Vertrauen <Stexpert>

8

Zeitsprung 2 Monate

PoV Tim

"Und du willst wirklich das ICH das mache", fragte mich Manu irritiert. "Ich meine Zombey steht ihm viel näher", fügte er noch hinzu. Ich schüttelte den Kopf: "Zombey sieht er als besten Freund. Du bist sowas wie sein Crush." Manu wurde rot. "Wirklich?" - "Ja. Aber jetzt müssen wir uns beeilen. Es ist nicht mehr lange bis zum Wechsel und wenn erstmal Schichtwechsel ist, dann können wir uns alles abschminken", bestimmte ich und schob ihn die Tür hinaus. Draußen wartete Izzi schon. Er gab mir meinen Rucksack. "Danke", nuschelte ich. Ich zog eine schwarze Mütze aus dem obersten Fach des Rucksackes und striff sie über meinen Kopf. "Du siehst aus wie ein Bankräuber. Oder wie Blackhood aus Riverdale" (Wer kennts?😁) , lachte Manu kurz. Ich zog die Mütze aber schnell wieder runter. Die kam erst später zum Einsatz. "Okay, wie gesagt: Manu geht zuerst rein, dann komm ich nach. Izzi schleicht währenddessen zur Hintertür und öffnet sie", bestimmte ich und beide nickten. "Die Kameras sind schon ausgeschalten, darum haben sich Rewi und Rotpilz gekümmert, also sollte euch nichts passieren."

Wir gingen im Dunklen getarnt über die Straße zur Polizeiwache. Das einzige was noch schieflaufen konnte, war dass Stegi nicht mitmachte. Er wusste noch garnichts vom Plan. Ich schüttelte meinen Kopf, um den Gedanken wegzubekommen. Optimisstisch bleiben, Tim. Wie abgemacht schlenderte Manu ins Gebäude. Er schlenderte so gelassen in die Polizaistation, als wäre alles normal. Als würden wir nicht gerade irgendwas illegales machen. Als würden wir nicht gerade eine Flucht vorbereiten.

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Als ich den weißen Gang entlang schlich, bettete ich, dass ich niemanden traf. Natürlich hatte ich für die unterschiedlichsten Situationen Ausreden parat, aber ich würde warscheinlich so stottern, dass man mir sowieso nichts abkaufen würde. Ich kam schließlich aber auch ohne, dass mich jemand sah, bei Stegis Tür an. Vorsichtig sperrte ich auf und Stegi strahlte mich an. Er trug noch immer meinen Pulli, was mich kurz lächeln ließ. Ich kam auf ihn zu. "Ti...hmmm!" Ich hielt ihm den Mund zu. "Ein Wort und wir sind beide tot", zischte ich ihn an. Er sah mich geschockt an. Ich band seine Fesseln ab und zog ihn hoch. Ich deutete ihn mitzukommen. Wir gingen den ewig langen, sterilen Gang entlang und sagten nichts. "Was ist..." - "Shhhhht! Ich erklär dir alles nachher!", zischte ich nochmal. Er sagte nichts mehr. Wir kamen schließlich bei Manu und Maudado an. Die beiden bemerkten uns nicht. Wie auch? Die beiden waren heftig am rumknutschen. Und genau deshalb hab ich Manu dafür hergenommen. Weil ich genau wusste, dass Maudado ihm nicht wiederstehen kann und Manu sich schon lange in Madado verknallt hatte. Ich drückte Stegi leicht runter und zeigte ihm, dass er mir geduckt folgen sollte. Er verstand und bewegte sich mit mir hinter den Tresen der Empfangshalle. "W-warte", hörte ich Maudado keuchen. Mir gefrierte es das Blut in den Adern. Würde uns Maudado sehen oder hören wäre alles vorbei. Klar er ist einer unserer besten Freunde, aber wenn es um seinen Job und sein Studium geht, dann kennt er keinen Spaß. Er würde uns nicht verpfeifen, aber er würde uns auch ganz bestimmt nicht  gehen lassen. Deshalb haben wir Manu. Und damit Maudado nicht in Schwierigkeiten gerät, sind wir kurz vor Schichtwechsel da. Dann kann niemand beweisen, dass es passiert ist, während Maudado aufgepasst hat. Aber Maudado meinte garnicht uns mit seiner Aussage, sondern Manu: "Wir können doch nicht mitten in der Polizeistation Sex haben?!" - "Warum nicht?" - "Ist das nicht verboten?" - "Steht nirgendwo!" Maudado seufzte und zog Manu sein Shirt aus. Ich wusste, dass wir uns beeilen mussten, denn ich wollte meine besten Freunde nicht unbedingt beim Sex zusehen.

