Kapitel 1

23 1 1
                                    

Verschlafen öffnete ich meine Augen und schaute in das im gleiche Zimmer mit den grünen Wänden. Müde versuchte ich mich aufzuraffen und lief mit geschlossenen Augen den Weg in das immer gleiche Badezimmer, ging unter die immer gleiche Dusche, um mir nachher mit der immer gleichen Zahnpasta die Zähne zu putzen und mit der immer gleichen Bürste meine schulterlangen Haare zu kämmen. Danach taumelte ich noch immer verschlafen zu dem immer gleichen Kleiderschrank und zog mich um, wobei ich mich allerdings nur für eine einfache Jogginghose und ein Top entschied. Nach meiner überaus langweiligen Morgenroutine, schlederte ich die Treppe runter und ging an die immer gleiche Kaffeemaschine, wo meine Mutter mich mit ihrer üblichen gekünselten guten Laune begrüßte und mein Vater am immer gleichen Tisch die immer gleiche Zeitung las.
Wie man eventuell gemerkt hat, war ich ziemlich gelangweilt von meinem Leben in einer Kleinstadt, dem typischen Trampolin in unserem Garten, welches Jahr für Jahr immer weiter kaputt ging und meinen Spießer-Eltern, die der festen Überzeugung waren mein Leben müsse genau so langweilig und durchgeplant sein wie ihres.
Wenn es nach ihnen gehen würde, würde ich jetzt, wo ich kurz vor meinem Abschlusszeugnis stand, wie sie Jura studieren, bei meinem späteren Job als Anwältin meine "große Liebe" finden, um im Alter von 27 Jahren zu heiraten und wenig später das erste Kind zu bekommen, wobei ich logischerweise diejenige in der Ehe wäre, die ihre Karriere aufgeben würde um ausschließlich für die Kinder zu sorgen und diese genau so spießig zu erziehen wie ich es wurde. Das Problem an der Sache war: Sie dachten wirklich es gänge nach ihnen und so sollte ich in wenigen Monaten mein Studium an der Universität in Berlin beginnen.

Trotzig und genervt von meinem komplettem Leben setzte ich mich an den gedeckten Frühstückstisch, schlürfte an meinem Kaffee und begann mir ein einfaches Brot zu schmieren.
Als ich nach meinem zweiten Brot anfing ein drittes zu machen, kam auf einmal ein Räuspern von meiner Mutter. Augenrollend blickte ich hoch und sah sie fragend an, obwohl ich genau wusste was jetzt kam.

"Willst du das etwa auch noch essen?" fragte sie mit einem absolut gefaktem Lächeln.
"Ja? Problem damit?" antwortete ich patzig.
"Nicht so frech! Ich mein ja nur... Du willst doch heute Abend nicht dick aussehen in deinem Abiballkleid."
Frech blickte ich sie an, holte mir einen Esslöffel aus der Küche und fing an das vegane Nutellaglas auszulöffeln, worauf hin sie mich sauer anstarrte. Da ich auf die kommende Diskussion keine Lust hatte, schnappte ich mir meine Hündin namens Motte und ging in den Wald.
Meine Mutter war Schuld, dass ich mit 14 Jahren in eine Klinik für Magersüchtige musste, weil ich ihr damals unbedingt gefallen wollte und die brave Tochter sein wollte. Dass ich jetzt, 5 Jahre später, wieder gesund war und ein gesundes Normalgewicht erreicht hatte, passte ihr allerdings gar nicht.

Motte wusste immer genau wie sie mir meine schlechte Laune nehmen konnte und so nahm sie auf einmal Anlauf und sprang von jetzt auf gleich in den kleinen See und ich musste augenblicklich anfangen zu lachen, weil es einfach zu süß aussah wie sie im Wasser planschte.

Den Rest des Tages verbrachte ich in meinem Zimmer bis ich etwas später beschloss meine beste Freundin Emma anzurufen, um ein bisschen zu quatschen.

"Na Süße, was gibt's?" meldete sie sich.
"Meine Eltern..." antwortete ich trocken und sie wusste sofort worum es ging.
"Okay Lil, hör zu. Du musst endlich von deinen Eltern wegkommen."
"Ja, aber..."
"Kein Aber! Du willst doch nicht wirklich Jura studieren, oder?!" unterbrach sie mich und musste kurz lachen.
"Nein, natürlich nicht!"
"Ja, siehst du? Lilli, ich kenn dich mittlerweile ziemlich gut und weiß dadurch, dass dein rebellisches Herz tot unglücklich sein wird, wenn du so lebst wie deine Eltern es wollen." erklärte sie mir und traf damit genau ins Schwarze.
"Ja, vielleicht hast du Recht, aber genug von mir. Wie läuft es mit Nico?" Nico war ihr Schwarm, der in unsere Stufe ging.
"Ach, das ist ein Arschloch"
"Oh nein, was ist passiert?" und Emma fing an zu erzählen.

Nach etwa 2 Stunden in denen wir über Gott und die Welt sprachen, beendete ich das Gespräch, da ich mich für den Abiball fertig machen musste, auf den ich mich schon mega freute. Ich zog mein mintgrünes kurzes Kleid an, für das ich mich entschied, da ich bei dem warmen Wetter keine Lust auf ein langes Kleid hatte. Meine braunen Haare ließ ich leicht gelockt offen. Da ich mir als Kind eine Rückenverletzung zuzog, musste ich wohl oder übel auf hohe Schuhe verzichten und entschied mich deshalb für ebenfalls mintgrüne Ballerinas.
Als ich gerade mit meinem Make-Up fertig war, klingelte es auch schon an der Tür und mein bester Freund Liam kam rein, da ich mit ihm zum Ball gehen würde.

Heyhoo,
freut mich, dass ihr auf meine Geschichte gestoßen seid. Das hier ist meine erste also seid bitte nicht zu streng zu mir xD
Würde mich freuen, wenn ihr mir konstruktive Kritik hinterlasst, damit ich es gegebenfalls verbessern kann. ;)
Bye
Eure Chiara🤘

Roadtrip of my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt