Kapitel 58

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Der Arzt kam alleine herein und für einen Moment fragte ich mich, wo der Junge war. Ich blendete diesen Gedanken aber wieder aus, als der Mann im weißen Kittel mit mir zum Reden begann. Er meinte, dass ich am Anfang große Schwierigkeiten beim Gehen haben würde, da ich mich für eine sehr lange Zeit gar nicht mehr bewegt hatte. Sofort entstand eine weitere Frage in meinem Kopf, denn ich wusste noch nicht einmal wie lange ich nicht mehr in Bewegung war. Aber anscheinend war es extrem lang, denn ich konnte mich wirklich kaum von der Stelle rühren. Am liebsten hätte ich ihn darüber ausgefragt, aber ich blieb still.

Nachdem er auch einige Untersuchungen an mir ausgeführt hatte, erklärte er mir das ich mit der Zeit mich wieder normal bewegen würde und bei meiner Stimme war es genauso. Das alles klang wirklich sehr anstrengend und kompliziert, wenn man rein gar nichts wusste. Da ich nichts zu sagen hatte, lächelte er mich zum Abschied an und verließ anschließend den Raum.

Wenige Sekunden später ging die Zimmertür erneut auf und diesmal kam der unbekannte Junge herein. Als sein Blick meinen traf, legte sich ein gezwungenes Lächeln auf seine Lippen. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, setzte er sich stumm auf den Stuhl neben mir. Seine Augen waren auf den Boden gerichtet und somit entstand eine unangenehme Stille in der Luft. Ich überlegte, ob ich zum Reden beginnen sollte, aber ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte. In meinem Kopf waren so viele Fragen und das alles verwirrte mich nur.

"W-Wie...heiße ich?", brachte ich schließlich über meine Lippen, worauf er den Kopf hob und mich zuerst nachdenklich ansah.

"Alexa Davis", antwortete er, aber trotzdem löste mir mein eigener Name keine Erinnerung auf.

"W-Was ist mit...mir passiert?", war meine nächste Frage und noch immer tat ich mich schwer beim Reden, was auch sehr anstrengend für mich war.

"Du hattest einen Autounfall. Ich weiß nicht, wohin du wolltest, aber anscheinend hast du irgendwie die Kontrolle verloren und bist somit eine Klippe runter gestürzt", erzählte er.

Schockiert über diese neue Information weiteten sich meine Augen, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Verwirrt dachte ich nach und versuchte mich an diesen Unfall zu erinnern, aber nichts kam zurück. Es konnte doch nicht sein, dass ich mich an nichts mehr erinnerte? Nicht Mal eine Kleinigkeit war in meinem Kopf. Einfach gar nichts. Aus diesem Grund richtete ich meinen Blick erneut auf ihn, denn ich wollte alles wissen.

"Was ist...danach passiert?", wollte ich wissen und er starrte nervös seine Hände an.

"Du lagst im Koma", erklärte er und ich blieb für einige Sekunden still.

"Wie l-lange?", fragte ich und er hob wieder den Kopf, um mich anzusehen, dabei lag keinerlei Emotionen in seinem Gesicht.

"Fünf Jahre", antwortete er, worauf ich erschrocken die Augen auf riss.

"W-Was?", konnte ich es nicht fassen.

"W-Wie...Wie alt bin ich jetzt?", stellte ich ihm die Frage.

"24", sagte er.

Fassungslos starrte ich ins Leere, denn ich konnte es noch immer nicht glauben. Ganze fünf Jahre hatte ich verloren. So lange war ich in einem tiefen Schlaf gefangen und hatte fünf Jahre meines Lebens verpasst. Ungläubig darüber schüttelte ich leicht meinen Kopf. Auf irgendeiner Weise hatte ich das Bedürfnis zu weinen, denn plötzlich wurde mir alles zu viel. Es fühlte sich wie ein schlechter Traum an, aber das Problem war, dass ich nicht aufwachte. Leicht überfordert blinzelte ich die Tränen weg, denn ich wollte nicht vor ihm weinen.

"Alles okay?", riss mich der Fremde aus meinen Gedanken und ich nickte nur benommen.

"Du kannst mich fragen, was du willst", meinte er schließlich, worauf ich kurz nachdachte.

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