Kapitel 14 || Paradise

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• Jaebum •

Konzentriert starrte ich auf den Bildschirm vor meiner Nase, versuchte nun schon seit einer Stunde ein Bild zu bearbeiten, doch ich war gedanklich an einem völlig anderen Ort.

Normalerweise war das eine Arbeit von zehn Minuten, die ich vor mir hatte aber heute fiel es mir enorm schwer. Das Problem lag nicht daran, dass es schwierig war, sondern das ich nur an Youngjae denken konnte.

Es ließ mich einfach nicht los, was mit seiner Schwester war.

Wieso sonst hätte er Seun bei sich?

Wieso fiel es ihm so schwer darüber zu reden, wenn doch etwas nicht in Ordnung ist.

Immer wieder fragte ich mich, ob sie vielleicht im Ausland lebte, sie krank oder Gott behüte, Tod war.

Mir kam auch schon der Gedanke, ob sie vielleicht im Gefängnis war, jedoch konnte ich mir das wirklich nicht vorstellen.

Wie ich es drehte, es beschäftigte mich unglaublich. Vor allem sah ich, wie traurig er wurde, wenn es um sie ging und das gefiel mir überhaupt nicht.

Ich wollte nicht, dass er unglücklich ist oder ihn etwas so derart traurig stimmte.

Ich sah es, als meine neue Aufgabe an ihm etwas von seinem Schmerz zu nehmen.

Ich wollte, dass er in meiner Gegenwart der glücklichste Mann auf Erden sein konnte und das wollte ich heute umsetzen. Er soll heute einen wundervollen Abend haben und den plante ich bis ins kleinste Detail.

Und genau dies verursachte, dass ich nicht bei der Sache bei der Arbeit war. Lieber ging ich unser bevorstehendes Date zum gefühlten tausendsten Mal durch und träumte vor mich hin, was anscheinend auffiel.

"JB, Jaebum? Hyung!?" erschrocken zuckte ich zusammen und starrte den Blondhaarigen vor meinem Tisch mit großen Augen an.

"W-was?" er seufzte laut auf und legte seinen Kopf in den Nacken, als er einen neuen Versuch startete mit mir zu reden.

"Ich sagte, dass ich den Ordner von Mr. Min brauche" augenverdrehend streckte er mir seine Hand hin und wartete, dass ich mich endlich bewegte.

"Oh...ja sicher. Hier" geistesabwesend reichte ich ihm den orangefarbenen Ordner und drehte mich wieder richtig hin, als ich merkte, dass er noch immer neben mir stand.

"Sonst noch was?"

"Ist das vor der Türe nicht dein Model?" schneller als der Blitz drehte ich mich zu ihm und sah neben ihm vorbei, als ich tatsächlich auf der anderen Straßenseite Youngjae zu Gesicht bekam.

Augenblicklich sackte mein Herz zu Boden, als mein Blick auf meine Uhr viel und ich realisierte, dass es schon viertel ab Sechs war.

"Verdammt! Wieso ist es schon so spät?!" viel zu schnell sprang ich von meinem Stuhl auf, bescherte Yugyeom einen halben Herzinfarkt damit, ehe ich in unser Bad stürmte und mich erfrischte.

Eilig zog ich mich um, zupfte ein letztes Mal an meinem Haaren umher, bevor ich wieder zu meinem Platz rannte und meine Sachen ergriff.

"Ich bin dann mal weg" reif ich den beiden noch zu, bevor ich schon aus unserem Büro auf die andere Straßenseite rannte.

"Youngjae. Es tut mir so leid. Ich habe die Zeit total aus den Augen verloren" mit roten Wangen stand ich vor ihm und entschuldigte mich gefühlte zehnmal, während er nur leise lachte.

"Schon gut, schon gut. Ist doch nicht schlimm" entgegnete er mir, lächelte mich liebevoll an und kam einen Schritt näher.

Er jetzt sah ich ihn genauer an und realisierte, wie sehr er sich herausgeputzt hatte. Er trug ein viel zu großes, gestreiftes Hemd, kombiniert mit einer dunklen Jeans. Seine Haare waren perfekt gestylt und gewährten mir so einen wundervollen Blick auf sein Gesicht.

Flash Up || 2jaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt