Die Undine

Kapitel 5

Als Sean im Zelt ankam wachte Lisa auf und begrüßte ihn auch sofort. ,,Sean, endlich bist du wieder da!", freute sie sich.

,,Jetzt nicht, Lisa", entgegnete er. ,,Was ist denn los?"

,,Jetzt nicht, sagte ich!", schrie er.

,,S-sean...habe ich etwas falsch gemacht?"

,,Man, ich hab jetzt keine Zeit! Lass mich in Ruhe!", schrie Sean sie wieder an. Lisa fing an zu weinen. Eine Träne nach der anderen lief ihr über das Gesicht. So hatte sie Sean noch nie gesehen, er war sonst nie so wütend. Sie lief aus dem Zelt und rannte weg, irgendwohin.

Helios, der sich bis gerade noch mit jemanden unterhielt, hatte sie gesehen und lief ihr hinterher. ,,Lisa?!", rief er. ,,SEAN?! Bist du das?"

,,Nein, Helios."

,,Oh, du."

Sie drehte sich langsam um, sodass Helios ihr verheultes Gesicht sehen konnte. ,,Was ist los?" platzte es aus Helios heraus. ,,Nichts.." schluchzte Lisa. ,,Lisa, was is los?!" fragte er erneut.

Sie sah auf, zu Helios. Er war wirklich gut gebaut. Grüne Augen, relativ dünn, trainierter Körper und eine schwarze durch-wuschel-Frisur. ,,Sean...ich habe ihn noch nie so gesehen...so wütend." Sie senkte wieder ihren Blick. Helios kam auf Lisa zu und umarmte sie. Sie wollte sich wehren, doch wenig später, spürte sie einen schmerzenden Stich in ihrem Rücken. Ihre Augen erstarrten und sie sackte zusammen, in Helios's Arme. Die beiden waren nicht sehr weit von den Maurawan entfernt, also nahm er sie auf den Rücken und lief ein Stück in den Wald hinein. Nach etwa 10 Minuten hielt er an, legte Lisa behutsam auf das grüne Gras und schnappte nach Luft.

Die Maurawan waren für ihre besonders heilenden Pflanzen bekannt.Ausserdem beherrschten sie das Element Erde und waren sehr stark.

Lisa lag nun auf das grüne Gras des Waldes, war erstarrt, mit einer Stichwunde auf dem Rücken. ,,Vakna! Waise heill! Wiol allr sjon!", sprach Helios. Das war ein alter Zauberspruch.

Sean war immer noch im Zelt und total wütend. Was wäre, wenn Helios herausfindet, dass er Lisa manipuliert hat? Das wäre unvorstellbar! Er musste so schnell wie möglich Lisa finden. Nach gefühlten 2 Stunden Herumgelaufe, hatte Sean sie immer noch nicht gefunden.

Langsam entspannte sich Lisa's Körper wieder, ihre Stichwunde war fast weg und sie wachte dann auch auf. ,,Wo bin ich?", fragte sie benommen. ,,Bei den Maurawan. Erinnerst du dich?"

,,Hä? Woran soll ich mich..", noch bevor sie den Satz beendete, fiel ihr schlagartig alles wieder ein. ,,Ich bring den um!" sagte sie, bei den Gedanken an Sean. ,,Lisa, jetzt weißt du ja, dass ich Helios bin, und was alles geschehen ist. Hör mir zu. Sean hatte für deine Manipulation eine Blume namens Milae benutzt. Das Pulver dieser Blume hält wochenlang an und lässt jemanden anziehend auf sich wirken." erklärte Helios. Lisa war so Wut erfüllt, sie schubste Helios zu Seite, stieß ihren Ellenbogen mit voller Wucht in seinen Rücken und klaute ihm sein Dolch.

,,Sorry", murmelte sie noch bevor sie verschwand.

Sean war letzden Endes verzweifelt wieder ins Zelt  gegangen.

Lisa, der jetzt alles klar war, rannte in das Zelt. Sie trat ein und sah wie Sean sie bemerkte und aufstand. Noch bevor er etwas sagen konnte ergriff Lisa das Wort. ,,Du mieses Arschloch! Das gibt Konzequenzen! Mich manipuliert man nicht!" schrie sie. Als Sean endlich begriff, was los war, schnappte er sich einen Dolch. Er wusste, dass es blutig werden wird, da Lisa richtig wütend war und wahrscheinlich vor nichts zurückschrecken würde.

Lisa hob ihren Dolch, als plötzlich Helios kam und sie aufhielt. ,,Lass mich! Sean soll büßen!", schrie sie. ,,Komm!" sagte Helios zu ihr. Sie ging widerwillig mit ihm mit.

Lisa hatte fast vergessen warum sie hier waren. Wegen dem Friedensabkommen. ,,Wer war hier der älteste? Wir kennen hier eigentlich nur Helios." dachte sie nach. Sie gingen an vielen Zelten vorbei, die anderen kümmerten sich nicht um sie. ,,Die Maurawan..." Helios hielt an. ,,Die Maurawan...kennst du den Anführer?" fragte er. Lisa wurde neugierig, da sie mit ihm ja das Abkommen unterzeichnen mussten. Helios drehte sich zu ihr um, da Lisa bis gerade nur hinter seinem Rücken stand. ,,,Das bin ich." beendete er seinen Satz.