhig von einem Bein auf das andere zu verlagern. Er überlegte einige Momente, bevor er weiter sprach: " Hast du irgendeine Freundin zu der ich dich bringen kann?"

Ich hätte jetzt natürlich sagen können, dass er mich zu Bonnie bringen soll, aber ich war mir ziemlich sicher, dass Bonnie erstens wusste, dass Elena nach Hause gefahren war und zweitens, da sie Elena's beste Freundin war, merken würde, dass an mir etwas faul ist. Also schüttelte ich nur den Kopf.

Stefan schienen die Ideen auszugehen und er wirkte als wäge er genau ab ob das, was er als nächstes zu sagen gedachte, wirklich so eine gute Idee war. "Wenn du möchtest, kannst du fürs erste bei mir übernachten. Wir haben  Gästezimmer, da kannst du für dich sein, aber alleine im Wald lasse ich dich ganz sicher nicht!"

Ich versuchte noch einige Sekunden lang eine Alternative zu Stefan's furchtbarem Plan zu suchen, doch da mir beim besten Willen nichts einfiel, stimmte ich sehr widerwillig zu. Denn ich wusste, dass am Abend des 2.9.2009 Damon Stefan besuchen würde und das stimmte mich alles andere als fröhlich.

"Ich werde dich tragen", meinte Stefan nach kurzer Zeit und breitete einladend die Arme aus.

Eigentlich wollte ich nicht, dass Stefan mich so anfasste. Das mochte übertrieben und aufgeblasen wirken und es mochte an meinem Vater liegen, aber ich hatte mit der Zeit eine generelle Abneigung gegen jegliche körperliche Interaktion entwickelt. Da ich jedoch keine Möglichkeit sah anders zum Salvatore-Anwesen zu kommen, ließ ich Stefan gewähren, der mich vorsichtig auf seine Arme lud. Verspannt und steif lehnte ich an seiner Brust, nach einiger Zeit aber entspannte ich mich etwas und  legte meinen Kopf vorsichtig an Stefan's Schulter. Erst jetzt da meine eigene Anspannung verflog, spürte ich wie verkrampft Stefan selbst war. Ich konnte mir gar nicht vorstellen wie groß sein Verlangen in diesem Moment sein musste.

Nach geraumer Zeit erreichten wir letztendlich das Anwesen und Stefan setzte mich auf der Veranda ab, um die Türe zu öffnen. Ich sah mich unsicher um, da ich nicht wusste wann Damon kommen würde und bestimmt nicht darauf erpicht war ihm zu begegnen. Ich wusste nicht was er tun würde, wenn er mich fände, doch ich war mir sicher, dass ich es nicht ausprobieren wollte.

"Alles in Ordnung?", riss mich Stefan dann aus meiner Überlegung.

Ich nickte abwesend, riss mich dann aber los.

Stefan bot mir an mich bis zum Gästezimmer im ersten Stock zu tragen, doch ich lehnte ab um ihm seinen inneren Kampf zu ersparen. Stattdessen humpelte ich vorsichtig die Treppen hinauf. Stefan zeigte mir das Zimmer, in dem ich schlafen sollte, brachte mir einen Eisbeutel für meinen Knöchel und lies mich dann alleine. Ich wusste, dass es jetzt nur eine Frage der Zeit war, bis Damon hier aufkreuzen würde.
Grübelnd, saß ich auf dem weichen Bett, aber mir fiel weder etwas ein, das ich tun könnte, um zu verhindern, dass Damon hierher kam, noch um hier weg zu kommen ohne, dass Stefan es merken würde und so beschloss ich einfach auf dem Bett sitzen zu bleiben und zu hoffen, dass Damon mich nicht hörte.
Tatsächlich vernahm ich nur wenig später zwei dumpfe Stimmen. Ich bewegte mich nicht und atmete nur sehr flach, um nicht entdeckt zu werden und obwohl ich wusste, dass sich Stefan mit Damon durch das Fenster werfen würde, erschrak ich, ob des plötzlichen Geräusches, dass die eingetretene Stille durchbrach und in einem dumpfen Aufprall endete. Jetzt würde Damon Stefan schikanieren und dann sollte er eigentlich verschwinden. Zumindest war so der Lauf der Fernsehserie und ich hoffte noch nicht zu viel verändert zu haben.

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