Ich zog Stegi weiter und wir kamen schließlich beim Hinterausgang an. Dort stand schon Izzi und grinste uns an. "Hat ja lange gedauert", flüsterte er provozierend. "Jaja. Maul jetzt!", zischte ich, musste aber kurz grinsen. Stegi schaute uns noch immer ratlos an. Wir gingen zusammen über die Wiese hinter de Polizeidirektion. Ich holte zwei schwarze Mützen raus und gab eine Stegi. "Willst du ne Bank ausrauben oder was?", fragte er geschockt. Ich schüttelte den Kopf. "Aber so überleben wir vielleicht länger", antwortete ich kühl und grinste zwei Sekunden später. Er schaute mich noch immer ratlos an. Wir gingen weiter bis zu einem Park. Dort standen Rotpilz und Rewi. Als sie uns sahen nickten sie uns kurz zu und folgten uns dann.

Im Schatten eines Baumes blieben wir schließlich stehen und Rewi holte eine Plastiktüte raus. Er gab sie mir und ich holte den schwarz-glänzenden Gegenstand raus. Stegi schnappte nach Luft. Er wollte irgendwas rufen, aber Izzi hielt ihm den Mund zu. "Woher habt ihr eine scheiß Knarre?", nuschelte er geschockt durch Izzis Hand. "Und was habt ihr überhaupt damit vor? Wollt ihr mich jetzt abknallen oder was?" Ich schaute ihm tief in die Augen und stellte mich vor ihm hin. Er sah ängstlich zu mir hoch und Izzi ließ ihn los. "Ich erklärs dir wenn das alles hier vorbei ist, okay?" Er nickte langsam. Ich nahm ihn an der Hand und zog ihn weiter.

Wir kamen schließlich an der Mauer an. Rotpilz tastete die Mauer entlang. "Ich habs gefunden", gab er uns leise bescheid und wir kamen zu ihm. Er zog an einem Stein und ein paar Knöpfe wurden sichtbar. "Rot ist der Gang nach Westen", gab er mir bescheid und ich drückte den roten Knopf. Ein paar Steine schoben sich, wie von ganz alleine, zur Seite und gaben einen kleinen Gang frei. "Das heißt dann wohl Abschied nehmen", seufzte Izzi. Ich nickte bedrückt und schloss ihn in eine lange und innige Umarmung. "In maximal zwei Wochen bin ich wieder da. Versprochen" Izzi nickte. "Nimm mir Äpfel mit", hauchte er. Wir lösten uns und ich umarmte Rotpilz und Rewi noch. "Ciau Leute. Bis in zwei Wochen", hauchte ich und drückte Izzi noch einen Kuss auf den Haaransatz. Dieser wurde augenblicklich rot. "Tim! Ich hab nen Freund!", flüsterte er aufgebrach. Ich grinste ihn nur an. Dann nahm ich Stegi an der Hand und zog ihn in den Gang. Rotpilz drückte einen Knopf und die "Tür" schloss sich. Stegi schaute mich verwirrt an. Wie schon so oft heute. Ich seufzte und zog ihn weiter.