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Es war jetzt schon einige Minuten her, dass die letzten Worte der Brüder durch das Fenster in das kleine Gästezimmer gedrungen waren. Ich war mir beinahe sicher, dass -in der Serie- auf den Streit vor dem Anwesen ein Szenenwechsel folgte und ich war mehr als unsicher bezüglich Damon's momentanem Aufenthaltsort. Würde er herein kommen, oder gehen? Ich wusste es einfach nicht mehr, also entschied ich mich einen Blick durch das Fenster zu werfen.
Ich rollte mich also langsam aus dem Bett und humpelte so leise wie möglich zum Fenster. Verstohlen lugte ich in die Dunkelheit und sah, dass ich nichts sah. Der in stumpfes, gelbes Licht getauchte Weg war verlassen. Weder Stefan noch Damon waren irgendwo zu sehen. Ich runzelte die Stirn und grübelte, als plötzlich die Türe des Gästezimmers mit einem lauten Knall aufflog.
Ich drehte mich ruckartig um und taumelte dabei so stark, dass ich versucht war mich am Fensterrahmen abzustützen, um einen Sturz zu vermeiden.

"Na, hast du mich vermisst?"

Damon war in Sekundenschnelle bei mir und lies mich mit einer Hand an meiner Kehle einige Zentimeter über dem Boden baumeln. Er presste mich gegen die Wand in meinem Rücken, sodass sich jede noch so kleine Unebenheit schmerzhaft in meine Haut bohrte. Ich drückte die Augen zu und eine vereinzelte Träne rann meine Wange hinunter, während ich mich verzweifelt an Damon's Hand klammerte.

"Wie hast du meinen Bruder gefunden?", knurrte Damon gereizt.

Ich bekam kaum noch Luft und ein dichter Nebel begann sich über mein Bewusstsein zu legen, dennoch brachte ich ein krächzendes: " Er ... er hat mich gefunden!", heraus.

Plötzlich verschwand Damon's Hand und ich sackte hustend auf den Boden. Am Rande nahm ich ein Poltern wahr, dass mit zwei sich gegenseitig anbrüllenden Stimmen einher ging. Zunächst verstand ich nicht was sie sagten, doch Sekunde um Sekunde wurden ihre Worte klarer.

"Lass sie zufrieden, Damon!", knurrte Stefan.

"Sonst was?", antwortende Damon provokant.

Stefans Stimme schwoll an, getränkt von der Wut auf seinen Bruder: " Du wirst Elena nichts tun!"

Das war der Moment in dem mir einschoss, dass es vielleicht nicht die beste Idee gewesen war den Brüdern verschiedene Geschichten zu erzählen.

"Elena? Du bist wirklich so dumm, wie ich gedacht habe! Hast du dir deine "Elena" eigentlich mal genau angesehen, oder hättest du sie dann versehentlich gegessen?" Damon schien belustigt, aber seine Wut auf mich war noch lange nicht verflogen.

"Was soll das heißen Damon?" Stefan schien ein wenig verwirrt. Zurecht vermutlich, aber was hätte ich ihm denn erzählen sollen? Dass ich ein ganz normales Mädchen war, dass nur zufällig mindestens zwei anderen Frauen zum verwechseln ähnlich sah und auch nur ganz aus Versehen in ein Dimensionsloch gefallen war?

"Sind Elenas Haare nicht glatt?", fragte Damon sichtlich amüsiert. Er hockte sich neben mich hin, zog mit einer kraftvollen Bewegung das Gummiband aus meinen Haaren und griff sich eine Strähne, weshalb mich ein leichtes Zittern ergriff. "Und insofern ich mich recht erinnere reichen Elenas Haare auch nicht bis zu Ihrem Hosenbund, oder? Und wenn du nicht so verklemmt und unkontrolliert wärst hättest du es auch gerochen."

Ich sah vorsichtig zu Stefan hoch, nur um beim Anblick seines geschockten Gesichtsausdrucks sofort wieder wegzusehen.

"Was hat sie dir erzählt?", fragte Damon jetzt wieder ernster.

"Aber sie kannte meinen Namen! Sie wusste von dem Angriff!", antwortete Stefan, dessen Stimme mit jedem Wort noch entgeisterter klang.

" Ach weist du schon wieder mehr als du solltest?", fragte Damon wieder an mich gerichtet.

Ich drehte den Kopf weg und versuchte ein bisschen von ihm weg zu rücken.

"Ach du willst nicht mit mir reden? Ich denke du wirst deine Meinung schnell ändern!"

Damon griff forsch nach meinem Arm, stand auf und begann mich hinter sich her zu schleifen. Ich versuchte mich aufzurappeln, doch mein Knöchel lies es nicht zu.

"Damon lass sie los!", sagte Stefan plötzlich, der sich mittlerweile gesammelt zu haben schien, und stellte sich demonstrativ vor die Türe.

"Leg dich nicht mit mir an, Bruder, und geh mir aus dem Weg!", knurrte Damon.

"Du weist genauso wenig wer sie ist wie ich, aber wissen wollen wir es beide. Lass sie einfach hier, dann haben wir alle Zeit der Welt um uns mit ihr zu beschäftigen!", antwortete Stefan ruhig aber bestimmt.

Damon lächelte überlegen:" Ich denke nicht, dass du in der Position bist mir Anweisungen zu geben. Aber da ich ohnehin ein bisschen wertvolle Zeit mit meinem kleinen Bruder verbringen wollte, werde ich sie fürs erste hier lassen. Hier kann ich sie wenigstens in den Keller sperren, wenn sie das nächste mal Reißaus nimmt."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 20, 2019 ⏰

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