| Mine |

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Pov [Dein Name]
Auf und ab.
Auf und ab.
Auf und ab.
Auf und ab.
Auf, ab.
Auf, ab.
Auf, ab.
Auf.
Ab.

Nein, das war keine grobe Beschreibung meines Lebens oder irgendeiner Gefühlslage, sondern das, was ich spürte, als ich mit meinem Kopf seitlich auf Tonis Oberkörper lag und mit meinem Zeigefinger sanft kleine Kreise auf seinen Bauch malte. Ich hörte das Herz von meinem festen Freund schlagen, die Luft, die er beim Atmen ausstieß irgendwo im Raum verschwinden, das Ticken meiner Armbanduhr, die irgendwo auf dem Boden lag und in einer anderen Wohnung dieses Mehrfamilienhauses ein unaufhörliches Telefonklingeln. Der Moment war fast perfekt, die Minuten wie aus dem romantischsten Liebesfilm überhaupt entsprungen und so, als ob wir kurz vor unserer Hochzeit stehen würden. Wäre da nicht der Hintergedanke gewesen, dass der Mensch, den ich am meisten hasste, zurückgekehrt war und wieder fester Bestandteil unserer Familie werden sollte, obwohl Mama und ich ihn doch vor mehreren Jahren mit einem kleinen „Ritual“ aus unserer kleinen, friedlichen Gemeinschaft verbannt hatten. 

Doch schnell- und auch nicht zu selten- merkte ich, dass sich die Meinung von Erwachsenen, so fest sie auch scheinen mag, rasant ändern konnte.  Zum Beispiel als mein Mathelehrer in der Grundschule plötzlich der Meinung war, dass Frau Schmidt weder eine nette Frau, noch eine gute Lehrerin war, obwohl er vorher doch immer in höchsten Tönen von ihr gesprochen hatte. Es stellte sich heraus, dass die Beiden mal eine Schwärmerei- so nannten wir es damals- für einander hatten. Nur gab es da eine Person, die dem Ganzen im Weg stand: Sabine Hinrichs- die Frau, mit der unser Mathelehrer schon Silberhochzeit gefeiert hatte. 

Auch den Verstand meiner Mutter hatte die Liebe komplett durcheinander gebracht.
Doch nicht jeden konnte sie trügen- ich hatte, bei vollstem Verstand und ohne jeglichen Fremdeinfluss, meine Liebe gefunden: Toni Pirosa.
Wir waren noch nicht lang zusammen, doch ich wusste genau, dass ich mit diesem Mann meine Zukunft verbringen wollte und würde.
Er war einfach der liebevollste und einfühlsamste Mensch, den ich kannte- und ich hatte in meinem Leben schon viele Bekanntschaften.
Er stach einfach heraus mit seinen bunten Haaren, die regelmäßig die Farbe wechselten, 
seiner unglaublich tollen und mit Klangfarbe gefüllten Stimme, die bei ihren Zuhörern immer wieder Gänsehaut erregte,
den kantigen Gesichtszügen, 
dem dunklen Bart über seiner Oberlippe, der auch die Wangen bis hinauf zur Schläfe zierte,
seinen unzähligen Tattoos, die noch lange kein Ende fanden,
dem trainierten, muskulösen Oberkörper, seinem süßen Hundeblick, den er regelmäßig für Instagram-Bilder auflegte und dem einfach niemand wiederstehen konnte,
seinem überaus süßes Lächeln, welches seine nahezu perfekte Zahnreihe zum Vorschein kommen ließ, 
die eindringlichen, hypnotisierenden, braunen Augen, die unter den vollen, geschwungenen, ebenfalls dunklen Augenbrauen noch stärker betont wurden,
die liebevolle Beziehung zu seinem keinen Bruder, seinem Cousin Joschi und dem Rest seiner Familie                                             
und seiner Vorliebe für Pistazien, mit der perfekt zu mir passte.
Hinzu kam noch sein italienisches Temperament, was das Ganze abrundete und ihn zu einem Einzelstück machte, wie jeder von uns eines ist.
Und dieses, genau dieses besondere Einzelstück liebte ich.
Er war MEIN Einzelstück.

Doch auch seine Perfektion und seine Anwesenheit hielten mich nicht davon ab, immer wieder Gedanken an meinen Erzeuger zu verschwenden. Meiner Meinung nach sollte dieser Mann gar nicht leben- nach allem, was er mir, meiner Mutter und unzähligen anderen Frauen angetan hat.

Das Vibrieren eines Handys riss mich aus meinen Gedanken- der Bildschirm von Tonis iPhone leuchtete auf und zeigte eine Privatnachricht von Instagram an.
Wir schauten uns kurz in die Augen- er schien nicht sicher, ob er an sein Handy gehen sollte. Doch mit einem kurzen Grinsen und einer Kopfbewegung Richtung Mobiltelefon nahm er es in die Hand, entsperrte es und lächelte.

"[Dein Name] sieht iwie immer voll glücklich aus seid ihr zsm seid 😍😍" las er vor- immernoch grinsend. Es war nicht die erste Nachricht dieser Art in seinen Direkten Nachrichten, seit ich meinen Freunden offenbart hatte, dass Toni mein neuer Freund ist.
Ich sah nicht nur so aus.
Ich war tatsächlich glücklicher.

Er hob mit einem Finger mein Kinn leicht nach oben, um mich in einen sanften, leidenschaftlichen Kuss zu ziehen.

Ja, dieser Junge machte mich einfach glücklich.

So,das ist jetzt mittlerweile das 11. Kapitel :0.
Knv :)

btw... nächstes Kapitel wird n bisschen anders als der Rest, bin schon am schreiben :)

~717 Wörter

I want to call you Mine | TonixReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt