Kapitel 56

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Drake's Sicht

Genervt drückte ich das Kissen aufs Gesicht und versuchte das Klingeln von unten zu ignorieren. Natürlich hörte es aber nicht auf, weswegen ich leicht wütend aus dem Bett stieg und mein Schlafzimmer verließ. Das Klopfen an der Tür wurde immer aggressiver und lauter, was mich nur noch mehr provozierte. Am Ende riss ich diese auf und blickte in zwei bekannte Gesichter.

"Endlich!", kam es von Jason, besser gesagt von dem Idioten, der leider mein bester Freund war.

"Morgen, Schlafmütze", wünschte mir Mila, die eine gute Freundin von mir war.

Beide gingen amüsiert an mir vorbei und ich schlug nur müde die Haustür zu, um ihnen hinterher zu folgen. Im Wohnzimmer ließ ich mich auf eines der schwarzen Sessel fallen und schloss für einen Moment meine Augen, da ich wirklich noch schlafen wollte. Zwei Blicke konnte ich auf mir spüren, weshalb  ich sie wieder öffnete und dabei ebenfalls meine netten Freunde an anstarrte, jedoch sollte man nicht die Ironie überhören.

"Junge ich bin nicht schwul, also starr mich nicht so an", nervte mich Jason, worauf ich die Augen verdrehte.

"Kann mir Mal einer von euch erklären, warum ihr um sechs Uhr morgens vor meiner Tür steht?", wollte ich schließlich wissen.

"Mir war langweilig", war Jason seine Erklärung.

"Ich bin ihm einfach gefolgt", zuckte Mila mit den Schultern, worauf ich meine Augen wieder schloss.

"Hör auf zu pennen. Dein bester Freund ist da", sprach Jason und warf mich mit eines der Kissen ab.

"Jason halt den Mund", befahl ich, weswegen es für einige Sekunden still blieb und ich konnte mir schon denken, dass er vertieft in sein Handy war.

"Wirst du heute wieder gehen?", fragte plötzlich Mila, weswegen ich die Augen öffnete und jegliche Emotionen aus meinem Gesicht verging.

"Ja", antwortete ich kühl und sie schien kurz nachzudenken.

"Jeden Tag gehst du dorthin, aber nie passiert etwas", sagte sie traurig.

"Vielleicht nicht jetzt, aber irgendwann. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben", meinte ich und stand auf.

"Ich geh kurz duschen", war das Einzige, was ich noch sagte und schließlich nach oben verschwand.

Ich brauchte nicht lange und war schon in zehn Minuten fertig. Mit einem Handtuch, um meiner Hüpfte ging ich aus dem Badezimmer raus. Schnell suchte ich mir eine Hose und ein T-Shirt raus, was ich mir anzog. Meine Haare ließ ich einfach nass und lief wieder zu den beiden runter. Schon an den Treppen konnte ich das Essen riechen, weswegen ich direkt in die Küche ging. Mila hatte ein Frühstück vorbereitet und Jason saß schon wie ein hungriges Tier am Esstisch. Stumm setzte ich mich dazu, aber rührte nichts an.

"Drake wenn du nichts isst, dann esse ich alles weg", warnte mich Jason und ein wenig wütend blickte ich ihn an.

"Wie oft muss ich dir denn noch sagen, dass du mich nicht so nennen sollst?", regte ich mich auf und auch ihm verging nun die Laune.

"Tut mir Leid, Levis oder soll ich lieber Mr Wilson sagen?", fragte Jason provozierend.

Nachdem, was vor fünf Jahren geschah, hatte ich meinen Namen geändert. Wenn ich nämlich weiterhin, als Drake Hall rumgelaufen wäre, hätte mich die Polizei verhaftet oder Dyan hätte mich gefunden und eine Begegnung mit ihm würde weder für mich noch für ihn gut ausgehen. Ich hatte keine Angst vor ihm, aber eine andere Wahl war mir nicht geblieben. Weit weg war ich von ihnen und war wieder zu Hause. Nur Mila und Jason waren bei mir geblieben. Sie waren die Einzigen, die alles wussten und trotzdem bei mir waren, auch wenn sie es nicht richtig fanden, was ich getan hatte.

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