Epilog

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Déjà vu

Lily stöhnte leise, als sie wieder zu sich kam. Ihr Kopf pochte wie verrückt, so als würde jemand mit einem Hammer hinter ihren Schläfen wüten. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen einen kleinen Spalt und musterte die Decke über sie. Wo in Merlins Namen war sie? Dann fiel es ihr schlagartig wieder ein: James und Sirius hatten irgendeinen dämlichen Trank gebraut, der ihnen Antworten geben sollte!

Das letzte woran sie sich erinnerte, waren schwarzen Rauchschwaden, die alles einzuhüllen schienen. Langsam setzte sie sich auf und blickte sich um. James lag neben ihr, den Kopf auf seinen Arm gelegt und schien seelenruhig zu schlafen, während Sirius und Peter Kopf an Kopf da hockten, beide offensichtlich noch immer bewusstlos. Einzig Remus sah seltsam abwesend aus, so als würde er über irgendetwas angestrengt nachdenken.

„Wie sind wir hierher gekommen?", fragte er Lily ohne Begrüßung oder ähnliches. Lily runzelte die Stirn und sah ihn besorgt an, dann sagte sie: „Wir sind her gelaufen. Weißt du das nicht mehr? James und Sirius mussten ja unbedingt diesen dämlichen Trank brauen."

Remus rollte nur mit den Augen und meinte: „Das ist mir schon klar, aber wenn wir von dem Zeug nur ausgeknockt wurden... wieso sitzen wir dann nicht mehr drum herum, sondern liegen ein paar Meter davon entfernt?"

Lily riss die Augen schlagartig auf und blickte um sich. Remus hatte Recht! Was in Merlins Namen war hier nur passiert?!

„James!", zischte sie mit einem leichten Unterton von Panik in der Stimme, „James, wach auf!" Dabei rüttelte sie an seiner Schulter.

„Noch nicht.", nuschelte James unverständlich, „Nur einen winzigen Moment noch."

Es dauerte eine ganze Weile, bis alle fünf wieder wach und ansprechbar waren und Lily überlegte die ganze Zeit fieberhaft, was dieser schreckliche Trank mit ihnen gemacht haben konnte.

Jetzt saßen sie alle mit einer Flasche Butterbier in der Hand in James' Wohnzimmer und starrten einander an. Lily sah besorgt zu Remus hinüber, der aussah als würde er angestrengt nachdenken.

„Schon irgendeine Idee, was passiert sein könnte?", fragte sie ihn mit nervöser Stimme. Es war ein seltsames und unangenehmes Gefühl, zu wissen, dass etwas passiert war, an das man sich nicht erinnern konnte.

„Wahrscheinlich ist überhaupt nichts passiert.", antwortete Peter an Remus' Stelle, „Wir wurden bestimmt nur ausgeknockt von was auch immer in diesem Kessel war."

„Wenn wir nur ausgeknockt wurden, warum lagen wir dann nicht da, wo wir saßen?", fragte Lily spitz und blickte erneut Remus fragend an. Sie wusste nicht genau wieso, aber sie war sicher, dass Remus die Antwort noch am ehesten wissen würde.

Remus runzelte jedoch nur die Stirn und strich gedankenverloren über seine Butterbierflasche.

„Ist doch egal. Hauptsache niemandem ist etwas passiert.", meinte James und blickte müde in die Runde. Er sah erschöpft aus, dachte Lily. Wahrscheinlich genauso erschöpft, wie sie sich fühlte. Irgendwas war geschehen, dass wusste sie mit Sicherheit.

„Schade. Ich hätte gerne gewusst, ob es den Harrisons gut geht. Vor allem dem kleinen Teddy.", meinte Sirius und gähnte bei diesen Worten ebenfalls ausgiebig.

„Es geht ihm gut.", antwortete Remus mit so fester und überzeugter Stimme, dass die anderen ihn überrascht anstarrten.

„Was?", fragte Lily vorsichtig. Sie begann sich nun ernsthaft Sorgen um ihren Freund zu machen.

„Es geht ihm gut.", erklärte Remus erneut und blickte Lily dabei erstmals in die Augen, „Es geht ihnen allen gut."

„Woher willst du das wissen, Mann?", fragte Peter und sah Remus an, als befürchte er dieser könne gleich einen Zusammenbruch erleiden.

Toll gemacht, James!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt