Kapitel 30

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Genau als Drake dazu etwas sagen wollte, bemerkte er mich, weshalb er still blieb und Dyan seinem Blick folgte und mich ebenfalls ansah. Schon wieder hatte er dieses ausdruckslose Gesicht und das bedeutete nie etwas gutes. Drake näherte sich zu mir und blickte mich für ein paar Sekunden stumm an, aber verschwand schließlich und ließ mich mit Dyan alleine, der mich noch immer anschaute.

"Ich schätze, du wirst mir wieder nichts erzählen?", fragte ich und er blieb einfach still, was Antwort genug war.

"War ja klar", murmelte ich genervt und ging.

"Amelia!", schrie er mir hinterher und hielt mich am Handgelenk fest, weswegen ich ihn lustlos ansah.

"Wenn du mir nicht die Wahrheit sagen möchtest, dann bleib einfach still, denn ich will keine Lügen mehr hören. Ist das eigentlich zu viel verlangt?", fragte ich schließlich, da ich ihn nicht verstehen konnte.

"Nein, natürlich nicht", meinte er und klang verzweifelt.

"Dann erzähl es mir eben", verlangte ich, aber er zögerte.

"Ich kann nicht", sagte er und mein Blick wurde kalt.

"Dann merke dir diesen Satz Dyan Miller: Kein Geheimnis bleibt für immer geheim", waren meine letzten Worte an ihn bis ich mich von seinem Griff befreite und ging.

So langsam nervte mich diese Geheimnistuerei, denn jedes mal wenn ich nach etwas fragte, gab er mir nicht die Antwort oder log mich einfach an. Wenn wir nicht zusammen wären, würde ich noch verstehen das er mir nichts erzählen möchte, aber ich war seine feste Freundin und trotzdem hatte er Geheimnisse vor mir. Ich hatte ihm vertraut und mich ihm geöffnet, aber anscheinend vertraute er mir nicht.

"Amelia!", hörte ich jemanden nach mir schreien und wurde somit aus meinen Gedanken gerissen.

Verwirrt drehte ich mich schließlich um und erblickte Drake, der schwer atmend vor mir stehen blieb. Anscheinend war er mir hinterher gelaufen und als er sich wieder beruhigte, sah ich ihn nur fragend an, da ich einfach nur nach Hause wollte.

"Können wir reden?", fragte er und ich überlegte.

"Worüber?", wollte ich wissen.

"Ich kann dir vielleicht ein paar Fragen beantworten, die mit Dyan und mir zutun haben", meinte er und ehrlich gesagt, war ich schon neugierig.

Als ich schließlich ja sagte, waren wir zusammen in ein Café gegangen, was auch in der Nähe von meinem Haus war. Wir beide hatten uns was warmes zum trinken bestellt, was der Kellner uns gerade brachte. Für einige Sekunden herrschte eine unangenehme Stille und da ich einfach zu ungeduldig war, fragte ich los.

"Was willst du mir über euch erzählen?", stellte ich die erste Frage, weshalb er kurz nachdachte.

"Du fragst dich bestimmt was wir für ein Problem miteinander haben", begann er und ich nickte stumm.

"Hast du heute irgendwas von unserem Gespräch mitbekommen?", fragte er schließlich.

"Dyan hatte dich angeschrien das du von ihr fernbleiben sollst, aber wer war damit gemeint?", wollte ich wissen.

"Du", antwortete er und sah mir ununterbrochen in die Augen.

"Schon wieder wegen mir? Warum reagiert er bei dir immer so...ich kann das wirklich nicht nachvollziehen", meinte ich.

"Ihr seit zusammen oder?", fragte er und ich nickte, wobei er grinste und leicht den Kopf schüttelte.

"Er ist eifersüchtig", stellte Drake fest.

"Es gibt keinen Grund eifersüchtig zu sein. Ich meine du bist nur ein Freund wie Dyan seine Freunde und mehr nicht", sagte ich.

"Ich kann seine Eifersucht schon verstehen", sprach er und dabei hatte er ein komisches Lächeln auf den Lippen, was mich plötzlich nervös machte.

"Warum?", fragte ich nach und hatte irgendwie vor seiner Antwort Angst.

"Wenn zwei Jungs in dasselbe Mädchen verliebt sind, dann kämpfen sie solange um sie bis einer ihr Herz erobert hat und da kann es schon mal passieren das einer eifersüchtig wird", erklärte er und brachte mich zum schweigen.

Ich wusste gerade wirklich nicht was ich sagen oder denken sollte, denn das alles ergab einfach keinen Sinn. Wenn Drake wirklich sich selbst und Dyan meinte, aber nein das konnte einfach nicht sein. Drake war nicht mal seit einem Monat hier wie sollte er für mich so schnell Gefühle entwickeln und außerdem wie sollte Dyan das plötzlich bemerken?

Beim genauerem nachdenken, ging ein Licht plötzlich auf und meine Augen wanderten zu Drake, denn Dyan und er kannten sich von Anfang an. Aus diesem Grund konnten sie sich nie verstehen, denn schon vorher hatten sie kein gutes Verhältnis zueinander und genau deshalb hatte mich Dyan vor ihm gewarnt, weil er ihn einfach kannte und wusste wie er war. Er hatte mich angelogen als ich ihn fragte, ob er ihn kannte und das machte mich wütend.

"Ihr habt euch beide schon vorher gekannt oder?", fragte ich nach und er nickte.

"Woher kennt ihr euch?", wollte ich schließlich wissen, weshalb er kurz lachte als ob ihm etwas witziges eingefallen wäre.

"Er war mein bester Freund", antwortete er und ich blickte ihn verwirrt an.

"War?", fragte ich nach.

"Wir kennen uns seitdem Kindergarten und ab dem Zeitpunkt waren wir unzertrennlich, aber vor ungefähr einem Jahr hatten wir einen großen Streit, der uns für immer getrennt hat", erzählte er.

"Ein Streit?", war ich neugierig und wollte das er weitererzählte.

"Wegen einem Mädchen", sagte er und jegliche Emotion ging aus seinem Gesicht.

"Ihr Name war Alexa und wir beide hatten Gefühle für sie, aber sie wusste davon nichts, denn sie hatte uns beide nur als einen guten Freund gesehen. Zusammen hatten wir viel unternommen und hatten alle drei Spaß, aber nach einer Weile verging das, denn jedes mal als ich was mit ihnen unternehmen wollte, hatten beide plötzlich keine Zeit. Aus Zufall hatte ich sie dann zusammen gesehen und sie hatten sich vor meinen Augen geküsst. Dyan wusste das ich sie liebte, aber trotzdem war er mit ihr heimlich zusammen und hatte mich jedes mal angelogen. Ich hatte es nicht mehr ausgehalten und hatte ihn darauf angesprochen. Ab dem Zeitpunkt war es mit unserer Freundschaft aus und wir machten uns gegenseitig das Leben zur Hölle, doch dabei hatten wir was schlimmeres angerichtet", erzählte er und machte eine Pause.

"Was ist danach passiert?", fragte ich vorsichtig und er starrte ins Leere.

"Wir hatten Alexa so sehr zerstört und hatten es gar nicht bemerkt, denn sie hatte es nicht mehr ausgehalten und nahm sich das Leben in dem sie von einer Brücke sprang", antwortete er und plötzlich begann er zu lachen, dabei blickte er direkt in meine Augen.

"Das komische ist, dass das Schicksal uns erneut zusammengebracht hat, denn wir haben uns wieder in dasselbe Mädchen verliebt", lächelte er und dieses Mädchen war ich.

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